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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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' Carl Loewe. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens <strong>und</strong> Schaffens. 28l<br />

In St. Iakobi sang dann Loewes Schülerchor<br />

„Laut durch die Wellen tönt" der Kirchgemeinde vor,<br />

<strong>und</strong> an der w<strong>und</strong>ervollen Orgel saß<br />

der Meister Loewe dann <strong>und</strong> spielte Kontrabaß.<br />

Und in der Graunschen Passion wie herrlich klang<br />

im „Weinet nicht, es hat überw<strong>und</strong>en der Löwe" sein Gesang!<br />

Ich war dann Mitglied auch im Loeweschen Verein,<br />

da übten wir die „Siebenschläfer" ein.<br />

auch gab Konzerte er im großen Schützensaal<br />

mit Schlachtmusik <strong>und</strong> mit Kanonenschall! —<br />

Und alle Donnerstage abends ging's zum Tee<br />

in Bischof Ritschls musikalische Soiree,<br />

da sangen wir die Bachsche Passion,<br />

<strong>und</strong> Meister Loewe sang dabei im schönsten Ton,<br />

<strong>und</strong> dann spät abends noch in sewem schönsten Grinnne<br />

„Die nächtliche Heerschau" mit seiner Geisterstimme.<br />

Er gab auch meiner lieben Braut Marie<br />

großmütiglich — <strong>und</strong> das vergeh' ich nie! —<br />

Gesangesunterricht nach seiner Theorie. —<br />

Am liebsten sang er bei 5rau Tilebein<br />

in Iüllchow. die lud ihn wohl alle Sonntag ein.<br />

Da Härten wir entzückt dann „Goldschmieds Tochterlein"<br />

<strong>und</strong> „Erlkönig", wobei einst Oelschlägern graulich ward,<br />

den „Bergmann", „Elvershöh" <strong>und</strong> „3ridolin" so zart<br />

<strong>und</strong> alle seine köstlichen Balladen,<br />

womit er selbst beim König stand in Gnaden.<br />

Sein Dichter war der edle Giesebrecht,<br />

der machte ihm die Oratorien zurecht,<br />

doch Bischof Ritschl warnte weislich da<br />

vor dem Salonstil der modernen Musika.<br />

Einst fragte meine Schwester unsern Loewe frei,<br />

wie doch in seinen Werken viel Religiöses sei.<br />

Er gab zur Antwort in bescheidenem Ton,<br />

das sei bei ihm mehr Kunst als die Religiondoch<br />

Giesebrecht schreibt selbst auf Seite 91.<br />

daß all sein Streben ideal gewesen sei ganz einzig.<br />

Doch war einst in Stettin ein kleiner Literat,<br />

der unsern Loewe mal recht schwer geärgert hat.<br />

Das war der naseweise Robert Prutz.<br />

der ihn bewarf mit seinem krit'schen Schmutz.

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