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164 Die Lehr« <strong>und</strong> Predigttätigkeit des Bischofs Otto von Bamberg in Pommern.<br />

milde Fre<strong>und</strong>lichkeit, verb<strong>und</strong>en mit sittlichem Ernste, gewann ihm'<br />

viel leichter die herzen auch der Heiden, die ihm anfänglich oft<br />

stumpf <strong>und</strong> verständnislos gegenüberstanden, als seinen Vorgängern<br />

auf dem Missionsgebiete, die mit übertriebenem Eifer dem Baume<br />

die Axt an die Wurzel legten.<br />

Durch seine eifrige Tätigkeit im Erneuern <strong>und</strong> Erbauen von<br />

Kirchen <strong>und</strong> Klöstern in seiner Diözese hatte der Bischof gelernt, nicht<br />

nur auf diesem Gebiete praktisch zu schaffen, sondern auch die Bedeutung<br />

der kirchlichen Einrichtungen <strong>und</strong> des Gottesdienstes in<br />

allen seinen Teilen richtig zu schätzen. Gepredigt hatte er daheim<br />

oft genug <strong>und</strong> erkannt, welche Wirkung auf die Gemüter der Hörer<br />

die äußere Ausstattung, der Prunk <strong>und</strong> die Pracht ausübten, wie<br />

aber auch die Bescheidenheit <strong>und</strong> Uneigennützigkeit der Geistlichen<br />

den Boden <strong>für</strong> das Evangelium empfänglich machten. Seine Kenntnis<br />

der heiligen Schrift ließen ihn die richtigen Worte fmden <strong>und</strong><br />

anwenden. Mögen auch seine Biographen manches Wort aus<br />

der Bibel ihm in den M<strong>und</strong> gelegt <strong>und</strong> eingefügt haben, es bleibt<br />

doch sicher, daß er sie gründlich kannte <strong>und</strong> es verstand, von ihr<br />

den rechten Gebrauch zu machen. So war Otto zu der Aufgabe,<br />

die er übernahm, vor anderen befähigt <strong>und</strong> scheint auch seine Gehilfen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter mit <strong>Gesch</strong>ick <strong>und</strong> Menschenkenntnis ausgewählt<br />

zu haben ^).<br />

Als Lehrer bewies er eben solches <strong>Gesch</strong>ick. Wenn es wahr<br />

ist, daß er^äls Kapellan in Polen junge Leute unterrichtetes, so<br />

hat er dadurch eine Erfahrung <strong>und</strong> Übung gewonnen, die ihm<br />

später von großem Nutzen war. Er wußte wohl, daß er den<br />

Heiden nicht die schwierigsten Fragen des Christentums zumuten<br />

durfte. Deshalb begnügte er sich damit, ihnen die gr<strong>und</strong>legenden<br />

Gebote des christlichen Glaubens nahezubringen <strong>und</strong> zugleich die<br />

Vorschriften <strong>für</strong> das neue Leben zu geben, das sie beginnen sollten,<br />

sowie die Einrichtungen der Kirche nach Möglichkeit zu erklären,<br />

hierbei zeigte er ein hervorragendes Verständnis <strong>für</strong> das, was zunächst<br />

notwendig war. <strong>und</strong> überließ die Vertiefung seiner Lehren<br />

der allmählich wirkenden Zeit. Otto wollte nur die ersten Samenkörner<br />

in die herzen der Heiden streuen <strong>und</strong> sie von ihrem<br />

falschen Wege auf den richtigen verweisen- die weitere Pflege <strong>und</strong><br />

Hut der jungen Pflanzen sollten die von ihm im Lande zurück-<br />

2) Iur Charakteristik Ottos vgl. u. a. W. Wiesener, <strong>Gesch</strong>ichte der<br />

christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit S. 57 f. A. hnuck a. a. O. IV,.<br />

6. 572.<br />

2) Herb. III. 32. Prüf. l. 2.

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