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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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Carl Loewe. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens <strong>und</strong> Schaffens. 279<br />

Ium Schluß mögen hier persönliche Erinnerungen an den<br />

großen Tonmeister von einem Manne mitgeteilt werden, der zu<br />

seinen Schülern des echten Stettiner Jahrzehnts gehörte: es ist<br />

Gustav Lenz, der später Pfarrer wurde (1808—1891). Seine<br />

Erwnerungen sind zwar veröffentlicht, aber, als Manuskript gedruckt,<br />

nur wenigen zugänglich ^). Lenz wurde vom koeweverein in Berlin<br />

zum Ehrenmitglied ernannt, <strong>und</strong> diese Auszeichnung veranlaßte ihn,<br />

seine Erinnerungen an den Meister in Versform niederzuschreiben<br />

<strong>und</strong> sie als „eine Loewesche Ballade" zu bezeichnen.<br />

„An den Loeweverein in Berlin."<br />

Doch um nun denn nur ein'germaßen<br />

des Ehrenamtes wert zu sein,<br />

bin ich dabei, jetzt zu verfassen<br />

ein Loewe-Album zart <strong>und</strong> fein<br />

mit etlichen Erinnerungen<br />

aus meinen lenzesfrdhen jungen<br />

Stettiner GtMnasiastenjahren<br />

von dem. was damals ich erfahren,<br />

<strong>und</strong> was mein Loewenanteil war.<br />

bring' ich dem koeweb<strong>und</strong> nun dar.<br />

Bin ich doch auch sein Schüler gewesen<br />

<strong>und</strong> lernte bei ihm Noten lesen<br />

nach Logiers schrecklicher Methode,<br />

die damals war die neuste Mode..<br />

Um 6 Uhr mußt' ich da aufstehen,<br />

zum Petriplatz2) hinübergehen,<br />

wo dann der gute, dicke Loewe<br />

noch halb im Schlaf, wie eine Möwe,<br />

an acht Klavieren auf- <strong>und</strong> niederflog<br />

<strong>und</strong> zu den Lämmern sich herniederbog,<br />

<strong>und</strong> in messing'ne Daumenschrauben —<br />

man sollt' es heute kaum noch glauben —<br />

uns arme Jungen fest einzwängte<br />

<strong>und</strong> Arm' <strong>und</strong> Finger straff beschränkte.<br />

1) Gustav Frühling (d. i. G. Lenz). Lenzesblüten. Als Manuskript<br />

gedruckt. Berlin 1895. S. 343 ff.

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