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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Vistums Kammw. 5?<br />

Aber daß diese Regelwidrigkeit eines Schreibers zufallig in jeder<br />

der vier bezw. fünf verschiedenen Urk<strong>und</strong>en vorgekommen sein soll,<br />

ist doch kaum glaublich. Kienitz war ein durchaus unbedeutender<br />

Ort. es besaß keine Kirche, nicht einmal Acker. Von einer Befestigungsanlage<br />

wird niemals etwas erwähnt, ebenso wenig ist heute<br />

«ine Spur davon vorhanden. Ob das castrum Oliane? der Urk. t<br />

liberhaupt Kienitz im Oderbruch ist. wäre noch nachzuprüfen ').<br />

Nehmen wir diese Gleichsetzung selbst als zutreffend an. so würde<br />

sie unsere Auffassung nur bestätigen. Der 5>auptstrom der Oder<br />

<strong>und</strong> damit die eigentliche Landscheide war damals wie heute der<br />

östliche, neben ihm trat die Oän-a erheblich zurück. Wie es schon<br />

die Gliederung der Landschaft erwarten läßt, hat sich Kienitz ver«<br />

ivaltungsmäßig stets nach Westen <strong>und</strong> nicht über den Hauptstrom<br />

der Oder hinüber ostwärts angelehnt. Politisch hat es nie zur Neumark<br />

gehört. Bei Letschin war es emgepfarrt <strong>und</strong> zählte mit ihm<br />

zum Kirchenbezirk Seelow. Dazu kommt noch eine Erwägung, die<br />

mir neben dem sprachlichen Gr<strong>und</strong>e ausschlaggebend erscheint *).<br />

3m Jahre 1266 stand es seit Jahrzehnten fest, daß Kienitz mit /<br />

seinem Umland im Oderbruch zur Diözese Lebus geHärte, Jetzt<br />

konnte der Kardinallegat bei der Bestätigung des Friedensschlusses<br />

doch nicht an der entscheidenden Stelle beurk<strong>und</strong>en, daß das ganze<br />

Land Kienitz im Kamminer Sprengel liege, wenn gerade Kienitz<br />

draußen blieb. Damit hätte er doch einen baren Widersinn behauptet<br />

<strong>und</strong> neuen Kämpfen Tür <strong>und</strong> Tor geöffnet. Aus allen '<br />

Erwägungen drängt sich der Schluß auf. daß Ehinz ein untergegangener<br />

oder während der Siedelungszeit umgenannter Ort in!<br />

der oben umschriebenen Landschaft ist.<br />

Wir werden auf die vorstehenden Untersuchungen noch wiederholt<br />

zurückgreifen müssen. Haben wir. wie ich hoffe, auf die oft<br />

verhandelten Fragen eine einleuchtende Antwort gef<strong>und</strong>en, so wird<br />

uns jetzt die Erforfchung der politischen <strong>und</strong> kirchlichen Entwicklung<br />

nicht mehr lene unüberwindlichen Schwierigkeiten bereiten, mit denen<br />

die früheren Forscher zu kämpfen hatten. Ob bei der Gründung des s //<br />

<strong>pommersche</strong>n Bistums die westliche Neumark (der heutige Kreis ' ^<br />

!> Pergl. oben S. 54 meinen Einwand gegen Curschmann. Auch das<br />

von Curschmann angezogene Platkow liegt nicht im Oderbruch, sondern auf<br />

der Abdachung der mittelmärkischen Hochfläche zur Alten Oder.<br />

-) Auf die Heranziehung der Deutung

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