für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
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26 Iorschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums Kammin.<br />
auf Gr<strong>und</strong> päpstlicher Vollmacht hegen die Anhänger Hermanns<br />
mit Exkommunikation <strong>und</strong> Interdikt vorgegangen, <strong>und</strong> 5)erzog<br />
Otto hatte dagegen, unter Berufung auf das ausdrückliche Mandat<br />
des Papstes an Philipp, unmittelbar an Innozenz appelliert. Wie<br />
war der Knäuel, den die päpstliche Politik diesmal im eigenen Lager<br />
geschürzt, zu entwirren? Es unterliegt keinem Zweifel, daß dem<br />
Grafen Hermann, um ihn zur freiwilligen Aufgabe seiner Ansprüche<br />
auf hildesheim zu bewegen, die Verleihung des nächsten erledigten<br />
deutschen Bistums versprochen wurde l). Kurze Zeit danach wurde<br />
er von der Kurie zum Bischof von Kammin bestimmt.<br />
Gegen Ende des Jahres 125l) war Bischof Wilhelm von<br />
Kammin nach sechsjähriger ^) Regierung amtsmüde geworden.<br />
Welches die certe cause waren, die ihn zur Abdankung veranlaßten,<br />
wissen wir nicht. Der nach üblicher Gepflogenheit von ihm wahrscheinlich<br />
angeführte Gr<strong>und</strong>, die Schwäche des Alters erlaube ihm<br />
nicht mehr, der schweren Bürde seines Amtes gerecht zu werden, ist<br />
hier, wie so oft. hinfällig. Aus seinem Itinerar während der<br />
folgenden Jahre geht deutlich das Gegenteil hervor. Mit den<br />
Kämpfen im Reich hing sein Wunsch nicht zusammen, niemals wird<br />
der Kamminer Bischof in den zahlreichen päpstlichen Briefen an<br />
den deutschen Episkopat erwähnt.<br />
Dem Papste mußte die Gelegenheit, wieder ein Bistum nördlich<br />
der Alpen mit einer unbedingt ergebenen Persönlichkeit besetzen zu<br />
können, sehr willkommen sein. Sie sicherte ihm eine neue zuverlässige<br />
Stütze an der Ostsee. Allerdings war der Bischof von<br />
Kammin noch nicht Reichs<strong>für</strong>st. Er konnte es aber leicht werden,<br />
besonders wenn ein Mann den Stuhl bestieg, der selbst aus dem<br />
Reiche kam, zu den Reichs<strong>für</strong>sten enge Beziehungen unterhielt<br />
<strong>und</strong> schon an der Reichspolitik tätigen Anteil genommen hatte.<br />
Der Wirkungsbereich dieses Grenzbistums war gewiß nicht groß,<br />
aber Innocenz wußte die Politik der kleinen Mittel zu würdigen 3).<br />
Nun hatte er schon einen Kandidaten zur Hand, der sich in mehr als<br />
einer Richtung empfahl. Zunächst bot Hermann von Gleichen persönlich<br />
durch seine Vergangenheit die beste Gewähr. Innocenz rühmt<br />
Die letzte urk<strong>und</strong>liche Erwähnung Hermanns als<br />
am 11. Dezember 1249. Assevurger U.B. I. Nr. 256 S. 178.<br />
2) Von feiner Wahl ab gerechnet. Wilhelm selbst zählte in seinen Urk<strong>und</strong>en<br />
vom Tage der Weihe <strong>und</strong> deshalb zwei Jahre weniger.<br />
3) So hatte er wenig früher den Domimkanerbruoer Werner wegen<br />
seiner Verdienste um Heinrich Raspe zum Bischof im benachbarten Preußen<br />
ernannt. Reg. d'Innocent IV. 1871, 2126. 2133.