für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
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162 Die kehr- <strong>und</strong> Prediqttiitigkeit des Bischofs Otto von Bamberg in Pommern.<br />
hat einmal den Preis davongetragen ^). Es ist hier nicht der Ort,<br />
auf diese Streitfrage einzugehen, da sie <strong>für</strong> die nachfolgende Untersuchung<br />
nicht von ausschlaggebender Bedeutung ist, aber es muß<br />
sogleich hervorgehoben werden, daß die Benutzung der Biographien<br />
einem nicht geringen Bedenken unterliegt. Ganz abgesehen davon,<br />
daß alle die Tendenz haben, die Taten ihres Helden in ein möglichst<br />
Helles Licht zu setzen, <strong>und</strong> deshalb vor offenbaren Übertreibungen,<br />
nicht zurückschrecken, müssen wir bedenken, daß diesen Mönchen,<br />
die ihre Nachrichten im besten 3alle von Teilnehmern an den<br />
Missionsfahrten erhielten, sicherlich wenig Verständnis <strong>für</strong> die Zustände<br />
des weit entlegenen Heidenlandes hatten. Deshalb haben sie,<br />
vorausgesetzt, daß ihnen immer Richtiges erzählt worden ist, doch<br />
wohl nicht wenige Irrtümer, falsche Auffassungen <strong>und</strong> Anschauungen<br />
in ihre Beschreibungen hineingebracht. Das ist ohne Zweifel<br />
auch geschehen bei den Berichten über die Predigten, die Lehre<br />
<strong>und</strong> die eigentliche Missionstätigkeit des Bischofs. Die Reden <strong>und</strong><br />
Worte, die sie von ihm überliefern, haben sie wohl fast ausschließlich<br />
selbst verfaßt <strong>und</strong> ihm nach ihrer eigenen Auffassung der Lage<br />
in den M<strong>und</strong> gelegt, ganz nach der Art der <strong>Gesch</strong>ichtsschreiber des<br />
Altertums. Aber trotzdem dürfen wir sie <strong>für</strong> eine Charakteristik<br />
Ottos im ganzen gebrauchen, ohne ihren Inhalt oder den Tert<br />
geradezu zu pressen, denn die Verfasser kannten entweder noch selbst<br />
seine Art oder hörten von Augen- <strong>und</strong> Ohrenzeugen soviel von<br />
ihm, daß sie imstande sein konnten, in seinem Sinn <strong>und</strong> Geiste zu<br />
sprechen. Wenn wir das nicht glaubten, würden wir ja überhaupt<br />
nicht wagen können, uns ein Bild von der Persönlichkeit Ottos<br />
zu machen, denn die wenigen Briefe oder anderen Schriftstücke,<br />
die von ihm verfaßt oder erhalten worden sind, bieten kaum etwas,<br />
was da<strong>für</strong> zu verwenden wäre. . .<br />
Als besonders wichtige Quelle steht uns indessen zumal <strong>für</strong><br />
unsere 3ragen zur Verfügung die sogenannte „Denkschrift<br />
Ottos", die in den Biographien des Ebo <strong>und</strong> des Prüfcningerl<br />
sowie^n Ekkehards Chronik enthalten ist^sT^Ie Abweichungen'der"<br />
drei llberlieferü^e^ sln^ <strong>und</strong> beschränken<br />
siäz^fast^nur auf einzelne Worte. Diefe^Denkschrift wurde wohl<br />
im Auftrage des Bischofs nach seiner ersten Reise aufgezeichnet.'<br />
l) R. Klempin.R. Köpbe.PH. Iaffs.G. Haag.W. Wie»<br />
sener, H. v. Iittmitz seien hier genannt. Die genauen Titel finden sich<br />
im Literaturverzeichnisse.<br />
/2) Cbo II. 12 ^onacli. prüf, li, 12. Ekkehardt ^ksonicon ^. Q. N.<br />
8.3. VI, V«. 263. Vgl. den Abdruck der Denkschrift im Anhange II.