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380 Carl Loewe. Beiträge zur Kenntnis feines Lebens und Schaffens. Dann ging's im Takte. Schlag auf Schlag. unisono, zugleich achtfach c, d, e. f. g mit Weh und Äch! — ? Um 7 Uhr war's dann wieder aus. dann ging man herzensfroh nach haus. — Darnach ging's ins Gymnasium. Da war der Loewe auch nicht stumm, er brüllte nicht, er sang so fein ganz allerliebste Melodei'n uns vor aus seiner „Sangeslehre".
' Carl Loewe. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens und Schaffens. 28l In St. Iakobi sang dann Loewes Schülerchor „Laut durch die Wellen tönt" der Kirchgemeinde vor, und an der wundervollen Orgel saß der Meister Loewe dann und spielte Kontrabaß. Und in der Graunschen Passion wie herrlich klang im „Weinet nicht, es hat überwunden der Löwe" sein Gesang! Ich war dann Mitglied auch im Loeweschen Verein, da übten wir die „Siebenschläfer" ein. auch gab Konzerte er im großen Schützensaal mit Schlachtmusik und mit Kanonenschall! — Und alle Donnerstage abends ging's zum Tee in Bischof Ritschls musikalische Soiree, da sangen wir die Bachsche Passion, und Meister Loewe sang dabei im schönsten Ton, und dann spät abends noch in sewem schönsten Grinnne „Die nächtliche Heerschau" mit seiner Geisterstimme. Er gab auch meiner lieben Braut Marie großmütiglich — und das vergeh' ich nie! — Gesangesunterricht nach seiner Theorie. — Am liebsten sang er bei 5rau Tilebein in Iüllchow. die lud ihn wohl alle Sonntag ein. Da Härten wir entzückt dann „Goldschmieds Tochterlein" und „Erlkönig", wobei einst Oelschlägern graulich ward, den „Bergmann", „Elvershöh" und „3ridolin" so zart und alle seine köstlichen Balladen, womit er selbst beim König stand in Gnaden. Sein Dichter war der edle Giesebrecht, der machte ihm die Oratorien zurecht, doch Bischof Ritschl warnte weislich da vor dem Salonstil der modernen Musika. Einst fragte meine Schwester unsern Loewe frei, wie doch in seinen Werken viel Religiöses sei. Er gab zur Antwort in bescheidenem Ton, das sei bei ihm mehr Kunst als die Religiondoch Giesebrecht schreibt selbst auf Seite 91. daß all sein Streben ideal gewesen sei ganz einzig. Doch war einst in Stettin ein kleiner Literat, der unsern Loewe mal recht schwer geärgert hat. Das war der naseweise Robert Prutz. der ihn bewarf mit seinem krit'schen Schmutz.
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