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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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Stettin nach der Belagerung durch den großen Kur<strong>für</strong>sten. 29l<br />

Die Zeichnung ist in allem Gegenständlichen gut <strong>und</strong> flüssig,<br />

im Figürlichen dagegen pedantisch <strong>und</strong> steif. Um zu erkennen,<br />

wie unbeholfen die stehenden <strong>und</strong> bewegten Figuren sind, braucht<br />

man nur die flott gezeichneten <strong>und</strong> lebhaft bewegten, fast zu<br />

dramatisch gestalteten Personen <strong>und</strong> Kampfszenen von Romain<br />

de hooghe auf seiner Radierung der Belagerung von Stettins zu<br />

vergleichen. Wie langweilig sind die Truppen in den Gräben<br />

(Abb. 1 <strong>und</strong> 5). Die langen Wischer fallen ebenso auf dem Wandteppich<br />

von Mercier auf (Seidel a. a. O. S. 44); dazu kommen<br />

hier die Lanzen. Die Farben sind auf einigen Zeichnungen ein<br />

schwärzliches Grau, auf anderen bläulich im Übergang zu einem<br />

bläulichen Grau. Korrekturen mit Tinte enthält Abb. 1 z. V. in<br />

den <strong>Gesch</strong>ützen auf den Werken <strong>und</strong> in der Brücke rechts, auch an<br />

den Belagerern, weit zahlreicher noch Abb. 5, wo das Feuer <strong>und</strong><br />

der Nauch über der Ruine der Marienkirche, die in Wahrheit am<br />

16. August 1677 in Brand geschossen wurde, die Giebel des<br />

Schlosses, die. Aufgänge zum hauptwall, Palisaden <strong>und</strong> viele<br />

Einzelheiten so eingetragen sind. In der Farbengebung möchte<br />

Herr Dr. Kuhrt vom Kupferstichkabinett in Berlin flämische Art<br />

erkennen. Aus der Zahl der von Nicolai (S. 285) aufgeführten,<br />

<strong>für</strong> den großen Kur<strong>für</strong>sten tätigen Zeichner <strong>und</strong> Maler konnte<br />

also in Betracht kommen: Jakob Baillant, der in Flandern geboren<br />

war, vielleicht auch Johann Jakob Rollos, dessen Bater (?).<br />

Kupferstecher des Kur<strong>für</strong>sten Georg Wilhelm, die Stettiner Stadtansicht<br />

von Kohte 1625 stach. Aber nur ein Vergleich mit anderen<br />

Werken dieser Männer könnte zu einem sicheren Resultat über<br />

den Meister 'der hier veröffentlichten Blätter führen. Er war<br />

kein Großer, eher ein Kleiner, der mehr naturgetreu als großzügig<br />

<strong>und</strong> eindrucksvoll arbeitete,- <strong>für</strong> den Forscher ein Vorteil,<br />

weil es ihm aus zuverlässige Bilder ankommt. Die Zeichnungen<br />

waren vielleicht als Vorlage <strong>für</strong> ein Gemälde oder einen<br />

Teppich gedacht, aber jener Plan <strong>und</strong> der Gobelin von Mercier<br />

sind nicht von ihnen beeinflußt. Für die Stadtgeschichte sind<br />

sie äußerst wertvoll- sie geben ein gutes Bild des alten Stettin<br />

mit bedeutenden Resten der mittelalterlichen Stadt, den ältesten<br />

moderneren Befestigungen <strong>und</strong> den ehrenvollen Narben aus dem<br />

militärisch allein bedeutenden Lebensabschnitte der Stadt.<br />

i) Abgebildet von Seidel a. a. O.. S. 40. Eine Originalradierung<br />

defindet sich auch im Stettiner Kupferstichkabinett.

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