für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
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Carl koewe. Betträge zur Kenntnis seines Lebens <strong>und</strong> Schaffens. 257<br />
Dilettant (ungenannt) aus Str.. der die Partien des Agrippa <strong>und</strong><br />
Titus, Tenor, sang. Andere Solostimmen wurden vom Musikdirektor<br />
C. Loewe selbst <strong>und</strong> seiner Gattin übernommen. Das Musikfest<br />
fand am 14. <strong>und</strong> 15. September 1830 in Stettin statt. 3ür die<br />
Aufführung des Oratoriums Loewes am ersten Tage wählte man<br />
die Zakobikirche, die, wie ausdrücklich angekündigt wurde, erleuchtet<br />
war- <strong>für</strong> die zweite den Saal des Schützenhauses in der heiliggeiststrahe.<br />
An diesem Tage spielte man die Ouverture zur Vestalin<br />
von Spontini, Nauenburg sang den Judas aus dem Oratorium<br />
„Das Ende des Gerechten" von Schicht^),- auch Reichardt <strong>und</strong><br />
de? Strals<strong>und</strong>er Dilettant trugen Soli vor. Dann folgte Beethovens<br />
Symphonie in C-moll. Den Ertrag des ersten Tages<br />
des Musikfestes spendeten die Veranstalter <strong>für</strong> die Armen der<br />
Stadt. Über alle Maßen unerwartet war der Erfolg der großartigen<br />
Veranstaltung. Selbst die Stettiner Zeitung, die bis dahin,<br />
soweit ich sehe, keine Rezensionen der Loewekonzerte gebracht<br />
hatte, berichtete am 27. IX. außerordentlich anerkennend <strong>und</strong> würdigte<br />
das Verdienst des Stettiner Tonmeisters gebührend. Loewe<br />
<strong>und</strong> Stebert dankten schließlich allen, die mitgewirkt hatten,<br />
öffentlich.<br />
Von Loewes Oratorium „Die Zerstörung von Jerusalem" liegt<br />
mir auch das Textbuch von 1830 vor^).<br />
Schon im nächsten Jahre ging Loewe zu einer Bachaufführung<br />
über,- er gab die „Große Passionsmusik von Johann Sebastian<br />
Bach. Nach dem Evangelisten Matthaeus". Die Erstaufführung<br />
fand jedoch nicht erst am Karfreitag statt, wie K. Antons angibt,<br />
sondern schon am Palmsonntag, 27. März, in der Jakobikirche.<br />
Am 1. April, Karfreitag, wurde sie dort wiederholt ^).<br />
Bei der Aufführung wirkten zwei Chöre <strong>und</strong> ein doppeltes Orchester.<br />
Den Ertrag des Konzertes spendeten Loewe <strong>und</strong> Ltebert <strong>für</strong> die<br />
Nitwenkasse des Vereinigten Kgl. <strong>und</strong> Stadtgymnasiums.<br />
Gleichzeitig mit der Konzertanzeige brachte die Stettiner Iei-<br />
1) Schicht ein späterer Nachfolger I. S. Bachs an der Thomasschule in<br />
Leipzig.<br />
2) Auf meine Veranlassung wurde es vor einigen Jahren aus Privatbesitz<br />
<strong>für</strong> unsere Bibliothek erworben- auherdem die Textbücher folgender<br />
Loewescher Oratorien: 1. Die sieben Schläfer, o. I. 2. Die eherne Schlange,<br />
1836. 3. Johann Huß. 1840 (mit Vorwort des Dichters Jeune). 4. Palestrina,<br />
1842 (mit Einleitung, wahrscheinlich vom Dichter Giesebrecht). 5. Der<br />
Meister von Avis. 1844 (mit Einleitung wie bei Nr. 4). 6. Die Iestzeiten,<br />
1845. 7. Hiob. 1849.<br />
») A. a. O. S. 18.<br />