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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums Kammin. 141<br />

Märkern ausgeliefert war. Als Wartislaw 1264 starb <strong>und</strong> Barnim ,,<br />

ganz Pommern wieder in einer Hand vereinigte, war ihm Hermanns //<br />

Macht schon zu sehr gewachsen <strong>und</strong> das fre<strong>und</strong>schaftliche Vor- '<br />

hältnis zwischen Kammin <strong>und</strong> den Markgrafen schien ihm zu ge- /<br />

fährlich, um seinerseits noch die bischöfliche Territorialgewalt zu<br />

verstärken. Die vielfältigen Interessenverbindungen zwischen dem<br />

Herzog <strong>und</strong> Bischof Hermann, der in den Auseinandersetzungen -<br />

mit Brandenburg die Nolle des ehrlichen Maklers übernahm,<br />

haben schließlich doch zum Übergang von ganz Kolberg an das<br />

Bistum geführt.<br />

3m Jahre 1276 schloß Bischof Hermann mit Herzog Barnim I. j ^<br />

<strong>und</strong> dessen Sohn <strong>und</strong> Mitregenten Vogislaw IV. in voller Fre<strong>und</strong>- -/<br />

schaft, 8me omni coactione, motu proprio et libero, ein Abkommen ! i<br />

über den Erwerb Kolbergs^). Er kaufte den herzoglichen Anteil -<br />

in seinem bestehenden Umfang mit allen landesherrlichen Rechten<br />

<strong>für</strong> 3500 Mark Silber. Die Urk<strong>und</strong>e P. 1044 stellt einen Vorvertrag<br />

dar, der damals, wie heute die Paraphierung, bei wichtigen<br />

Staatsverträgen üblich war 2). Die Regelung der Einzelheiten,<br />

z. B. der Zahlungsfristen, der Grenzeinweisung u. ä., erfolgte erst<br />

später. Das Geld nahm Hermann zum größten Teil aus seinem ,<br />

gleichzeitigen Verkauf des Landes Lippehne an die Markgrafen^). .<br />

Derselbe Gr<strong>und</strong>satz der Zusammenlegung <strong>und</strong> Abr<strong>und</strong>ung desLtiftsbesitzes.<br />

den er im kleinen <strong>für</strong> die Güter in Streulage durchführte,<br />

leitete ihn hier im großen. Kaum war die Abmachung getroffen,<br />

als Barnim einsah, welche Gefahr er blindlings heraufbeschworen<br />

hatte. Denn das politische Gleichgewicht wurde auf das empfindlichste<br />

dadurch gestört, daß die^Markgrafen nach Lippehne auch das<br />

Land Schlawe.mit dem Ostseehafen Nügenwalde zu kaufen suchten<br />

<strong>und</strong> es in den ersten Tagen des Jahres 1277 wirklich erlangten^<br />

(P. 1045). Jetzt waren sie die unmittelbaren Nachbarn des Stifts<br />

geworden. Da mußte sich selbst ein so wenig weitschauender Politiker<br />

wie Herzog Barnim sagen, daß 'das nächste Iiel ihres<br />

Länderhungers leicht Kolberg sein durfte. Er knüpfte Verhandlungen<br />

mit Hermann an <strong>und</strong> hatte wenigstens einen bescheidenen<br />

!) P. 1044. Ohne Tagesdatum, wohl vor dem 18. August (P. 1042).<br />

l) Das zeitlich, örtlich <strong>und</strong> inhaltlich Nächstliegende Beispiel: die Markgrafen<br />

tauschen vom Bistum Brandenburg das Land Königsberg ein. Krabvo<br />

Reg. 948. 986.<br />

») P. 1042, 1276 Aug. 18. Dle von Bischof <strong>und</strong> Kapitel gesiegelte Schluß.<br />

Urk<strong>und</strong>e P. 1043 zwölf Tage später.

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