für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Carl l?oewe. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens <strong>und</strong> Schaffens. 2?5<br />
3i!r die Ausführung feiner großen Chorwerke schuf sich<br />
C. Loewe schon in den 20er Jahren einen eigenen gemischten<br />
Chor, der etwa 100 Mitglieder zählte^), <strong>und</strong> den er mit dem<br />
von ihm geleiteten Stadtorchester vereinigte. Mer die Einrichtung<br />
dieses Gesangvereins ist bisher nichts Genaueres bekannt. Zwar<br />
bringt C. Prost über ihn die kurze Mitteilung 2) : „Der Meister<br />
der Ballade, der von 1821 bis 1866 die musikalischen <strong>Gesch</strong>icke<br />
Stettins lenkte, hatte auch einen gemischten Chor dirigiert. Dieser<br />
war aber gewissermaßen fein persönliches Eigentum gewesen? er<br />
besah keinen Vorstand, keine Statuten, <strong>und</strong> bei Aufstellung seiner<br />
Programme war Loewe niemandem Rechenschaft schuldig." Indessen<br />
sind diese Angaben teilweise unrichtig. Wir können uns<br />
jetzt aber eine klare Vorstellung von diesem Loeweschen Musikinstrument<br />
machen, nachdem ich gef<strong>und</strong>en habe die ..Statuten des<br />
von C. Löewe geleiteten Gesang-Vereins zu Stettin" ^). Zwar- hat<br />
er sie erst im September 1843 als kleines Druckheft herausgegeben,<br />
doch waren sie vermutlich auch schon vorher handschriftlich<br />
vorhanden oder im andern Falle, auch ungeschrieben, doch in<br />
Geltung. Nach diesen Satzungen bestand der Verein aus 1. aktiven<br />
bezw. inaktiven Mitgliedern. 2. den Vorstehern, nämlich 2) dem<br />
Dirigenten, b) dem vom Dirigenten zu wählenden Rendanten. Die<br />
Vereinigung trug durchaus den Charakter einer geschlossenen Gesellschaft,<br />
so daß die Beurteilung seiner Tätigkeit in öffentlichen<br />
Blättern völlig ausgeschlossen war. Von den Beiträgen der Mitglieder<br />
(zwei Tal. jährlich) wurden die Kosten <strong>für</strong> die Aufführungen<br />
bestritten, außerdem eine Sammlung von Musikalien erhalten.<br />
Die Akten über die gesamte Tätigkeit der Vereinigung, besonders<br />
über ihre Aufführungen führte der Nendant. Die Arbeitszeit reichte<br />
vom Oktober bis Karfreitag <strong>und</strong> brachte jedesmal drei Aufführungen,<br />
die letzte immer am Karfreitag.<br />
Carl August Dohrn, dor vielgereiste Stettiner Kaufmann,<br />
der ein ebenso gründlicher Literatur- <strong>und</strong> Musikkenner wie feinsinniger<br />
Ästhet war. hat einmal den Ausspruchs) getan: „In<br />
Stettin herrscht der gediegenste <strong>Gesch</strong>mack <strong>für</strong> Musik in ganz<br />
Europa." Ob dieses <strong>für</strong> Stettin so schmeichelhafte Urteil ganz be-<br />
1) Vgl. K. Anton a. a. O. S. 17.<br />
2) Stettiner Musiknerein von 18tt6 bis 1916, Festschrift S. 3.<br />
n) Zusammen mit den oben erwähnten Textbüchern Loewescher u. a.<br />
Oratorien, die auf meine Veranlassung <strong>für</strong> unsere Bibliothek erworben wurden.<br />
4) Ich fand ihn angeführt von 5rau Geheimrätin Tilebein im Brief<br />
an Caroline von Stülpnagel vom 18. IV. 1837.