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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums Kammin. 125<br />

darüber in späteren herzoglichen Verleihungen. Schenkungen der<br />

Landesherren gewesen, um den Unterhalt des Stifts sicher zu stellen.<br />

Diese Gaben hörten nicht auf. als das Bistum längst keine Not<br />

mehr litt. Weniger die Ergebenheit gegen die Kirche als die guten<br />

Dienste der Bischöfe boten den Anlaß dazu. Als die Askanier !<br />

die Neumark gewannen, hatten auch sie im wohlverstandenen eigenen I ' /<br />

Interesse <strong>für</strong> Kammin eine sehr freigebige 5>and '). Und bei den ^<br />

pommersch-markischen Auseinandersetzungen hat Bischof Hermann<br />

auf geraden imd krummen Wegen regelmäßig feinen Anteil an der<br />

Beute zu sichern gewußt. Wie ihm seine kluge, zwischen beiden<br />

Parteien unentwegt auf ihr Ziel zusteuernde Politik die volle <strong>für</strong>stliche<br />

Landeshoheit gebracht hat, so war sie <strong>für</strong> die Ansammlung<br />

des stiftischen Gr<strong>und</strong>vermögens ebenfalls höchst fruchtbar. Zahlreiche<br />

weitere Güter hat das Domkapitel durch Bar- oder Rentenkauf<br />

erworben, von den reichen Klöstern ebenso wie von den<br />

Landesherren <strong>und</strong> anderen Laien. Die Anlage der überschießenden<br />

baren Einkünfte, die nach der Einschätzung durch die Kurie sehr<br />

bedeutend gewesen sein müssen, in Gr<strong>und</strong>besitz war die allein mögliche<br />

3orm ihrer Aufspeicherung. Auffallend häufig werden Güter<br />

gegen freie oder lehensmäßige Übertragung des bischöflichen Kirchenzehnten<br />

eingetauscht^), während doch gleichzeitig die kanonische<br />

Gesetzgebung lebhaft dagegen eiferte ^) <strong>und</strong> man in Deutschland<br />

den Mißstand schon nach Kräften bekämpfte. Also auch an diesem<br />

Punkte sehen wir. wie das slavische Neuland unabhängig von<br />

der deutschen Mutterkirche Entwicklungsperioden durchläuft, die in<br />

Deutschland bereits überw<strong>und</strong>en sind. Der Wendenboden ist unter<br />

dem Einfluß feiner wirtschaftlichen Lage noch lange bei dieser<br />

Übung geblieben. Trotzdem Bonifaz Vlll. die kirchliche Bewegung<br />

durch das Verbot jeder neuen Veräußerung eines Kirchengehnten an<br />

Laien krönte^), hat man sich nicht im geringsten darum gekümmen.<br />

Überblicken wir unsere Zusammenstellung der erhaltenen Nachrichten,<br />

so bemerken wir. wie die Gr<strong>und</strong>herrschaften nicht wahllos<br />

zerstreut sind, sondern sich planvoll um gewisse Kristallisations-<br />

1) Die zunächst recht ansprechende Vermutung von Nießens. Neumark<br />

S. 164, daß die Markgrafen ihrem nach Kammin versetzten Verwandten<br />

Vischof Hermann durch die Darbringung einer Morgengabe von 400 Hufen<br />

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