für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
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58 Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Vistums Kammin.<br />
Königsberg <strong>und</strong> ein Streifen der Kreise Soldin <strong>und</strong> Landsberg)<br />
zum neuen Sprengel gezogen wurde, wissen wir deshalb nicht sicher,<br />
. weil wir die südliche Grenze des damaligen Herzogtums Slawien<br />
! < nicht kennen. 3ür die Ausdehnung des Sprengels bis an die<br />
Warthe haben sich Wohlbrück i). Quandi ^), Wiesener^) u. a. erklärt.<br />
Ich möchte dieser Auffassung beistimmen. Das Gegenteil<br />
vermuten Breitenbach (S. 36) <strong>und</strong>. mit unhaltbarer Begründung<br />
durch die Kammwer Stiftungsbulle, Nießen^). Sicher ist das eine,<br />
. daß bis ins zweite Viertel des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts weder Lebus noch<br />
.- Kammin in dem an sich schon dünn besiedelten <strong>und</strong> durch die un^<br />
/ aufhörlichen Kriegsstürme entvölkerten (Urk. 3, l) Lande eine kirchliche<br />
Tätigkeit entfaltet haben. Kammin fand <strong>für</strong> seine Kräfte auf<br />
dem dankbareren, unbestrittenen <strong>pommersche</strong>n Boden Arbeit in<br />
Hülle <strong>und</strong> Iülle. Vom Bistum Le bus kennen wir nicht einmal<br />
annähernd seine Stiftungszeit 5). Nur selten finden wir in einer<br />
zweifelhaften Quelle den Namen eines Bischofs genannt. In das<br />
: Licht der <strong>Gesch</strong>ichte tritt erst Bischof Lorenz (urk<strong>und</strong>lich seit 1209,<br />
/ f 1233) e). Er ist es gewesen, der zum ersten Male hoheitsrechte<br />
! nördlich der Warthe ausübt. Dor Ursprung des Grenzkampfes<br />
zwischen Kammin <strong>und</strong> Lebus kann also auf zwei gleichartige Mög-<br />
/, lichkeiten zurückgehen. Entweder war Kammin von seiner Griinl<br />
l cmng her der rechtmäßige Herr bis zur Warthe. dann ist Lebus<br />
mit dem Vorrücken der Polen <strong>und</strong> Piasten gegen Pommern ebenfalls<br />
vorgedrungen. Oder das Land unterstand nach einem uns<br />
unbekannten Anspruch dem Bistum Lebus, dann hat Kammin in<br />
der gleichen Taktik, die es gegen Schwerin angewandt hat. die<br />
<strong>pommersche</strong>n Vorstöße in die Neumark hinein mitgemacht. Wie<br />
die Auseinandersetzung mit Lebus gleichzeitig mit dem Brandenburger<br />
Streit ausbrach, so hat sie mit diesem auch denselben äußeren<br />
> Anlaß. Das Land war reif zur wirtschaftlichen Erschließung, damit<br />
erst war es <strong>für</strong> die Kirche ideell <strong>und</strong> materiell wertvoll geworden.<br />
1) Bist. Lebus I 95.<br />
2) Valt. Studien 15. I, S. 167.<br />
2) Balt. Studien 43. 123,- <strong>Gesch</strong>. S.209.<br />
4) Neumark S. 128 Anm. 4. Vergl. meine bereits erwähnten Aus»<br />
siihrungen Valt. Studien N. 3.13, 135 f.<br />
5) Vreitenbach S. 18 setzt sie unter Bolcslaw Ilt. Schiefm<strong>und</strong> (1W7<br />
bis 1I38>. weil 1133 (P.23) zum ersten Mal ein epi5cop2tu5 ^ubus<br />
genannt wird. Ich will auf die viel umstrittene <strong>und</strong> m. E. immer verkannte<br />
Bulle hier nicht näher eingehen, da ich sie in der Fortsetzung meiner Untersuchungen<br />
zum <strong>pommersche</strong>n Urk<strong>und</strong>enwesen behandle.<br />
e) Wohlbrück. Lebus l S.56f.