04.10.2013 Aufrufe

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

24 Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums ssammln.<br />

St. Cyriaci in Braunschweig wurde ^). Als zweite Pfründe besaß<br />

er ein Kanonikat in Hildesheim.<br />

Wie die Verhältnisse in Hildesheim lagen, war eine einmütige<br />

Wahl von vornherein ausgeschlossen. Nur der Kantor <strong>und</strong> sieben<br />

Kanoniker des Kapitels, das überdies durch Siegfried lll. von<br />

Mainz wegen Verweigerung eines erzbischöflichen Fünften erkommuniziert<br />

<strong>und</strong> suspendiert war. einigten sich auf den Grafen<br />

Hermann <strong>und</strong> postulierten ihn, da er das kanonische Alter noch<br />

nicht erreicht hatte, vom Papste zum Bischofs. Kraft seiner Vollmacht<br />

wies ihn Philipp von Ferrara sofort m das bischöfliche Amt<br />

ein. Eine Reihe niederdeutscher Fürsten <strong>und</strong> Grafen, unter ihnen<br />

Hermanns Verwandte. König Waldemar II. von Dänemark. Herzog<br />

Otto das Kind, die Markgrafen Johann l. <strong>und</strong> Otto lll. von<br />

Brandenburg u. a., wurden mit seinem Schutze beauftragt ^).<br />

Aber die Gegenpartei ließ sich die Einmischung des Legaten<br />

<strong>und</strong> die Verletzung ihres alten Rechts nicht gefallen. Vom Vanne<br />

gelöst wählten Propst. Dekan. Scholaster. Thesaurar <strong>und</strong> sechzehn<br />

Domherren ihren Mitkanoniker, den Propst Heinrich von heiligonstadt,<br />

<strong>und</strong> bäten Erzbischof Siegfried als Metropoliten um die<br />

kanonische Bestätigung. Dem Erzbischof kam dieser Anlaß, gegen<br />

die Uebergriffe des Legaten vorzugehen, höchst erwünscht, <strong>und</strong> er<br />

erfüllte gern die an ihn gerichtete Bitte. Auch Heinrich Raspe belehnte,<br />

falls wir dem Chronicon hildesheimense glauben dürfen,<br />

den Gegenkandidaten Heinrich mit den königlichen Regalien.<br />

Der weitere Verlauf des <strong>für</strong> die Beurteilung der Politik<br />

Innocenz' IV. sehr bemerkenswerten Streites interessiert uns hier<br />

in seinen Einzelheiten nichts. Mit bewaffneter Hand verdrängte<br />

1) Erste Urklmdung 1242- U.B. Stadt Braunschweig li Nr. 106 S. 41.<br />

Er ist jedoch nicht identisch, wie Aldinger, Neubesetzung S. 57. vermutet,<br />

mit dem tterm2nu8 prerio5itu3 cle Olitke. Dieser ist vielmehr Propst an<br />

St. Bartholomäi in Hildesheim <strong>und</strong> Archidiakon von Liihnke; vergl. seine<br />

Urk<strong>und</strong>ungen im U.B. Hochstift Hildesheim Bd. II.<br />

2) Reg. d'Innocent lV. Nr. 2587 gibt eine ausführliche Beschreibung<br />

der Doppelwahl.<br />

") U.B. Hochstift Hildesheim II Nr. 814 S. 412 f.<br />

4) Ich verweise auf die ausführlichen Darstellungen von Aldinger. Die<br />

Wahl Bischof Heinrichs I. von Hildesheim <strong>und</strong> dessen epistola apologetica<br />

über seine Wahl (3. H. V. Niedersachsen 1896. S. 115 f.) <strong>und</strong> Die Neubesetzung<br />

der deutschen Bistümer unter Papst Innocenz IV. S. 55 f. <strong>und</strong><br />

140 f. Trotz der sorgfältigen Untersuchungen sehen wir in den Gr<strong>und</strong>motiven<br />

der ganzen Angelegenheit nicht recht klar. Wie konnte beispielsweise Philipp<br />

<strong>für</strong> den Hildesheimer Stuhl deshalb den Grafen von Gleichen wählen, weil<br />

dieser durch seine Verwandtschaft mit den benachbarten Herrengeschlechtern die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!