04.10.2013 Aufrufe

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums Kammtn. l33<br />

dem jüngeren Denar, den holmboe als Prägung Siegfrieds von<br />

Bremen ansprach, hapert es bedenklich. Selbst wenn alle Voraussetzungen<br />

Dannenbergs richtig sind, so wäre es genau wie der<br />

frühere ein halb herzogliches, halb bischöfliches Gepräge, das offenbar<br />

der Münzstätte Kasimirs, in dessen Herrschaft Kammin lag.<br />

entstammte. Diese Vermutung wird bestätigt durch die Verwandtschaft<br />

mit dem unzweifelhaft herzoglichen Denar Nr. 18, der anstelle<br />

des Bischofs den Kopf des Kamminer Heiligen mit der Umschrift<br />

3(13 10NäNt>I^3 <strong>und</strong> (nach Dannenberg) ein ähnliches<br />

Kirchenbild wie der bischöfliche Denar trägt. Daß das Stift die<br />

Prägung einstellte, während es sich im lebhaften wirtschaftlichen<br />

Auffchwung befand <strong>und</strong> <strong>für</strong> die bare Ansammlung seiner Einkünfte<br />

eine Münze aufs beste gebrauchen konnte, dünkt wenig wahrscheinlich.<br />

Doch mag man sich entscheiden, wie man will, in jedem 3all<br />

ist die Münzhoheit <strong>für</strong> die Ausbildung des Kamminer Fürstenstandes<br />

ohne Bedeutung.<br />

Es bleibt also dabei, daß die landesherrlichen Rechte in der<br />

Hand des Bischofs geknüpft sind an seine Gr<strong>und</strong>herrschaft. .Langsam<br />

<strong>und</strong> unauffällig schreitet der Germamsierungsprozeß vorwärts. '<br />

Bei anderer Gelegenheit i) wies ich bereits darauf hin. daß wir <strong>für</strong><br />

die Verfolgung des eigentlichen Entwicklungsganges uns viel mehr,<br />

als bisher geschehen, frei machen müssen von dem Eindruck des rechtlichen<br />

Territorialprinzips, unter dem wir selbst leben <strong>und</strong> mit dem<br />

wir daher zu denken pflegen. Der llbergangszustand ist ebenso<br />

wenig ein gleichmäßiger wie ein einheitlicher Strom, vorgeschrittene<br />

<strong>und</strong> zurückgebliebene Bildungen stehen nebeneinander. Derselbe Besitzer<br />

vereinigt Güter zu wendischem <strong>und</strong> zu deutschem Recht. Innerhalb<br />

"derselben 3lur kann ein Teil des Bodens deutsch, der andere<br />

slavisch besessen sein, oder in einem slavischen Dorf wird nach<br />

deutscher Art beispielsweise eine Schenke angelegt. Die ganze<br />

Gestaltung des staatlichen Lebens wird mit deutschen Einschlägen<br />

durchsetzt. Der frische, starke Geist, den die Einwohner in das von<br />

Kriegen ermattete, wirtschaftlich ausgefogene <strong>und</strong> nationalpolitisch<br />

stockende Land hineintragen, drängt notwendig auf die deutschrechtliche<br />

Entwicklung hin. Der Einfluß auf das öffentliche Recht setzt,<br />

wir wiederholen das, ohne Frage geraume Ieit vor dem vierten<br />

Jahrzehnt des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts ein. Im Jahre 1234 war die Umformung<br />

der bischöflichen Gr<strong>und</strong>herrlichkeit vom flavischen privatrechtlichen<br />

zum deutschen öffentlichrechtlichen Charakter zweifellos<br />

») Balt. Stud. N. 3. 13, 163 f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!