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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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9i) Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums Kammin.<br />

als alle noch so fromm klingenden Devotionsformeln der Verleihungsurknnden.<br />

Wie die Landes<strong>für</strong>sten in der Zahl der gestifteten Kirchen<br />

während unserer Periode voranstehen, so sind sie auch zeitlich<br />

die ersten einheimischen Kirchenbauer gewesen. Das gilt <strong>für</strong> die<br />

<strong>pommersche</strong>n Herzoge ebenso wie <strong>für</strong> die rügischen, mecklenburgischen<br />

<strong>und</strong> brandenburgischen Herren. 3ür die zahlreich über-<br />

! lieferten Nachrichten sei allgemein auf unsere Statistik verwiesen ^).<br />

Besonders aufmerksam wollen wir dabei einmal machen auf die<br />

/ charakteristische, in ihrer weitreichenden Bedeutung viel zu wenig<br />

// erkannte <strong>und</strong> gewürdigte Kirchenpolitik der Markgrafen vom Negie-<br />

" rungsantritt Johanns l. <strong>und</strong> Ottos lll. (1220) an"). Im Reich die<br />

unfruchtbare Ierfleischung zwischen Kurie <strong>und</strong> Kaisertum, als notwendige<br />

3olge das Interregnum, der Kampf aller gegen alle, das<br />

Brachliegen der besten Kräfte. Gegen diesen Hintergr<strong>und</strong> gehalten<br />

//»werden wir erst richtig einschätzen, was zur. gleichen ^ Zeit . im<br />

l^ Osten das Deutschtum, voran die brandenburgischen Askanier. auch<br />

<strong>für</strong> die Kirche an positiven Werten geschaffen haben. Ihre wohlbekannte<br />

persönliche Frömmigkeit hat die beiden Markgrafen nicht<br />

abgehalten, um des höheren Zwecks willen die Macht des Welt<strong>und</strong><br />

Regularklerus zu beschneiden, wo immer sie nicht in ihr System<br />

paßte. Der Rechtsstand der von ihnen gegründeten Kirchen, zumal<br />

/, in den jüngeren Landen östlich der Oder, ähnelt daher mehr dem<br />

/s pommersch-slavischen als dem gemeinkirchlichen Typus. Selbst wenn<br />

die Markgrafen durch das Verschenken des Patronats an ein<br />

Kloster oder einen Orden ihre kirchliche Hoheit scheinbar abtreten,<br />

behalten sie sich <strong>für</strong> alle ihnen ungünstigen Iuk:»nftsmöglichkeiten<br />

das Eingreifen vor").<br />

l) Westen der Wichtigkeit der Datierung möchte ich nur die Stiftung<br />

des Güstrower Doms, der bedeutendsten Kirche des Kamminer Iprengels in<br />

Mecklenburg, erwähnen. Gegen Echlie (IV, 187 f.) muh ich bei der Annahme<br />

bleiben, oaß die Kirche l23ft vom Fürsten Heinrich Vorwin II. erst<br />

gegründet wurde. Das erforosst der Text des Stiftungsbriefs (Meckl.U.B. 323).<br />

<strong>und</strong> der baugeschichtliche Bef<strong>und</strong> scheint dem kaum zu widersprechen.<br />

") Treffliche Beobachtungen über die neumärkische Lage bei u. Niesten,<br />

Neumark, a. versch. O. Riedels Ansichten (Magazin T. l Bd. l. 395 f.-<br />

Mark ll. 182. 594 f.) haben nur Wert als Materialnachweis.<br />

") Pergl. z. V. die Übergabe des Königsberger Patronats an die<br />

Templer. Riedel ä. XlX S. 174 Nr. 3. i. I. l'^82. Der landesherrliche<br />

Vorbehalt wurde wirksam, als nach der Aufhebung des Ordens Markgraf<br />

Ludwig d. Ä. das Patronat einziehen wollte <strong>und</strong> die Iohannitcr als Rechtsnachfolger<br />

der Templer Widerstand leisteten. Vergl. Brünneck. Mark.<br />

Prcw. K. R. S. 45 f.

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