für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
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250 Carl koewe. Beitrage zur Kenntnis seines Lebens <strong>und</strong> Schaffens.<br />
verlor, weil ferner seitdem 3rau von 5) e y gen do rf'), die Fre<strong>und</strong>in<br />
des Herzogs, souverän herrscht auf unserm Theater <strong>und</strong> ich sehr<br />
schlecht bei ihr stehe, da ich ihr nicht aufwarte. Indessen kenne<br />
ich den braven Kondirektor soder Chordirektor?1 haeser. einen<br />
Bruder der großen Sängerin, sehr nahe <strong>und</strong> will suchen, durch<br />
ihn zu wirken. Geht es da nicht, will ich mich an Maria Weber<br />
wenden. Er ist der geistreichste <strong>und</strong> anspruchsloseste Komponist,<br />
den ich kenne, er hat mich lieb, vielleicht (ich sage vielleicht) tut<br />
er etwas. Sie haben keinen Begriff, was es heißt <strong>und</strong> kostet, bei<br />
dem üblen Willen der Wortführer eine Oper, eine Tragödie in<br />
Szene zu setzen. Loewe soll klüger sein wie ich. Ohne diese<br />
Widerwärtigkeiten wär' ich jetzt ein Tragöd- aber sie verkümmerten<br />
mir die 3reude durch Niederträchtigkeit aller Art. so daß ich meine<br />
Manuskripte bei Seite legte."<br />
Trotz dieses lebhaften Interesses <strong>für</strong> Loewes neues Werk<br />
konnte von Gerstenbergk nichts von Erfolgen seiner Bemühungen<br />
berichten- die Widerstände waren offenbar unüberwindlich. Es<br />
läßt sich auch nicht erweisen, ob Loewe ihm die Partitur seiner<br />
Oper gesandt hat.<br />
Frau Til eb e in: 27. Juni 1826.<br />
„Webers Tod hat eine allgemeine Trauer erregt. Loewe spielte<br />
m diesen Tagen zwei von den vier Sonaten, die Weber geschrieben<br />
hat <strong>und</strong> die leben werden, solange Töne leben hienieden. Der<br />
Deutsche ahnt nicht, welch einen Schatz er in seinen Sonaten besitzt;<br />
keine Nation kann sich ihm darin gleichstellen. Es ist etwas herrliches<br />
um eine echte Sonate; in ihr verkehrt der Komponist mit<br />
einer andern Welt, mit Geistern, denen Töne Sprache sind, hier<br />
darf er seine ganze Seele austauschen in Schmerz <strong>und</strong> 3reude,<br />
ohne sein armes herz zu verraten an die ihn umgebende kalte<br />
Wirklichkeit, er kann in Augenblicken höherer Weihe einstimmen<br />
in mächtigen halleluja verklärter Engelchöre, ohne daß die herzlose<br />
Menge seine Seligkeit ahnt. Könnten Sie doch die 3. Sonate<br />
von Beethoven von Loewe vorgetragen hören — eine große Tragödie!<br />
— <strong>und</strong> Webers geistreiche, geschmackvolle, zarte <strong>und</strong> innige<br />
Seelensprache, deren schöne Motive oft durch eine einzige meisterhaft<br />
betonte Schlußnote in uns st<strong>und</strong>enlang fortvibrieren.<br />
Kürzlich gab Loewe uns einen musikalischen Abend: erstens<br />
Beethovens Trio, dem Erzherzog Rudolf gewidmet, eine Mondnacht<br />
am Meeresufer, wo der Mensch wandelt, zerstört von wilder<br />
!) Caroline Iagemann s1777—l848). Schauspielerin, durch Adelsdekret<br />
des Herzogs zur Irau von Heyssendorf erhoben.