für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
I8 Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums Kammw.<br />
sprüche^). In dem darüber angestrengten kanonischen Prozeß<br />
(P. 329. 342) einigte der päpstliche Legat Wilhelm von Modena<br />
die Parteien auf ein Kompromiß 2). Der Bischof^von Kammin j<br />
trat den Strich südlich der Welse mit dem nur kümmerlich sich ent- ^<br />
- nuckelnden Kloster Barsdyn ab <strong>und</strong> beschränkte sich auf die Nord-<br />
Hälfte der Uckermark, die politisch bei..Pommern gebsieben war.<br />
Der Brandenburger entsagte da<strong>für</strong> seinem Anspruch auf diesen uckermärkischen<br />
Teil, der ihm nach seinen kaiserlichen <strong>und</strong> päpstlichen<br />
/ Bewidmungen ebenfalls zugestanden hätte. Zwar beschuldigt 1240<br />
>' eine Klage Kammins auch Brandenburg der Grenzverletzung ^), aber<br />
ivir wissen, aus dem Wortlaut des päpstlichen Mandats <strong>und</strong> anderen<br />
Quellen, daß damals die Beschwerden Kammins in erster Linie<br />
gegen Schwerin gerichtet wären.<br />
In dieser Ieit, am 28. Oktober 1237, war nach langen Kämpfen<br />
l der Iehntstreit zwischen dem Bischof von Brandenburg <strong>und</strong> den<br />
' Markgrafen beigelegt worden 4). Demütigend genug <strong>für</strong> den Bischof,<br />
mußte er doch <strong>für</strong> die nominelle Anerkennung seiner Kirchenhoheit<br />
in den neu erworbenen Teilen fast die ganzen bischöflichen Gefälle<br />
/ in ihnen herausgeben. Da<strong>für</strong> schienen ihm jetzt aber die politischen<br />
Erfolge der Markgrafen auch einen Gewinn einzutragen. Das<br />
l'? uckermarkische Kloster Gramzow, nahe dem Südrande von Barnims<br />
l- Herrschaft, wählte 1245 (P. 438) die Markgrafen^zu Schirm-<br />
'vögten. Wir glauben nicht recht an den heiligen „Eifer um die<br />
Gerechtigkeit", der die „allerchristlichsten" Fürsten auf die demütigen<br />
Bitten des Konvents zur Übernahme der Kchutzherrschaft angetrieben<br />
hat. Wenn wir sehen, wie Iohann^<strong>und</strong> Otto^die ^Klöster<br />
/, <strong>und</strong> Orden — K.?lbaH^ Zinna. Broda, die Templer^Zohanniter<br />
^ usw. — mit <strong>und</strong> wider deren Willen zum Vorspann ihrer Expan-<br />
/, sionsbestrebungen machend, so Zeucht es uns wahrscheinlich, daß sie<br />
ssch selber als die Beschützer aufgedrängt haben. Die Urk<strong>und</strong>e<br />
nennt bezeichnenderweise als Zeugen Bischof Rudger von Branden-<br />
') Nachdem Kammin ausgeschieden ist. lassen sich die vorsichtigen<br />
Mönche die Zehnten in Kölpin sowohl von dem Brandenburger wie dem<br />
Haveloerqer Bischof schenken. Riedel 4 Xlll S. 313—316.<br />
2) Nachrichten über die Entscheidung selbst fehlen, doch unterrichtet uns<br />
das reichlicher fließende anderweitige UrK<strong>und</strong>enmaterial. Riedel ^ Xlll<br />
S. 204 f.. 313 f.. P. 362. 377. Die Mutmaßung Wieseners (Valt. Stud. 43.<br />
122) gu P. 459 ist trotz Erwähnung des Schultheiß non Stettin nicht<br />
zwingend. Wiesener hat die Kälpiner Urk<strong>und</strong>en bei Riedel übersehen.<br />
2) Rodenberq. Epp. l Nr. 775.<br />
4) Riedel 4 Vili S. 151.