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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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<strong>und</strong> Prediflttätigkeit des Bischofs Otto von Bamberg in Pommern. l?I<br />

Auch der Verkehr mit den Heiden oder das gemeinsame Essen<br />

<strong>und</strong> Trinken, selbst die Benutzung ihrer Gefäße wird verboten.<br />

Eo gebot der Bischof den getauften Kindern, sich von den ungläubigen<br />

Spielgenossen fern zu halten. „Wenn ihr Christen sein<br />

<strong>und</strong> den B<strong>und</strong> der Taufe halten wollt, so dürft ihr jene ungetansten<br />

<strong>und</strong> ungläubigen Knaben zu euren Spielen nicht zulassen" ^).<br />

Die Gewohnheiten des Heidentums sollen sie nicht wieder aufnehmen,<br />

so faßt Otto alle diese Verbote zusammen, durch die er<br />

eine starke Scheidewand zwischen den Christen <strong>und</strong> Heiden aufzurichten<br />

<strong>für</strong> nötig hält.<br />

Dagegen werden sie ermahnt, die christlichen Sitten anzunehmen<br />

<strong>und</strong> vor allem die kirchlichen Bräuche zu beachten. Den Gottesdienst<br />

mit allem, was mam zu seiner Zeit damit verband, zu begründen<br />

<strong>und</strong> dem ganzen Leben einen dementsprechend^ Charakter<br />

aufzuprägen, das lag ihm vor allem am herzen. Die neuen Christen<br />

mußten in ständiger Verbindung mit der Kirche <strong>und</strong> in Abhänigkeit<br />

von ihr gehalten werden, damit sie allmählich tiefer in die<br />

Wahrheit hineingeführt würden. Darum befahl der Bischof ihnen,<br />

am Freitage, sich nach der Sitte der Christen des Fleisches <strong>und</strong> der<br />

Milch zu enthalten, am Sonntage von jedem üblen Werke abzulassen,<br />

zum hören des Gottesdienstes zu kommen <strong>und</strong> eifrig<br />

zu beten, die Feiertage der heiligen mit ihren Vorabenden (Vigrlien).<br />

so wie es ihnen k<strong>und</strong>getan werde, mit Fleiß zu beachten,<br />

die heiligen vierzig Tage (vor Ostern) mit Fasten. Pigilien. Almosen<br />

<strong>und</strong> Gebeten sorgfältig zu begehen. Von feinen Mahnungen<br />

zum Einhalten der Sonntagsruhe <strong>und</strong> zur Feier der Festtage<br />

wissen die Biographen mancherlei zu erzählen <strong>und</strong> lassen sie durch<br />

Strafen oder Heilungsw<strong>und</strong>er bekräftigt werden. „Den Sonntag<br />

<strong>und</strong> andere Feste begann man ehrfurchtsvoller zu beobachten" ").<br />

Die Taufe war <strong>für</strong> den Bischof einerseits das Zeichen der<br />

Abkehr der Täuflinge vom Heidentum, andererseits das feste Band,<br />

das diese mit der Kirche vereinte. Deshalb stellte er unmittelbar<br />

die Frage, ob sie sich ihr unterziehen wollten, <strong>und</strong> vollzog sie. wenn<br />

er Bereitwilligkeit fand, nach vorangegangener kurzer Belehrung.<br />

Stieß er auf Widerstand, so versuchte er solchen zu brechen entweder<br />

durch Reden <strong>und</strong> Predigten oder durch Drohungen mit<br />

den polnischen <strong>und</strong> <strong>pommersche</strong>n Fürsten, die sein Werk unterstützten.<br />

Mit Hilfe der weltlichen Macht eine Annahme der ver-<br />

') PrUf. lll. 9. — Herb. III. 19.<br />

2) Herd. ll. 23. — Ebo ll. 6. lll. 22. — Vgl. Herb. ll. 17. Vgl.<br />

A. Irantz. Die Messe im deutschen Mittelalter, S. 12ff.

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