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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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11O Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums Kammln.<br />

als bezeichnendes Merkmal der kirchlichen Sitte <strong>und</strong> der Volksfrömmigkeit<br />

werten. Das Material aus der urk<strong>und</strong>lichen <strong>und</strong> beschreibenden<br />

Überlieferung, aus den Namen der Kirchen, einzelnen<br />

Altären <strong>und</strong> ikonographischen Resten, aus dem Kamminer Meßbuch.<br />

Brevier. Diurnale <strong>und</strong> Kalender, aus sagen <strong>und</strong> Volkssitten,<br />

aus Siegeln. Münzen usw. ist nicht leicht zu gewinnen <strong>und</strong> kritisch<br />

zu beurteilen. Schwer <strong>und</strong> massiv wie die Menschen selbst ist die<br />

3orm ihres Gotteshauses <strong>und</strong> die 3orm ihres kirchlichen Glaubens.<br />

Die „Knochen von Adams Großmutter" als kostbare Reliquie des<br />

benachbarten Doberan^) — das ist reichlich hart!<br />

Wenigstens kurz berühren müssen wir im Zusammenhang?<br />

der 5>eiligenpatronate die Verehrung, die Otto von Bamberg<br />

an der Stätte seiner Mission gef<strong>und</strong>en hat. Otto wurde 1189.<br />

obenan wegen seiner außerordentlichen Verdienste um die Bekehrung<br />

der Pommern, kanonisiert-). Seine Ruhestätte in Bamberg stand<br />

durch den Stettiner Iakobikonvent in ununterbrochener Berührung<br />

mit dem Lande, die freigebigen Herzoge, von Boqislaw l. (P.91)<br />

ab. haben sie oft mit reichen Verleihungen bedacht. Indem Beringer<br />

die Iakobikirche dem Michaelskloster überträgt, will er sie damit<br />

gleichsam dem 33nctl88ims) Ottoni epigcopo, ns>8tre pomeranice<br />

^entis 3P05WW schenken^). Trotzdem ist der Kult Ottos in Pommern<br />

nie lebendig geworden, kaum daß wir ab <strong>und</strong> an eine kurze, historisch<br />

wertlose Notiz über ihn treffen. Seinen Jahrestag feierte die Diözese<br />

Kammin als ^estum fori schon während des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Merkwürdigerweise beging man ihn nicht, wie die Kanonisations-<br />

1) Landesbibliothek Dresoen: Ms. H. 151 k. fol. 27.<br />

2) Die unter hagiogravhischen Gesichtspunkten gegebene Lebensbeschrei.<br />

bung bei Stadler IV, 637—651, läßt die bescheidenste historische <strong>und</strong> literarische<br />

Kritik vermissen. Ein Verzeichnis der gedruckten Nberliefcrungen<br />

5. Bibl. Hag. Lat. ll. 923 f. <strong>und</strong> Suppl. ^ S. 24l. Mit Recht beklagen<br />

die Bollanoisten die auffallend schlechte Erhaltung der Quellen. Die<br />

Münchener Handschriften brachten mir nicht die erhoffte Ausbeute. So fehlt<br />

im Cod. lat. 2610. der ins l3. Jahrh<strong>und</strong>ert zurückgeht, leider gerade ^der<br />

auf Pommern bezügliche Teil der Legende. Die Wiener hss. sind mir noch<br />

unbekannt.<br />

2) P. 108. nach jüngeren Abschriften. Die aus bekannten Gründen<br />

wichtige Datierung bedarf der Aufklärung. Die Bemerkungen darüber von<br />

Hasselbach u. a. sind irrig, frühestens kann die Urk<strong>und</strong>e 1189 angefertigt<br />

sein. Wenn die Bamberger Kanzlei ebenso wie die Reichskanzlei unterscheidet<br />

zwischen den anni re^ni <strong>und</strong> den anni imperii <strong>und</strong> wenn die Reichsjahre<br />

des Kaisers in den Abschriften richtig überliefert sind, so ist das Privileg<br />

zwischen herbst 1189 <strong>und</strong> Juni N90. also im unmittelbaren Anschlich an<br />

die Kanonisierung Ottos erlassen.

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