für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

Die Lehr- und Predigttätigkeit des Vìschofs Otto von Bamberg in Pommern. 163
Sie ist frei von jedem Rühmen und Preisen der Person Ottos,
berichtet nur die Tatsache der Reise und d^wichtsgsten Lehren, die
er den pommerschen Heiden verkündigt hat. In Bamberg niedergelegt,
konnte sie den Monden, die sich "mit der Geschichte des
Bischofs beschäftigten, zugänglich sein. Auch auswärts ist sie be-^
nutzt worden, wie ihre Aufnahme nicht nur in die Chronik des
Ekkehard von Aura (gest.nach
eingeweiht worden war. sondern auch in den zweiten Teil der
Äistumsgeschichte von Mägdeburg (1024—N42) beweist ^).^Für^
die bekehrten Pommern war das^Schriftstück natürlich^nicht be-^
stimmt, und deshalb hat man es mit Unrecht einen „Hirtenbrief"
genannt 2) - es ist ^iclmehr^eine Trt von Rechenschaftsbericht über
die Missionstätiqkeit. Vielleicht hat es noch mehr solcher kurzen
Berichte^Zegeben, die von den Biographen benutzt wurden, aber
für uns nicht mehr so zu erkennen sind, wie diese Denkschrift oder
die relatio cie pii8 operibu8 Ottomg ^), die für unsere Frage nichts ^
bietet.
Bischof Otto wird uns als ein nicht gerade gelehrter,
aber wohl gebildeter und unterrichteter Mann geschildert, der die
Gabe einer klaren und natürlichen Beredsamkeit besah; seine volks-»
tümliche Redeweise und seine Begabung zum Lehren und Unterrichten
werden gerühmt. ..Obgleich er in den Wissenschaften", sagt
herbord^). „weder philosophisch noch überhaupt tief gebildet war.
so übertraf doch in volkstümlicher Rede, um die Menschen über
göttliche und kirchliche Dinge zu belehren, nichts seine Beredsamkeit,
wie das die Bewunderung der Hörer und die Erbauung der Zerknirschten
und der ihre Sünden Beklagenden oft bewiesen hat.
Denn von keinem Bischöfe seiner Zeit