04.10.2013 Aufrufe

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Lehr- <strong>und</strong> Predissttätigkeit des Bischofs Otto uon Bamberg in Pommern. 175<br />

Es erzählt auch Herbord, daß er vor der Tauft in Pyritz ein dreitägiges<br />

Fasten anordnete <strong>und</strong> befahl, die Körper durch Bäder zu<br />

reinigen <strong>und</strong> nach Anlegung frisch gewaschener weißer Gewänder<br />

mit reinem herzen <strong>und</strong> l?eib zur heiligen Taufe zu kommen ').<br />

Um die Ehe <strong>und</strong> damit das Familienleben in christlichem<br />

Sinne zu gestalten, gebot er. ein jeder solle sich mit einer Gattin<br />

begnügen. Ein Vorbild darin gab auf dringendes Verlangen Ottos<br />

der <strong>pommersche</strong> Herzog Wartislaw. Er entlieh 24 Nebenfrauen,<br />

<strong>und</strong> mehrere seines Volkes versprachen dasselbe zu tun?). Auch<br />

bestimmte Eheverbote, wie sie in der Kirche üblich waren, gab der<br />

Bischof: Niemand solle eine Mitpatin oder eine Verwandte bis<br />

ins 6. <strong>und</strong> 7. Glied heiraten.<br />

Emen^esonders zu verabscheuenden Brauch h^ d^ heidnischen<br />

Pommern^fanden^die deutschen Geistlichen mit Recht darin, daß<br />

jene^sehr oft neugeborene Mädchen töteten. Diese Unsitte auszurotten,<br />

gab der Bischof sich große Mühe. Wie er in seiner Denkschrift<br />

das Verbot aussprach, sie sollten ihre Töchter nicht töten,<br />

so trat er bereits im Anfange seiner Reise in Kammin dagegen<br />

auf <strong>und</strong> legte denen, die sich dieser Grausamkeit schuldig machten,<br />

eine besondere Buße auf. Auch in U^tsn soll er den Frauen das<br />

Gelübde abgenommen haben, von solchem Morde abzulassen->).<br />

zur Kirche ^kommen<strong>und</strong> sich vom<br />

Priester segnen lassen, wie es Sitte sei.<br />

Notwendig erschien es dem Bischöfe, besonders die Beichtverpflichtung<br />

den <strong>pommersche</strong>n Christen aufzuerlegen, damit dadurch<br />

die Priester ihren Einfluß auf die Gläubigen wirklich ausüben<br />

<strong>und</strong> christlichen Glauben <strong>und</strong> Sitte pflegen <strong>und</strong> mehr <strong>und</strong> mehr<br />

befestigen könnten. Deshalb gebot er. sie sollten, solange sie ges<strong>und</strong><br />

seien, zu den Priestern kommen <strong>und</strong> ihre Sünden beichten, sowie<br />

<strong>für</strong> alle Freveltaten, Ehebruch. Mord u. a. m. Buße tun. Bei<br />

Krankheit sollten sie die Priester zu sich rufen <strong>und</strong> nach aufrichtiger<br />

Beichte den Leib des Herrn empfangen. Auf ein Bekenntnis<br />

der Sünden <strong>und</strong> Vergehen drängte Otto immerfort. Was <strong>für</strong> eine<br />

rührende <strong>Gesch</strong>ichte' weiß "Herbord zu erzählen^^wle der Bischof<br />

den Stettiyer Miälaw dazu brachte, offen zuzugestehen^ daß er Gefangene<br />

in seinem ^iäuse habe. DaVel ermahnte er lhn^„Du'mußt<br />

den Glauben "burH" Werke der Frömmigkeit zieren. Gottlosigkeit,<br />

Gewalttat, Grausamkeit. Unterdrückung. Raub, Mord <strong>und</strong> Betrug<br />

X l) herb. li. 15.<br />

2) Herb, ll. 22. 34.<br />

2) Evo II. 5. — Herb. II. 33.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!