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1 J.D. Pentecost; Bibel und Zukunft Alle Bibelzitate ... - Bibelkreis.ch

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geistli<strong>ch</strong> (mystis<strong>ch</strong>) aufgefaßt werden müsse. ... Die Bezei<strong>ch</strong>nungen, die die beiden S<strong>ch</strong>ulen treffend<br />

<strong>ch</strong>arakterisieren, sind 'normal' <strong>und</strong> 'mystis<strong>ch</strong>'.<br />

Es bleibt festzuhalten, daß der Literalist ni<strong>ch</strong>t die Existenz von Bilderspra<strong>ch</strong>e leugnet. <strong>Alle</strong>rdings ist er<br />

der Auffassung, daß diese Bilder so auszulegen sind, daß die eigentli<strong>ch</strong>e Wahrheit, die dur<strong>ch</strong> den<br />

Gebrau<strong>ch</strong> der Bilder ausgedrückt werden soll, bei der Auslegung ni<strong>ch</strong>t untergehen darf. Die Symbole<br />

wollen also ganz bestimmte Wahrheiten lehren.<br />

e) Einige Einwände gegen die wörtli<strong>ch</strong>e Methode<br />

Allis nennt drei Einwände gegen die wörtli<strong>ch</strong>e Methode der Auslegung:<br />

1. Die Spra<strong>ch</strong>e der <strong>Bibel</strong> enthält oft spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Figuren. Das gilt insbesondere für die biblis<strong>ch</strong>e Poesie.<br />

... In der Poesie der Psalmen, im erhabenen Stil der Prophetie <strong>und</strong> selbst in einfa<strong>ch</strong>en, historis<strong>ch</strong>en<br />

Erzählungen tau<strong>ch</strong>en immer wieder spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Figuren auf, die ganz offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> weder wörtli<strong>ch</strong><br />

gemeint no<strong>ch</strong> wörtli<strong>ch</strong> zu verstehen sind.<br />

2. Das große Thema der <strong>Bibel</strong> ist Gott <strong>und</strong> Sein errettendes Handeln mit der Mens<strong>ch</strong>heit. Gott ist Geist,<br />

die kostbarsten Lehren der <strong>Bibel</strong> sind geistli<strong>ch</strong> <strong>und</strong> diese geistli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> himmlis<strong>ch</strong>en Wahrheiten werden<br />

oft dur<strong>ch</strong> irdis<strong>ch</strong>e Gegenstände <strong>und</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Beziehungen dargestellt. ...<br />

3. Die Tatsa<strong>ch</strong>e, daß das Alte Testament in das Neue Testament einleitet <strong>und</strong> auf dieses vorbereitet, ist so<br />

eindeutig, daß sie keines Beweises bedarf. Als der Apostel Paulus die Christen in Korinth warnt <strong>und</strong><br />

ermahnt, ma<strong>ch</strong>t er sie auf die Ges<strong>ch</strong>ehnisse während des Auszugs aus Ägypten aufmerksam <strong>und</strong> erklärt,<br />

daß diese Dinge ihnen zum Vorbild (als Typus) ges<strong>ch</strong>ehen seien. Dies meint, daß sie kommende<br />

Ereignisse vorbildeten. Dur<strong>ch</strong> diese Aussage bekommt vieles im Alten Testament eine besondere<br />

Bedeutung <strong>und</strong> Gewi<strong>ch</strong>t ... Eine Auslegung, die diesen Aspekt berücksi<strong>ch</strong>tigt, erkennt im Li<strong>ch</strong>t der<br />

neutestamentli<strong>ch</strong>en Erfüllungen in den Worten vieler Passagen des ATs eine tiefere <strong>und</strong> viel s<strong>ch</strong>önere<br />

Bedeutung, als diese allein aufgr<strong>und</strong> ihres alttestamentli<strong>ch</strong>en Kontextes hätten.<br />

Um auf den ersten Einwand einzugehen, sei no<strong>ch</strong> einmal auf den biblis<strong>ch</strong>en Gebrau<strong>ch</strong> von spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />

Figuren verwiesen. Wie s<strong>ch</strong>on weiter oben betont, können sol<strong>ch</strong>e Figuren au<strong>ch</strong> verwendet werden, um<br />

das eigentli<strong>ch</strong>e Anliegen eines Textes viel stärker zu betonen, als dies bei normalem Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong><br />

mögli<strong>ch</strong> wäre. Sie erfordern dann aber keine allegoris<strong>ch</strong>e Auslegung.<br />

Zum zweiten Einwand: Wir anerkennen, daß Gott geistli<strong>ch</strong> ist, aber die einzige Mögli<strong>ch</strong>keit für Gott,<br />

Wahrheiten auf einer Ebene zu offenbaren, die wir no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t betreten haben, besteht darin, Parallelen zu<br />

der Ebene zu ziehen, in der wir jetzt leben. Dur<strong>ch</strong> die Übertragung dessen, was in der uns bekannten<br />

Ebene bu<strong>ch</strong>stäbli<strong>ch</strong> wahr ist, auf die uns unbekannte Ebene, wird uns au<strong>ch</strong> letztere enthüllt. Die Tatsa<strong>ch</strong>e,<br />

daß Gott geistli<strong>ch</strong> ist, ist kein Argument für die allegoris<strong>ch</strong>e Auslegung. Man muß zwis<strong>ch</strong>en ohnehin<br />

Geistli<strong>ch</strong>em <strong>und</strong> Vergeistigtem unters<strong>ch</strong>eiden.<br />

Nun zum dritten Argument: Es ist klar, daß das Alte Testament vorbereitenden Charakter hat <strong>und</strong> das NT<br />

das AT erläutert. Die Fülle der neutestamentli<strong>ch</strong>en Offenbarungen enthüllt si<strong>ch</strong> aber ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong><br />

<strong>Alle</strong>gorisierung alttestamentli<strong>ch</strong>er Typen, sondern vielmehr dur<strong>ch</strong> bu<strong>ch</strong>stäbli<strong>ch</strong>e Erfüllung <strong>und</strong> dur<strong>ch</strong> das<br />

Entfalten der eigentli<strong>ch</strong>en Wahrheit der Typen. Typen können bu<strong>ch</strong>stäbli<strong>ch</strong>e Wahrheiten lehren, <strong>und</strong> die<br />

Benutzung derselben im Alten Testament ist kein Gr<strong>und</strong> für die allegoris<strong>ch</strong>e Auslegungsmethode.<br />

Feinberg bemerkt treffend:<br />

Die Verfe<strong>ch</strong>ter der allegoris<strong>ch</strong>en Auslegungsmethode sind ans<strong>ch</strong>einend der Ansi<strong>ch</strong>t, daß jüngere<br />

Prophezeiungen oder Offenbarungen wertvoller seien als ältere, da si<strong>ch</strong> die Offenbarung ja stufenweise<br />

ereignet habe. Diese forts<strong>ch</strong>reitende Offenbarung zwingt aber ni<strong>ch</strong>t zu einer bestimmten<br />

Auslegungsmethode... Darüber hinaus beeinträ<strong>ch</strong>tigt eine ri<strong>ch</strong>tige Auslegung von 2.Kor.3,6 unsere<br />

Position in keiner Weise. Wenn Paulus sagt "der Bu<strong>ch</strong>stabe tötet, der Geist aber ma<strong>ch</strong>t lebendig",<br />

autorisiert er damit ni<strong>ch</strong>t eine vergeistigende Auslegung der S<strong>ch</strong>rift. Wenn damit die wörtli<strong>ch</strong>e Auslegung<br />

gemeint wäre, müßte man fragen, warum Gott dann überhaupt Seine Bots<strong>ch</strong>aft dur<strong>ch</strong> heilige S<strong>ch</strong>riften<br />

J.D.<strong>Pentecost</strong> 13

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