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1 J.D. Pentecost; Bibel und Zukunft Alle Bibelzitate ... - Bibelkreis.ch

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Vorkommen einer einzigen <strong>Alle</strong>gorie dieser Art in den Briefen des Paulus die generelle Anwendung der<br />

allegoris<strong>ch</strong>en Methode.<br />

Gilbert s<strong>ch</strong>lußfolgert ähnli<strong>ch</strong>:<br />

Da Paulus ein historis<strong>ch</strong>es Ereignis des Alten Testamentes allegoris<strong>ch</strong> erklärt, ist es wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>, daß<br />

er die Mögli<strong>ch</strong>keit zuläßt, das allegoris<strong>ch</strong>e Prinzip au<strong>ch</strong> an anderen Stellen anzuwenden. Auf der anderen<br />

Seite legt die Tatsa<strong>ch</strong>e, daß er in seinen Briefen keine andere unmißverständli<strong>ch</strong>e Illustration dieser Art<br />

gebrau<strong>ch</strong>t, die Vermutung nahe, daß er si<strong>ch</strong> selbst ni<strong>ch</strong>t in der Lage sah, die allegoris<strong>ch</strong>e Bedeutung der<br />

S<strong>ch</strong>rift zu entfalten, oder, was wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>er ist, daß er es alles in allem vorzog, seinen Lesern den<br />

offenk<strong>und</strong>igen, ursprüngli<strong>ch</strong>en Sinn eines Textes aufzuzeigen.<br />

Farrar meint in bezug auf die Anwendung dieser Methode dur<strong>ch</strong> andere neutestamentli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>reiber:<br />

Die geläuterte jüdis<strong>ch</strong>e Lehre, wie sie im Christentum vor uns tritt, nimmt die der Alten<br />

Haushaltungslehre wörtli<strong>ch</strong>, sieht aber in ihnen den Keim <strong>und</strong> die Vors<strong>ch</strong>attung zukünftiger<br />

Entwicklungen, wie es Paulus tat. Obwohl Paulus einmal eine <strong>Alle</strong>gorie zur Illustration benutzt, hat<br />

Christus deren Gebrau<strong>ch</strong> niemals gutgeheißen, <strong>und</strong> keiner der anderen Apostel hat <strong>Alle</strong>gorien je<br />

angewandt.<br />

Man muß sorgfältig bea<strong>ch</strong>ten, daß Paulus in Gal.4,21-31 eine <strong>Alle</strong>gorie erklärt <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t etwa die<br />

allegoris<strong>ch</strong>e Methode zur Auslegung des Alten Testamentes benutzt. Das eine hat mit dem anderen ni<strong>ch</strong>ts<br />

zu tun. Die S<strong>ch</strong>rift ist voll von <strong>Alle</strong>gorien, seien es nun Typen, Sinnbilder oder Glei<strong>ch</strong>nisse. Sie sind<br />

anerkannte <strong>und</strong> legitime Mittel zur Übermittlung von Gedanken, erfordern aber keine allegoris<strong>ch</strong>e<br />

Auslegungsmethode, die das eigentli<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>ehen bzw. den historis<strong>ch</strong>en Hintergr<strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t bea<strong>ch</strong>tet <strong>und</strong><br />

ledigli<strong>ch</strong> als Sprungbrett für die Phantasie des Auslegers dient. Sie erfordern in der Tat eine ganz<br />

besondere hermeneutis<strong>ch</strong>e Behandlung, die später behandelt werden wird. Das Vorkommen von<br />

<strong>Alle</strong>gorien bere<strong>ch</strong>tigt ni<strong>ch</strong>t zur Anwendung der allegoris<strong>ch</strong>en Auslegungsmethode. Es bleibt festzuhalten,<br />

daß der Gebrau<strong>ch</strong> des Alten Testamentes im Galaterbrief ein Beispiel für die Auslegung einer <strong>Alle</strong>gorie<br />

ist <strong>und</strong> ni<strong>ch</strong>t die generelle Anwendung der allegoris<strong>ch</strong>en Methode auf die ganze S<strong>ch</strong>rift re<strong>ch</strong>tfertigt.<br />

2. Daneben begründet man den Gebrau<strong>ch</strong> der allegoris<strong>ch</strong>en Methode mit der Benutzung von Sinnbildern<br />

im Neuen Testament. Es ist anerkannt, daß im Neuen Testament typologis<strong>ch</strong>e Anwendungen des Alten<br />

Testamentes erfolgen. Von daher argumentiert man, daß das Neue Testament die allegoris<strong>ch</strong>e<br />

Auslegungmethode gebrau<strong>ch</strong>e, darauf beharrend, daß die Auslegung <strong>und</strong> Anwendung von Typen eine<br />

allegoris<strong>ch</strong>e Auslegungsmethode sei. Allis argumentiert so:<br />

Zwar legen die Dispensationalisten extrem wörtli<strong>ch</strong> aus, wobei sie aber sehr inkonsequent sind.<br />

Prophetie legen sie wörtli<strong>ch</strong> aus, während sie bei ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Ereignissen die Typologie so auf die<br />

Spitze treiben, daß sie selbst von den leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>sten Verfe<strong>ch</strong>tern der allegoris<strong>ch</strong>en Methode kaum<br />

no<strong>ch</strong> zu überbieten sind.<br />

In Entgegnung auf die Anklage, daß jeder, der typologis<strong>ch</strong> deutet, die allegoris<strong>ch</strong>e Methode benutzt, muß<br />

hervorgehoben werden, daß typologis<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> allegoris<strong>ch</strong>e Auslegung ni<strong>ch</strong>t das glei<strong>ch</strong>e ist. Die<br />

Wirksamkeit eines Typus hängt von der wörtli<strong>ch</strong>en Auslegung des zugr<strong>und</strong>eliegenden Textes ab. Um<br />

Wahrheiten zu übermitteln, die das uns ni<strong>ch</strong>t vertraute geistli<strong>ch</strong>e Gebiet betreffen, muß die Belehrung in<br />

einem Berei<strong>ch</strong> erfolgen, der uns bekannt ist, damit wir dur<strong>ch</strong> Übertragung dessen, was in dem einen<br />

Berei<strong>ch</strong> wahr ist, lernen, was in dem anderen Berei<strong>ch</strong> gilt. Es muß eine eindeutige Parallele zwis<strong>ch</strong>en dem<br />

Typus <strong>und</strong> dem Gegenbild existieren, damit der Typus überhaupt Sinn ma<strong>ch</strong>t. Wenn man Sinnbilder<br />

allegorisiert, gelangt man niemals zu einer ri<strong>ch</strong>tigen Auslegung. Man kann die Bedeutung eines Typus<br />

nur herausfinden, indem man den eigentli<strong>ch</strong>en Sinn eines Textes aus dem natürli<strong>ch</strong>en in den geistli<strong>ch</strong>en<br />

Berei<strong>ch</strong> überträgt. Chafer bemerkt ri<strong>ch</strong>tig:<br />

Beim Studium der unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>sten <strong>Alle</strong>gorien, seien es Glei<strong>ch</strong>nisse, Typen oder Sinnbilder, muß der<br />

Ausleger sorgfältig darauf a<strong>ch</strong>ten, daß er klare Aussagen der S<strong>ch</strong>rift als sol<strong>ch</strong>e erkennt <strong>und</strong> sie ni<strong>ch</strong>t als<br />

sinnbildli<strong>ch</strong> auffaßt. An dieser Stelle soll eine bereits geäußerte Wahrheit no<strong>ch</strong> einmal wiederholt<br />

werden: es ist ein gewaltiger Unters<strong>ch</strong>ied, ob man einerseits eine in der S<strong>ch</strong>rift vorkommende <strong>Alle</strong>gorie<br />

auslegt oder ob man andererseits eindeutige Aussagen der S<strong>ch</strong>rift für allegoris<strong>ch</strong> hält.<br />

J.D.<strong>Pentecost</strong> 9

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