1 J.D. Pentecost; Bibel und Zukunft Alle Bibelzitate ... - Bibelkreis.ch
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d) Bedingte Prophetie<br />
Allis legt dar, daß ...eine Bedingung an einen Befehl oder eine Verheißung geknüpft sein kann, ohne daß<br />
diese ausdrückli<strong>ch</strong> erwähnt wird. Das wird an dem Beispiel Jonas illustriert.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Bots<strong>ch</strong>aft Jonas wird oft angenommen, daß mit jeder Prophezeiung verborgene<br />
Bedingungen verknüpft seien, die als Basis für ein Abwenden der Erfüllung (bei Jona: Abwenden des<br />
Geri<strong>ch</strong>ts A.d.Ü.) dienten. Horne meint zu dieser Behauptung:<br />
Vorhersagen, die Geri<strong>ch</strong>t androhen, verkünden ni<strong>ch</strong>t ein unabänderli<strong>ch</strong>es, zukünftiges Ereignis. Sie<br />
ma<strong>ch</strong>en aber deutli<strong>ch</strong>, was die Adressaten der Prophetie erwartet, was au<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er eintreten wird, wenn<br />
Gott ni<strong>ch</strong>t in Seiner Gnade zwis<strong>ch</strong>en die Drohung <strong>und</strong> ihre Erfüllung tritt.<br />
Girdlestone befaßt si<strong>ch</strong> ausführli<strong>ch</strong> mit diesem Problem der bedingten Prophetie. Er meint:<br />
Unter den Punkten, die si<strong>ch</strong> mit dem Wesen <strong>und</strong> der Erfüllung der Prophetie befassen, erfordern nur<br />
wenige so große Aufmerksamkeit wie der, daß einige Vorhersagen bedingt sind, andere dagegen absolut.<br />
Viele Aussprü<strong>ch</strong>e der S<strong>ch</strong>rift (z.B. 3.Mo.26: Segen <strong>und</strong> Flu<strong>ch</strong>) enthalten Entweder-Oder-Verheißungen ...<br />
<strong>Alle</strong>rdings ist die Bedingtheit von Vorhersagen ni<strong>ch</strong>t immer klar in der S<strong>ch</strong>rift zu erkennen. So sollte<br />
Jona ausrufen, daß Ninive innerhalb von vierzig Tagen zerstört werden würde. Die Mens<strong>ch</strong>en taten Buße<br />
wegen seiner Predigt, <strong>und</strong> Ninive wurde ni<strong>ch</strong>t zerstört, obwohl, soweit wir wissen, ihnen ni<strong>ch</strong>t mitgeteilt<br />
wurde, daß sie ni<strong>ch</strong>t geri<strong>ch</strong>tet würden, wenn sie umkehrten.<br />
Vorhersagen dieser Art sind so zahlrei<strong>ch</strong>, daß wir s<strong>ch</strong>lußfolgern, daß ihnen eine unausgespro<strong>ch</strong>ene<br />
Bedingung zugr<strong>und</strong>e lag, die Gott bere<strong>ch</strong>tigte, von der wörtli<strong>ch</strong>en Erfüllung der prophetis<strong>ch</strong>en<br />
Aussprü<strong>ch</strong>e abzusehen. Was diese Bedingung war / ist, können wir aus Kapiteln wie Jer.18 <strong>und</strong> Hes.33<br />
s<strong>ch</strong>ließen. Na<strong>ch</strong>dem Jeremia den Töpfer bei seiner Arbeit beoba<strong>ch</strong>tet <strong>und</strong> die wi<strong>ch</strong>tige Lektion über die<br />
Souveränität Gottes gelernt hatte, wurde ihm eine weitere Bots<strong>ch</strong>aft offenbart: 'Einmal rede i<strong>ch</strong> über ein<br />
Volk <strong>und</strong> über ein Königrei<strong>ch</strong>, es auszureißen <strong>und</strong> abzubre<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> zu zerstören; kehrt aber jenes Volk,<br />
über wel<strong>ch</strong>es i<strong>ch</strong> geredet habe, von seiner Bosheit um, so lasse i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> des Übels gereuen, das i<strong>ch</strong> ihm<br />
zu tun geda<strong>ch</strong>te. Und ein anderes Mal rede i<strong>ch</strong> über ein Volk <strong>und</strong> über ein Königrei<strong>ch</strong>, es zu bauen <strong>und</strong> zu<br />
pflanzen; tut es aber, was böse ist in meinen Augen, sodaß es auf meine Stimme ni<strong>ch</strong>t hört, so lasse i<strong>ch</strong><br />
mi<strong>ch</strong> des Guten gereuen, das i<strong>ch</strong> ihm zu erweisen gesagt hatte' (Jer.18,7-10). Aufgr<strong>und</strong> dieser Prinzipien<br />
spra<strong>ch</strong> Jeremia zu den Obersten, als die Priester <strong>und</strong> Propheten ihn umbringen lassen wollten: 'Jeremia<br />
aber redete zu den Fürsten <strong>und</strong> zu allem Volke <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong>: Der HERR hat mi<strong>ch</strong> gesandt, um wider dieses<br />
Haus <strong>und</strong> wider diese Stadt all die Worte zu weissagen, wel<strong>ch</strong>e ihr gehört habt. Und nun ma<strong>ch</strong>et gut eure<br />
Wege <strong>und</strong> Handlungen <strong>und</strong> hört auf die Stimme des HERRN, eures Gottes: so wird der HERR si<strong>ch</strong> des<br />
Übels gereuen lassen, wel<strong>ch</strong>es er über eu<strong>ch</strong> geredet hat (Jer.26,12-13)!'<br />
Wenn die Mens<strong>ch</strong>en ihrerseits zur Reue bereit wären, würde Gott es si<strong>ch</strong> seinerseits gereuen lassen.<br />
Aber auf wel<strong>ch</strong>er Gr<strong>und</strong>lage? Auf der Gr<strong>und</strong>lage der ursprüngli<strong>ch</strong>en, wesentli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> ewigen<br />
Eigens<strong>ch</strong>aften der göttli<strong>ch</strong>en Natur, sowie auf der Gr<strong>und</strong>lage der alten Verheißungen <strong>und</strong><br />
B<strong>und</strong>ess<strong>ch</strong>lüsse, die Gott ja wegen Seines Wesens mit den Vätern ges<strong>ch</strong>lossen hatte.<br />
Girdlestone erkennt, daß gemäß Gottes universellem Handeln mit der Sünde <strong>und</strong> dem Sünder, das in<br />
Prophezeiungen angedrohte Geri<strong>ch</strong>t abgewendet werden kann, wenn si<strong>ch</strong> der Sünder zu Gott wendet.<br />
Trotzdem meint er damit ni<strong>ch</strong>t, daß man au<strong>ch</strong> in anderen Berei<strong>ch</strong>en der Prophetie auf Bedingungen<br />
s<strong>ch</strong>ließen könne, selbst wenn dort keine gestellt werden. Er verwahrt si<strong>ch</strong> gegen diesen fals<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>luß,<br />
indem er ergänzt:<br />
Soll das etwa heißen, daß alle prophetis<strong>ch</strong>en Äußerungen an Bedingungen geknüpft sind? Auf keinen<br />
Fall. Es gibt einiges, für das gilt: 'Ges<strong>ch</strong>woren hat der HERR, <strong>und</strong> es wird ihn ni<strong>ch</strong>t gereuen' (Ps.110,4)...<br />
Diese unwiderrufli<strong>ch</strong>en Verheißungen hängen ni<strong>ch</strong>t von der Redli<strong>ch</strong>keit der Mens<strong>ch</strong>en, sondern von der<br />
Gottes ab. Ihre Erfüllung ist absolut si<strong>ch</strong>er. Glei<strong>ch</strong>wohl mag es Bedingungen geben, was die Zeit <strong>und</strong> den<br />
Ort ihrer Erfüllung betrifft...<br />
Zeiten <strong>und</strong> Zeitpunkte mögen si<strong>ch</strong> ändern, Zeiträume si<strong>ch</strong> verkürzen, Ges<strong>ch</strong>ehnisse si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>neller oder<br />
später ereignen, einzelne Personen <strong>und</strong> Nationen no<strong>ch</strong> die Erfüllung einer Verheißung erleben oder<br />
ni<strong>ch</strong>t; die Ereignisse als sol<strong>ch</strong>e sind angeordnet <strong>und</strong> werden si<strong>ch</strong>er eintreffen. Sie sind versiegelt dur<strong>ch</strong><br />
Gottes Eid, <strong>und</strong> ihr Eintreten wird von Ihm selbst garantiert.<br />
J.D.<strong>Pentecost</strong> 35