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1 J.D. Pentecost; Bibel und Zukunft Alle Bibelzitate ... - Bibelkreis.ch

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Der bu<strong>ch</strong>stäbli<strong>ch</strong>e Sinn der Wörter, die in spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Bildern Verwendung finden, ist ni<strong>ch</strong>t mit der<br />

eigentli<strong>ch</strong>en Bedeutung des Bildes zu verwe<strong>ch</strong>seln. Es geht vielmehr um den Sinn, der dur<strong>ch</strong> den<br />

Gebrau<strong>ch</strong> des Bildes ausgedrückt werden soll. In all diesen Fällen gibt es daher nur eine Bedeutung, so<br />

daß der wörtli<strong>ch</strong>e Sinn aufgegeben werden muß. In diesem Zusammenhang s<strong>ch</strong>reibt Cellerier: 'Die<br />

Offenbarung ... wurde in volkstümli<strong>ch</strong>e Formen gekleidet, die stark von östli<strong>ch</strong>en Stilmitteln -<br />

Verwendung von Metaphern, Poesie <strong>und</strong> Glei<strong>ch</strong>nissen - dur<strong>ch</strong>drungen sind <strong>und</strong> einen Sinn übermitteln,<br />

der ni<strong>ch</strong>t der bu<strong>ch</strong>stäbli<strong>ch</strong>en Bedeutung der Wörter entspri<strong>ch</strong>t. Do<strong>ch</strong> selbst dann gibt es ni<strong>ch</strong>t einen<br />

wörtli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> einen metaphoris<strong>ch</strong>en Sinn zuglei<strong>ch</strong>. Vielmehr ist der metaphoris<strong>ch</strong>e Sinn der einzig<br />

zutreffende. Die Worte als sol<strong>ch</strong>e ergeben keinen Sinn <strong>und</strong> wollen ni<strong>ch</strong>ts aussagen, sondern dienen nur<br />

der Übermittlung der metaphoris<strong>ch</strong>en Bedeutung. Es gibt also nur einen einzigen wahren Sinn.'<br />

Horne hat eine umfassende Auflistung von Regeln erstellt, die helfen sollen, den in dem jeweiligen Bild<br />

enthaltenen Sinn ri<strong>ch</strong>tig zu bestimmen:<br />

1. Die wörtli<strong>ch</strong>e Bedeutung der Wörter ist eher in den historis<strong>ch</strong>en als in den poetis<strong>ch</strong>en Bü<strong>ch</strong>ern der<br />

S<strong>ch</strong>rift beizubehalten.<br />

2. Die wörtli<strong>ch</strong>e Bedeutung der Wörter muß aufgegeben werden, wenn sie entweder unpassend wäre,<br />

eine Unmögli<strong>ch</strong>keit in si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ließen würde, oder wenn sie den lehrmäßigen <strong>und</strong> moralis<strong>ch</strong>en Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />

anderer S<strong>ch</strong>riftabs<strong>ch</strong>nitte entgegenstünde.<br />

3. Bei Verglei<strong>ch</strong>en ist zu untersu<strong>ch</strong>en, in wel<strong>ch</strong>er Hinsi<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> die Verglei<strong>ch</strong>sobjekte - Sa<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> Bild -<br />

ähneln <strong>und</strong> inwieweit sie übereinstimmen.<br />

a) Der Sinn eines bildli<strong>ch</strong>en Abs<strong>ch</strong>nitts wird erkannt werden, wenn die Ähnli<strong>ch</strong>keit zwis<strong>ch</strong>en dem Bild<br />

<strong>und</strong> dem damit vergli<strong>ch</strong>enen Sa<strong>ch</strong>verhalt so klar ist, daß sie sofort wahrgenommen wird.<br />

b) Da dur<strong>ch</strong> die biblis<strong>ch</strong>en Metaphern in der Regel ein einzelner Punkt ganz besonders betont werden<br />

soll, wird si<strong>ch</strong> der Sinn einer Metapher ers<strong>ch</strong>ließen, wenn der entspre<strong>ch</strong>ende Kontext erwogen wird.<br />

c) Der Sinn eines bildli<strong>ch</strong>en Ausdrucks wird oft dur<strong>ch</strong> die eigene Erklärung des inspirierten Autors<br />

deutli<strong>ch</strong>.<br />

d) Der Sinn eines bildli<strong>ch</strong>en Ausdrucks läßt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> das Hinzuziehen von Parallelstellen<br />

ermitteln, falls in ihnen die glei<strong>ch</strong>e Sa<strong>ch</strong>e eindeutig <strong>und</strong> wörtli<strong>ch</strong> ausgedrückt wird, oder falls dort das<br />

glei<strong>ch</strong>e Wort auftau<strong>ch</strong>t, so daß dessen Bedeutung lei<strong>ch</strong>t erfaßt werden kann.<br />

e) Bea<strong>ch</strong>te den ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Hintergr<strong>und</strong>.<br />

f) Bea<strong>ch</strong>te sowohl lehrmäßige Zusammenhänge als au<strong>ch</strong> den Kontext des bildli<strong>ch</strong>en Abs<strong>ch</strong>nitts.<br />

g) Wenn man dabei ist, den Sinn einer Metapher festzustellen, sollte man den Verglei<strong>ch</strong> (zwis<strong>ch</strong>en<br />

Wirkli<strong>ch</strong>keit <strong>und</strong> Bild) ni<strong>ch</strong>t zu weit ausdehnen <strong>und</strong> keine Anwendungen auf dargestellte Personen oder<br />

Sa<strong>ch</strong>verhalte vornehmen, die ungeeignet sind.<br />

h) Bei der Auslegung von bildli<strong>ch</strong>en Ausdrücken <strong>und</strong> hier insbesondere von Begriffen, die in ethis<strong>ch</strong>en<br />

Abs<strong>ch</strong>nitten der <strong>Bibel</strong> verwendet werden, sollte die Bedeutung dieser Ausdrücke klar <strong>und</strong> eindeutig<br />

bestimmt werden.<br />

4. Zuletzt müssen wir bei der Erklärung der Bilderspra<strong>ch</strong>e der S<strong>ch</strong>rift darauf a<strong>ch</strong>ten, daß wir ni<strong>ch</strong>t<br />

aufgr<strong>und</strong> unseres modernen Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong>s zu unpassenden Verglei<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> Anwendungen kommen.<br />

Vielmehr ist zu bedenken, daß man damals oft einer Sa<strong>ch</strong>e eine bestimmte Vorstellung beilegte, die si<strong>ch</strong><br />

stark von den Gedanken unters<strong>ch</strong>eidet, die wir gewöhnli<strong>ch</strong> heute damit verbinden.<br />

Diese Regeln verdeutli<strong>ch</strong>en, daß bei der Auslegung bildli<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e dieselben f<strong>und</strong>amentalen<br />

Prinzipien wie bei allen anderen Spra<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong> zur Anwendung kommen. Der Gebrau<strong>ch</strong> von bildli<strong>ch</strong>er<br />

Spra<strong>ch</strong>e zwingt keineswegs zu einer ni<strong>ch</strong>twörtli<strong>ch</strong>en Auslegung. Bilderspra<strong>ch</strong>e erfordert dieselbe<br />

sorgfältige Exegese wie andere Spra<strong>ch</strong>formen.<br />

J.D.<strong>Pentecost</strong> 32

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