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1 J.D. Pentecost; Bibel und Zukunft Alle Bibelzitate ... - Bibelkreis.ch

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Methode angewiesen war, so daß die Ans<strong>ch</strong>auungen der antio<strong>ch</strong>enis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ule als Ketzerei verdammt<br />

wurden.<br />

V. Das Mittelalter<br />

Wie man es viellei<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> von diesem dunklen Zeitalter erwartet, wurden keine Anstrengungen zur<br />

sorgfältigen S<strong>ch</strong>riftauslegung unternommen. Die übernommenen Prinzipien der Auslegung blieben<br />

unverändert. Berkhof bemerkt:<br />

In dieser Zeit wurde der S<strong>ch</strong>rift allgemein ein vierfa<strong>ch</strong>er Sinn (wörtli<strong>ch</strong>, metaphoris<strong>ch</strong>, allegoris<strong>ch</strong> <strong>und</strong><br />

analogis<strong>ch</strong>) zugespro<strong>ch</strong>en. Es wurde zum etablierten Prinzip, daß die Auslegung der <strong>Bibel</strong> si<strong>ch</strong> der<br />

Tradition <strong>und</strong> den Lehren der Kir<strong>ch</strong>e anzupassen hatte.<br />

Der Same des Kir<strong>ch</strong>entums, den Augustinus gesät hatte, war aufgegangen. Es galt das Prinzip, daß<br />

Auslegung mit den Kir<strong>ch</strong>enlehren übereinstimmen müsse. Farrar faßt die gesamte Periode zusammen:<br />

...wir sind gezwungen zu sagen, daß es während des frühen Mittelalters - vom siebten bis zum zwölften<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert - <strong>und</strong> während der s<strong>ch</strong>olastis<strong>ch</strong>en Epo<strong>ch</strong>e - vom zwölften bis se<strong>ch</strong>zehnten Jahrh<strong>und</strong>ert - nur<br />

sehr wenige gab, die si<strong>ch</strong> um die re<strong>ch</strong>te S<strong>ch</strong>riftauslegung bemühten, die den bisherigen Prinzipien au<strong>ch</strong><br />

nur ein einziges wesentli<strong>ch</strong>es hinzufügten, oder au<strong>ch</strong> nur einen einzigen originellen Beitrag zur Erklärung<br />

des Wortes Gottes leisteten. Während dieser neun Jahrh<strong>und</strong>erte finden wir wenig mehr als das<br />

"Verglimmen <strong>und</strong> Vergehen" der Auslegung der Väter. Zwar wurde viel Zeit des Studiums, das es immer<br />

no<strong>ch</strong> gab, für die Exegese oder für das, was man für Exegese hielt, verwandt, aber ni<strong>ch</strong>t einer von<br />

h<strong>und</strong>ert Autoren hatte eine klare Vorstellung von dem, was Exegese wirkli<strong>ch</strong> beinhaltet.<br />

VI. Die Reformation<br />

Erst die Reformationszeit bringt wieder ges<strong>und</strong>e Exegese hervor. Man kann sagen, daß die gesamte<br />

Reformation dur<strong>ch</strong> eine Rückkehr zur wörtli<strong>ch</strong>en Methode der S<strong>ch</strong>riftauslegung angeregt wurde. Sie<br />

begann mit einigen Vorläufern, deren Einfluß zurück zur ursprüngli<strong>ch</strong>en wörtli<strong>ch</strong>en Methode führte.<br />

Dazu Farrar:<br />

Lorenzo Valla (1405-1457) war eines der wi<strong>ch</strong>tigsten Bindegliede ... zwis<strong>ch</strong>en Renaissance <strong>und</strong><br />

Reformation. Dur<strong>ch</strong> das Wiederaufblühen der Gelehrsamkeit hatte er gelernt, daß die S<strong>ch</strong>rift<br />

entspre<strong>ch</strong>end der grammatikalis<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gesetze auszulegen ist.<br />

Erasmus war ein weiteres Bindeglied. Er legte großen Wert auf das Studium der Originaltexte der S<strong>ch</strong>rift<br />

<strong>und</strong> s<strong>ch</strong>uf die Gr<strong>und</strong>lage für die grammatikalis<strong>ch</strong>e Auslegung des Wortes Gottes. Wir können ihn mit<br />

Farrar als den eigentli<strong>ch</strong>en Begründer der modernen Text- <strong>und</strong> <strong>Bibel</strong>kritik ansehen. Ihm gebührt für alle<br />

Zeiten ein Ehrenplatz unter den Auslegern der S<strong>ch</strong>rift.<br />

Die Übersetzer, die so viel geleistet haben, um das Feuer der Reformation zu s<strong>ch</strong>üren, waren getrieben<br />

von dem Wuns<strong>ch</strong>, die <strong>Bibel</strong> wörtli<strong>ch</strong> zu verstehen. Über diese frühen Übersetzer s<strong>ch</strong>reibt Farrar:<br />

Es war in der Tat Wyclif, von dem folgende wi<strong>ch</strong>tige Aussage stammt: Der eigentli<strong>ch</strong>e Irrtum in bezug<br />

auf die S<strong>ch</strong>rift <strong>und</strong> die Quelle der S<strong>ch</strong>riftverfäls<strong>ch</strong>ung dur<strong>ch</strong> inkompetente Personen ist in der Unkenntnis<br />

von Grammatik <strong>und</strong> Logik zu sehen.<br />

Und über Tyndale s<strong>ch</strong>reibt er:<br />

Der große Übersetzer Tyndale s<strong>ch</strong>rieb: Wir mögen der S<strong>ch</strong>rift Bilder oder <strong>Alle</strong>gorien entlehnen <strong>und</strong> sie<br />

für unsere Zwecke anwenden, wobei dann eine sol<strong>ch</strong>e Auslegung zwar ni<strong>ch</strong>t dem direkten Sinn der S<strong>ch</strong>rift<br />

entspri<strong>ch</strong>t, aber in der Freiheit des Geistes neben der S<strong>ch</strong>rift no<strong>ch</strong> bestehen kann. <strong>Alle</strong>rdings beweisen<br />

J.D.<strong>Pentecost</strong> 20

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