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1 J.D. Pentecost; Bibel und Zukunft Alle Bibelzitate ... - Bibelkreis.ch

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ums<strong>ch</strong>reibt man hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> einer ganzen Erzählung oder Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te als <strong>Alle</strong>gorie. Die <strong>Alle</strong>gorie fügt<br />

der wörtli<strong>ch</strong>en Bedeutung der in einem Text verwandten Begriffe eine moralis<strong>ch</strong>e oder geistige/geistli<strong>ch</strong>e<br />

hinzu. Man unters<strong>ch</strong>eidet zwis<strong>ch</strong>en reinen <strong>Alle</strong>gorien, bei denen im Text selbst kein Hinweis auf die<br />

Anwendung der <strong>Alle</strong>gorie gegeben wird (s. z.B. die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te vom verlorenen Sohn), <strong>und</strong> gemis<strong>ch</strong>ten<br />

<strong>Alle</strong>gorien, bei denen deutli<strong>ch</strong> zutage tritt, auf wel<strong>ch</strong>e Sa<strong>ch</strong>e ein benutztes Bild Anwendung findet (s. z.B.<br />

Ps.80, in dem für Israel das Bild des Weinstockes gebrau<strong>ch</strong>t wird).<br />

Ramm definiert die allegoris<strong>ch</strong>e Methode wie folgt:<br />

Diese Auslegungsmethode findet auf Texte Anwendung, bei denen der wörtli<strong>ch</strong>e Sinn als Vehikel für<br />

einen zweiten geistigeren, tieferen Sinn dient.<br />

Bei dieser Methode wird die historis<strong>ch</strong>e Tragweite eines Textes entweder geleugnet oder außer a<strong>ch</strong>t<br />

gelassen, während die Auslegung ganz ents<strong>ch</strong>ieden den zweiten Sinn betont, so daß die ursprüngli<strong>ch</strong>en<br />

Worte oder Ereignisse wenig oder überhaupt keine Bedeutung mehr haben. Frits<strong>ch</strong> faßt diesen<br />

Sa<strong>ch</strong>verhalt wie folgt zusammen:<br />

Na<strong>ch</strong> dieser Methode wird der wörtli<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> historis<strong>ch</strong>e Sinn der S<strong>ch</strong>rift völlig ignoriert. Stattdessen<br />

wird jedes Wort <strong>und</strong> jedes Ereignis allegoris<strong>ch</strong> gedeutet, um somit entweder theologis<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>wierigkeiten aus dem Weg zu gehen oder um bestimmte eigentümli<strong>ch</strong>e religiöse Ansi<strong>ch</strong>ten<br />

aufre<strong>ch</strong>terhalten zu können.<br />

Es will s<strong>ch</strong>einen, daß die allegoris<strong>ch</strong>e Methode ni<strong>ch</strong>t die Auslegung, sondern die Verdrehung der wahren<br />

Bedeutung der S<strong>ch</strong>rift beabsi<strong>ch</strong>tigt, wennglei<strong>ch</strong> dies unter dem Vorwand ges<strong>ch</strong>ieht, na<strong>ch</strong> einer tieferen,<br />

geistli<strong>ch</strong>eren Bedeutung zu su<strong>ch</strong>en.<br />

b) Gefahren der allegoris<strong>ch</strong>en Methode<br />

Die allegoris<strong>ch</strong>e Methode ist mit vers<strong>ch</strong>iedenen Gefahren verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> somit letztli<strong>ch</strong> für einen<br />

S<strong>ch</strong>riftausleger inakzeptabel.<br />

1. Die erste <strong>und</strong> größte Gefahr dieser Methode liegt darin, daß sie ni<strong>ch</strong>t die S<strong>ch</strong>rift auslegt. Terry s<strong>ch</strong>reibt:<br />

...man wird sofort feststellen, daß sie gewöhnli<strong>ch</strong> die übli<strong>ch</strong>en Wortbedeutungen mißa<strong>ch</strong>tet <strong>und</strong> allen<br />

mögli<strong>ch</strong>en phantasievollen Spekulationen Raum gibt. Sie arbeitet ni<strong>ch</strong>t heraus, was die Spra<strong>ch</strong>e eines<br />

Autors folgeri<strong>ch</strong>tig meint, sondern halst ihr das auf, was aus der Laune oder Phantasie des Auslegers nun<br />

gerade geboren wird. Dieses Auslegungssystem hat also ni<strong>ch</strong>ts zu tun mit gut definierten Prinzipien <strong>und</strong><br />

Gesetzmäßigkeiten.<br />

Angus <strong>und</strong> Green bringen die glei<strong>ch</strong>e Gefahr zum Ausdruck, sie s<strong>ch</strong>reiben:<br />

Es entsteht ... ein unbegrenztes Betätigungsfeld für die Phantasie, wenn man si<strong>ch</strong> erst einmal für dieses<br />

Auslegungssystem ents<strong>ch</strong>ieden hat. <strong>Alle</strong> Erklärungen basieren dabei letztli<strong>ch</strong> allein auf den Gedanken des<br />

jeweiligen Auslegers. Diese Methode kann keine Auslegung hervorbringen, die diese Bezei<strong>ch</strong>nung<br />

wirkli<strong>ch</strong> verdient, obwohl dur<strong>ch</strong> sie mögli<strong>ch</strong>erweise einige wertvolle Wahrheiten illustriert werden.<br />

2. Obiges Zitat weist weiter auf eine zweite große Gefahr der allegoris<strong>ch</strong>en Methode hin: Gr<strong>und</strong>legende<br />

Autorität für die Auslegung ist ni<strong>ch</strong>t länger die S<strong>ch</strong>rift, sondern die Gesinnung des Auslegers. Die<br />

Auslegung mag im einzelnen beeinflußt werden von den dogmatis<strong>ch</strong>en Positionen des Auslegers, der<br />

Autorität der Kir<strong>ch</strong>e, zu der er gehört, seinem sozialen Hintergr<strong>und</strong>, seiner Bildung oder von vielen<br />

anderen Dingen mehr.<br />

Hieronymus beklagt si<strong>ch</strong>:<br />

J.D.<strong>Pentecost</strong> 7

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