1 J.D. Pentecost; Bibel und Zukunft Alle Bibelzitate ... - Bibelkreis.ch
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3. Daraus folgt, daß die eigentli<strong>ch</strong>e Bedeutung eines Typus in der damaligen Zeit unverstanden<br />
geblieben sein mag.<br />
4. Wie für Bilder im allgemeinen, so gilt au<strong>ch</strong> für Typen, daß das Wesentli<strong>ch</strong>e eines Typus von seinen<br />
Beiwerk zu unters<strong>ch</strong>eiden ist.<br />
5. Die einzige, si<strong>ch</strong>ere Autorität für die Anwendung von Typen ist in der S<strong>ch</strong>rift zu finden. Ein bloßes<br />
Empfinden für Analogien genügt ni<strong>ch</strong>t. So haben Ausleger oft Beziehungen vermutet, wo diese de facto<br />
ni<strong>ch</strong>t existierten oder aber, wenn es sie gab, es ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> war, eine besondere göttli<strong>ch</strong>e Absi<strong>ch</strong>t zur<br />
typologis<strong>ch</strong>en Darstellung zu erkennen<br />
...<br />
Um es mit den Worten von Marsh zu sagen: 'Will man eine Sa<strong>ch</strong>e zum Typus einer anderen erklären -<br />
denn so wird dieser Begriff im allgemeinen mit bezug auf die S<strong>ch</strong>rift verstanden - ist dazu etwas mehr<br />
notwendig als bloße Ähnli<strong>ch</strong>keit. Der Typus muß dem Gegentypus ni<strong>ch</strong>t nur ähnli<strong>ch</strong> sein, er muß vielmehr<br />
entworfen worden sein, um ihm zu entspre<strong>ch</strong>en. Dies muß bei seiner ursprüngli<strong>ch</strong>en Einführung<br />
ges<strong>ch</strong>ehen sein. Sein Entwurf muß dazu dienen, den Antitypus vorzubereiten. Beide müssen als<br />
wesentli<strong>ch</strong>e Bestandteile desselben allumfassenden Plans der göttli<strong>ch</strong>en Vorsehung zum Typus bzw.<br />
Gegentypus bestimmt sein. Es ist dieser vorausgehende Entwurf <strong>und</strong> diese vorherbestimmte Verbindung,<br />
die die Beziehung zwis<strong>ch</strong>en Typus <strong>und</strong> Gegentypus herstellen.'<br />
Frits<strong>ch</strong> liefert ni<strong>ch</strong>t nur eine saubere Definition des Typus, sondern darüber hinaus au<strong>ch</strong> eine hilfrei<strong>ch</strong>e<br />
Unters<strong>ch</strong>eidung zwis<strong>ch</strong>en Typus <strong>und</strong> <strong>Alle</strong>gorie:<br />
I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lage für 'Typus' im theologis<strong>ch</strong>en Sinn folgende Definition vor: Ein Typus ist eine Institution, ein<br />
historis<strong>ch</strong>es Ereignis oder eine historis<strong>ch</strong>e Person, wel<strong>ch</strong>e(s) dur<strong>ch</strong> Gottes Anordnung eine bestimmte<br />
Wahrheit des <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Glaubens vorbildet ....<br />
Indem wir den Typus als Institution, historis<strong>ch</strong>es Ereignis oder als Person definieren, betonen wir<br />
erstens die Tatsa<strong>ch</strong>e, daß der Typus au<strong>ch</strong> für si<strong>ch</strong> selbst betra<strong>ch</strong>tet, bedeutungsvoll <strong>und</strong> wirkli<strong>ch</strong> sein muß<br />
....<br />
In dieser Hinsi<strong>ch</strong>t unters<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> ein Typus von einer <strong>Alle</strong>gorie. ... Denn eine <strong>Alle</strong>gorie ist eine<br />
fiktive Erzählung, oder, um es ni<strong>ch</strong>t ganz so unverblümt auszudrücken, bei einer <strong>Alle</strong>gorie mag man die<br />
ges<strong>ch</strong>ilderten Begebenheiten als historis<strong>ch</strong> wahr akzeptieren oder ni<strong>ch</strong>t, während bei der Typologie der<br />
Gegentypus nur im Li<strong>ch</strong>t des ursprüngli<strong>ch</strong>en, wirkli<strong>ch</strong>en Typus (als sol<strong>ch</strong>er) verstanden werden kann.<br />
Zum zweiten muß es eine göttli<strong>ch</strong> beabsi<strong>ch</strong>tigte Verbindung zwis<strong>ch</strong>en Typus <strong>und</strong> Gegentypus geben.<br />
Dazu Westcott: 'Ein Typus setzt voraus, daß die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te zielgeri<strong>ch</strong>tet abläuft <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> dieses Ziel im<br />
Lauf der Zeit immer mehr entfaltet. Eine <strong>Alle</strong>gorie gründet si<strong>ch</strong> letztli<strong>ch</strong> auf die Vorstellungskraft ...'<br />
Drittens ist der Typus ni<strong>ch</strong>t nur für si<strong>ch</strong> selbst wirkli<strong>ch</strong> <strong>und</strong> gültig, sondern au<strong>ch</strong> wirksam in seiner<br />
eigenen unmittelbaren Umgebung. Er kann den Gegentypus nur daher wirkungsvoll vorbilden, weil er<br />
zumindest zum Teil bereits die Wirksamkeit <strong>und</strong> Kraft in si<strong>ch</strong> trägt, die dann vollkommen im Gegentypus<br />
zur Geltung kommen wird.<br />
Viertens ist es die wi<strong>ch</strong>tigste Eigens<strong>ch</strong>aft des Typus - wie bereits zuvor erwähnt -, daß er Wahrheiten<br />
vorbildet, die in Verbindung mit dem <strong>ch</strong>ristlli<strong>ch</strong>en Glauben oder mit Christus selbst stehen ....<br />
Typologie unters<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> von der Prophetie im eigentli<strong>ch</strong>en Sinn dieses Wortes nur dur<strong>ch</strong> die<br />
Methoden der Vorhersage. Prophetie ges<strong>ch</strong>ieht hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Worte, während si<strong>ch</strong> typologis<strong>ch</strong>e<br />
Vorhersagen an Institutionen, Ereignisse oder Personen knüpfen.<br />
Es ist äußerst wi<strong>ch</strong>tig ... zwis<strong>ch</strong>en Typus <strong>und</strong> <strong>Alle</strong>gorie zu unters<strong>ch</strong>eiden. In der Kir<strong>ch</strong>e der ersten<br />
Jahrh<strong>und</strong>erte hatte die allegoris<strong>ch</strong>e Auslegungsmethode die wahre Bedeutung des Alten Testamentes in<br />
einem sol<strong>ch</strong>en Ausmaß verdunkelt, daß eine wohlbegründete Typologie ni<strong>ch</strong>t mehr existieren konnte.<br />
Diese Methode ignorierte völlig den wörtli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> historis<strong>ch</strong>en Sinn der S<strong>ch</strong>rift. Jedes Wort <strong>und</strong> jedes<br />
Ereignis wurde allegoris<strong>ch</strong> gedeutet, um so entweder theologis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>wierigkeiten aus dem Weg gehen<br />
oder aber ganz besondere religiöse Ansi<strong>ch</strong>ten aufre<strong>ch</strong>terhalten zu können ....<br />
Zweifellos war es das Außera<strong>ch</strong>tlassen der oben erwähnten Unters<strong>ch</strong>iede, das einige zu der Ansi<strong>ch</strong>t<br />
verleitete, die allegoris<strong>ch</strong>e Methode der S<strong>ch</strong>riftauslegung sei dadur<strong>ch</strong> gere<strong>ch</strong>tfertigt, daß in der S<strong>ch</strong>rift<br />
J.D.<strong>Pentecost</strong> 37