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1 J.D. Pentecost; Bibel und Zukunft Alle Bibelzitate ... - Bibelkreis.ch

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Es kann festgehalten werden, daß die Rabbinen trotz aller Irrtümer eine wörtli<strong>ch</strong>e Methode der<br />

Auslegung anwandten.<br />

III. Wörtli<strong>ch</strong>e Auslegung (Literalismus) zur Zeit Christi<br />

a) Literalismus unter den Juden<br />

Die vorherrs<strong>ch</strong>ende Methode der Auslegung unter den Juden zur Zeit Christi war ohne Zweifel die<br />

wörtli<strong>ch</strong>e Methode.Dazu Horne:<br />

Es kann historis<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>gewiesen werden, daß die allegoris<strong>ch</strong>e Auslegung der heiligen S<strong>ch</strong>riften<br />

seit der Zeit der babylonis<strong>ch</strong>en Gefangens<strong>ch</strong>aft unter den Juden vorherrs<strong>ch</strong>te oder daß sie bei den Juden<br />

Palästinas zur Zeit Christi <strong>und</strong> seiner Apostel übli<strong>ch</strong> war.<br />

Obwohl der Sanhedrin <strong>und</strong> die Hörer Jesu si<strong>ch</strong> oft auf das Alte Testament bezogen, ist bei ihnen, <strong>und</strong><br />

selbst bei Josephus, von einer allegoris<strong>ch</strong>en Deutung ni<strong>ch</strong>ts zu erkennen. Dagegen begannen die zur<br />

platonis<strong>ch</strong>en Philosophie neigenden Juden Ägyptens im ersten Jahrh<strong>und</strong>ert das Alte Testament<br />

allegoris<strong>ch</strong> auszulegen, darin die heidnis<strong>ch</strong>en Grie<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong>ahmend. Ein hervorragender Vertreter<br />

dieser Juden war Philo von Alexandrien. Er arbeitete mit dieser Methode <strong>und</strong> verteidigte sie als etwas<br />

Neues, zuvor Unbekanntes <strong>und</strong> geriet so in Opposition zu anderen Juden. Da unter den Juden Palästinas<br />

in der Zeit, in der Jesus lehrte, si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t die allegoris<strong>ch</strong>e Methode dominierte, war Jesus ni<strong>ch</strong>t<br />

gezwungen, si<strong>ch</strong> einem allegoris<strong>ch</strong>en Auslegungssystem anzupassen.<br />

Mit dieser Position stimmen die heutigen Amillenialisten im wesentli<strong>ch</strong>en überein. Case, ein<br />

leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Befürworter des Amillenialismus, räumt ein:<br />

Unzweifelhaft verkündeten die hebräis<strong>ch</strong>en Propheten des Altertums die Ankunft des s<strong>ch</strong>reckli<strong>ch</strong>en Tages<br />

des HERRN, an dem die alte Ordnung aller Dinge plötzli<strong>ch</strong> hinweggetan werden würde. Spätere<br />

Propheten sagten für die Verbannten einen Tag der Wiederherstellung voraus, an dem die ganze Natur<br />

auf w<strong>und</strong>erbare Weise verändert <strong>und</strong> das vollkommene Königrei<strong>ch</strong> Davids erri<strong>ch</strong>tet werden würde. Die<br />

Seher späterer Zeiten zei<strong>ch</strong>neten das Bild einer kommenden, wahrhaft herrli<strong>ch</strong>en Herrs<strong>ch</strong>aft Gottes.<br />

Während dieser Zeit würden die Getreuen an den Segnungen des Tausendjährigen Rei<strong>ch</strong>es teilhaben. Die<br />

ersten Christen erwarteten die baldige Wiederkunft Christi auf den Wolken des Himmels, so wie sie Ihn in<br />

ihren Visionen bu<strong>ch</strong>stäbli<strong>ch</strong> in den Himmel hatten auffahren sehen. ... Mit Blick auf den Gebrau<strong>ch</strong> einer<br />

sol<strong>ch</strong>en Bilderspra<strong>ch</strong>e mag si<strong>ch</strong> der Millenialismus dur<strong>ch</strong>aus zu Re<strong>ch</strong>t als biblis<strong>ch</strong> bezei<strong>ch</strong>nen. So steht<br />

außer Frage, daß gewisse biblis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>reiber mit einem katastrophalen Ende der Welt re<strong>ch</strong>neten. Sie<br />

s<strong>ch</strong>ilderten, daß die Zeit der großen Trübsal der endgültigen Katastrophe unmittelbar vorausgehen<br />

würde. Sie verkündigten die augens<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>e Wiederkunft des himmlis<strong>ch</strong>en Christus, <strong>und</strong> sie erwarteten<br />

sehnsü<strong>ch</strong>tig die Offenbarung des Neuen Jerusalem.<br />

Jeder Versu<strong>ch</strong>, diese die biblis<strong>ch</strong>en Bilder <strong>ch</strong>arakterisierende Wörtli<strong>ch</strong>keit zu umgehen, ist zwecklos.<br />

Seit Origines haben immer wieder einige S<strong>ch</strong>riftausleger versu<strong>ch</strong>t, die Erwartung eines Tausendjährigen<br />

Rei<strong>ch</strong>es zu widerlegen, indem sie kräftig behaupteten, daß selbst die allereindeutigsten Erklärungen zur<br />

Wiederkunft Jesu sinnbildli<strong>ch</strong> verstanden werden müßten. Es wurde au<strong>ch</strong> erklärt, daß Daniel <strong>und</strong> die<br />

Offenbarung weitgehend mystis<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> allegoris<strong>ch</strong>e Werke seien, die keinen Bezug zu tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />

Ereignissen der Vergangenheit, Gegenwart oder <strong>Zukunft</strong> herstellen wollten, sondern, ähnli<strong>ch</strong> wie Miltons<br />

"Das verlorene Paradies" <strong>und</strong> Bunyans "Die Pilgerreise", eine rein geistli<strong>ch</strong>e Bedeutung hätten.<br />

Dies sind Einfälle, die die S<strong>ch</strong>rift mit den heutigen Gegebenheiten in Einklang bringen wollen, die aber<br />

die lebendige Erwartung der damaligen Zeit ignorieren. Die gepeinigten Juden der Makkabäerzeit<br />

ersehnten ni<strong>ch</strong>t ein sinnbildli<strong>ch</strong>es, sondern ein tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Ende ihrer Nöte, <strong>und</strong> Daniel verspra<strong>ch</strong> ihnen<br />

ni<strong>ch</strong>ts weniger als die tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Erri<strong>ch</strong>tung eines neuen himmlis<strong>ch</strong>en Rei<strong>ch</strong>s. In einem ähnli<strong>ch</strong><br />

realistis<strong>ch</strong>en Stil s<strong>ch</strong>rieb einer der ersten Christen: "Und ihr werdet den Sohn des Mens<strong>ch</strong>en sitzen sehen<br />

J.D.<strong>Pentecost</strong> 15

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