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1 J.D. Pentecost; Bibel und Zukunft Alle Bibelzitate ... - Bibelkreis.ch

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Auslegung ni<strong>ch</strong>t ohne hinrei<strong>ch</strong>enden Gr<strong>und</strong> von einem Eins<strong>ch</strong>ub ausgegangen werden;<br />

6. keine Erklärung zu akzeptieren, die ni<strong>ch</strong>t zum Kontext paßt;<br />

7. keine Verbindung mit dem vorhergehenden <strong>und</strong> na<strong>ch</strong>folgenden Abs<strong>ch</strong>nitt eines Textes zu su<strong>ch</strong>en,<br />

wenn eine sol<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t existiert.<br />

III. Die historis<strong>ch</strong>e Auslegung<br />

Drittens ist bei jeder Auslegung der unmittelbare historis<strong>ch</strong>e Hintergr<strong>und</strong> sorgfältig zu erwägen. Berkhof<br />

gibt eine exzellente Zusammenfassung aller Punkte, die in dieser Phase der Auslegung zu bea<strong>ch</strong>ten sind.<br />

1. Gr<strong>und</strong>voraussetzungen für die historis<strong>ch</strong>e Auslegung:<br />

a) Das Wort Gottes enstand in einem bestimmten historis<strong>ch</strong>en Zeitraum <strong>und</strong> kann daher nur im Li<strong>ch</strong>t der<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te verstanden werden.<br />

b) Ein Wort wird erst dann ri<strong>ch</strong>tig verstanden, wenn es als lebendiges Wort, das dem Geist des Autors<br />

entstammt, begriffen wird.<br />

c) Ohne Kenntnis des besonderen historis<strong>ch</strong>en Hintergr<strong>und</strong>es ist es unmögli<strong>ch</strong>, einen Autor zu verstehen<br />

<strong>und</strong> seine Worte ri<strong>ch</strong>tig auszulegen.<br />

d) Ort <strong>und</strong> Zeit, die jeweiligen Umstände, die vorherrs<strong>ch</strong>enden Ansi<strong>ch</strong>ten zur Welt <strong>und</strong> zum Leben im<br />

allgemeinen färben naturgemäß auf die S<strong>ch</strong>riften ab, die unter eben diesen zeitli<strong>ch</strong>en, örtli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong><br />

sozialen Gegebenheiten entstehen.<br />

2. Anforderungen an den Ausleger. In Anbetra<strong>ch</strong>t obiger Voraussetzungen stellt die historis<strong>ch</strong>e<br />

Auslegung folgende Anforderungen an den Ausleger:<br />

a) Er muß versu<strong>ch</strong>en, den Autor kennenzulernen, dessen Werk er erklären will: Abstammung, Charakter<br />

<strong>und</strong> Temperament, intellektuelle, moralis<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> religiöse Eigens<strong>ch</strong>aften <strong>und</strong> au<strong>ch</strong> die äußeren<br />

Umstände seines Lebens...<br />

b) Es wird seine Pfli<strong>ch</strong>t sein, das Umfeld, in wel<strong>ch</strong>em die jeweiligen S<strong>ch</strong>riften wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong><br />

entstanden, also die Welt des Autors, soweit wie mögli<strong>ch</strong> unter Zuhilfenahme historis<strong>ch</strong>er Daten <strong>und</strong><br />

Hypothesen zu rekonstruieren. Er wird si<strong>ch</strong> über die Geographie des Landes, in wel<strong>ch</strong>em man die Bü<strong>ch</strong>er<br />

s<strong>ch</strong>rieb, über Charakter <strong>und</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, Gewohnheiten, Moral <strong>und</strong> Religion der Mens<strong>ch</strong>en, unter denen<br />

sie ges<strong>ch</strong>rieben <strong>und</strong> von denen sie zusammengestellt wurden, informieren müssen.<br />

c) Es ist von äußerster Wi<strong>ch</strong>tigkeit, daß er die vers<strong>ch</strong>iedenen Einflüsse, die unmittelbarer den Charakter<br />

der S<strong>ch</strong>riften bestimmten, in Erwägung zieht, wie zum Beispiel die ursprüngli<strong>ch</strong>en Leser, den Anlaß für<br />

das S<strong>ch</strong>reiben, das Alter des Autors, seine Geistesverfassung <strong>und</strong> die besonderen Umstände, unter denen<br />

er sein Bu<strong>ch</strong> ausarbeitete.<br />

d) Darüber hinaus muß er si<strong>ch</strong>, für das NT z.B., selbst in die orientale Welt des ersten Jahrh<strong>und</strong>erts n.<br />

Chr. hineindenken. Er muß si<strong>ch</strong> in die Lage des Autors versetzen <strong>und</strong> versu<strong>ch</strong>en, in dessen Geist<br />

einzudringen, bis er glei<strong>ch</strong>sam dessen Leben lebt <strong>und</strong> dessen Gedanken denkt. Das bedeutet, daß er si<strong>ch</strong><br />

vor dem ziemli<strong>ch</strong> häufigen Fehler hüten muß, den Autor in die Gegenwart zu holen <strong>und</strong> ihn die Spra<strong>ch</strong>e<br />

des zwanzigsten Jahrh<strong>und</strong>erts spre<strong>ch</strong>en zu lassen...<br />

IV. Die grammatikalis<strong>ch</strong>e Auslegung<br />

Viertens darf man bei der Auslegung ni<strong>ch</strong>t die Grammatik der Spra<strong>ch</strong>e, in der der Text ursprüngli<strong>ch</strong><br />

niederges<strong>ch</strong>rieben wurde, außera<strong>ch</strong>t lassen. Das setzt natürli<strong>ch</strong> die Kenntnis dieser Spra<strong>ch</strong>en voraus.<br />

Elliott <strong>und</strong> Harsha, die Cellerier übersetzten, stellen folgende f<strong>und</strong>amentale Regel auf:<br />

Der Ausleger sollte sein Arbeit mit dem Studium des grammatikalis<strong>ch</strong>en Textsinns unter Zuhilfenahme<br />

der unverbrü<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Philologie beginnen. Wie bei allen anderen S<strong>ch</strong>riften au<strong>ch</strong>, muß der<br />

J.D.<strong>Pentecost</strong> 28

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