1 J.D. Pentecost; Bibel und Zukunft Alle Bibelzitate ... - Bibelkreis.ch
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Von Anfang an soll Gottes Heilsplan Seine Souveränität dur<strong>ch</strong> Seine Herrs<strong>ch</strong>aft im irdis<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong><br />
offenbaren. Bei der Vollendung dieses Plans wird die allumfassende Souveränität Gottes anerkannt<br />
(1.Kor.15,24). Dazwis<strong>ch</strong>en erfolgt eine ständige, zusammenhängende <strong>und</strong> forts<strong>ch</strong>reitende Entfaltung<br />
dieses Plans. Obwohl es vers<strong>ch</strong>iedene Phasen des Heilsplans <strong>und</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Mittel geben kann,<br />
wodur<strong>ch</strong> diese Souveränität ausgeübt wird, geht es um die Entfaltung eines Heilsplans. Sein gesamter<br />
Inhalt kann als theokratis<strong>ch</strong>es Rei<strong>ch</strong> bezei<strong>ch</strong>net werden. Das Wort Theokratie wird folgendermaßen<br />
definiert:<br />
Die "Theokratie ist Herrs<strong>ch</strong>aft in einem Staat unter unmittelbarer Führung Gottes. Der HERR ließ si<strong>ch</strong><br />
herab, auf die glei<strong>ch</strong>e direkte Art <strong>und</strong> Weise über Israel zu herrs<strong>ch</strong>en, wie ein irdis<strong>ch</strong>er König über sein<br />
Volk regiert" ... "Mit der Ihm eigenen Weisheit übernahm Er ni<strong>ch</strong>t nur eine religiöse, sondern au<strong>ch</strong> eine<br />
politis<strong>ch</strong>e Herrs<strong>ch</strong>erstellung über die Na<strong>ch</strong>kommen Abrahams. Er ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> ganz genau genommen<br />
selbst zum König über Israel, wodur<strong>ch</strong> eine Theokratie im eigentli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> wörtli<strong>ch</strong>en Sinn zur<br />
Regierungsform Israels wurde."<br />
McClain definiert dieses theokratis<strong>ch</strong>e Rei<strong>ch</strong> als ...<br />
... die Herrs<strong>ch</strong>aft Gottes mittels eines göttli<strong>ch</strong> erwählten Bevollmä<strong>ch</strong>tigten, der im Namen Gottes spri<strong>ch</strong>t<br />
<strong>und</strong> handelt, eine Herrs<strong>ch</strong>aft, die si<strong>ch</strong> besonders auf die Mens<strong>ch</strong>heit bezieht, obwohl sie letzten Endes das<br />
Universum umfaßt. Dabei ist ihr regierender Mittelsmann immer ein Mens<strong>ch</strong>.<br />
In dieser ganzen Erörterung haben wir die übli<strong>ch</strong>en Bezei<strong>ch</strong>nungen "Rei<strong>ch</strong> Gottes" <strong>und</strong> "Rei<strong>ch</strong> der<br />
Himmel" ni<strong>ch</strong>t angewendet. Prämillennialisten haben die Gewohnheit, das ewige Rei<strong>ch</strong> als Rei<strong>ch</strong> Gottes<br />
<strong>und</strong> den irdis<strong>ch</strong>en Heilsplan als Rei<strong>ch</strong> der Himmel zu bezei<strong>ch</strong>nen. Eine sol<strong>ch</strong>e Unters<strong>ch</strong>eidung na<strong>ch</strong><br />
Kategorien wird dur<strong>ch</strong> den biblis<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong> ans<strong>ch</strong>einend ni<strong>ch</strong>t erhärtet. Beide Begriffe werden<br />
sowohl in bezug auf das ewige Rei<strong>ch</strong> (Mt.6,33 neben 18,3-6; Mt.7,21 <strong>und</strong> 19,14 neben Mk.10,14) als<br />
au<strong>ch</strong> im Hinblick auf das zukünftige Tausendjährige Rei<strong>ch</strong> benutzt (Mt.4,17 neben Mk.1,14-15; vgl.<br />
Mt.3,2; 5,3.10; 6,10; Mk.9,1.47; 14,25; Lk.19,11; 21,31). Und beide Ausdrücke werden bezügli<strong>ch</strong> der<br />
gegenwärtigen Gestalt des Rei<strong>ch</strong>s verwendet (Mt.13,11; Mk.4,11; Lk.8,10). Die Unters<strong>ch</strong>eidung ri<strong>ch</strong>tet<br />
si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> den Begriffen an si<strong>ch</strong>, sondern na<strong>ch</strong> dem Gebrau<strong>ch</strong> im Kontext. Feinberg sagt:<br />
Im Matthäusevangelium wird dieses Rei<strong>ch</strong> im großen <strong>und</strong> ganzen als "Rei<strong>ch</strong> der Himmel" bezei<strong>ch</strong>net,<br />
während "Rei<strong>ch</strong> Gottes" nur wenige Male erwähnt wird. Dazu bietet si<strong>ch</strong> die Erklärung von Dr. Vos an.<br />
Matthäus s<strong>ch</strong>rieb an Juden, die wie niemand sonst vor dem Namen "Gott" Ehrfur<strong>ch</strong>t hatten. Dies<br />
kennzei<strong>ch</strong>nete sie trotz ihrer offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en fehlenden Erkenntnis der wahren Wesensart des Rei<strong>ch</strong>s.<br />
Deshalb verstanden sie lei<strong>ch</strong>t die Bedeutung des "Rei<strong>ch</strong>s der Himmel". Markus <strong>und</strong> Lukas andererseits<br />
s<strong>ch</strong>rieben an Angehörige der Nationen, so daß sie den Ausdruck "Rei<strong>ch</strong> Gottes" dem anderen vorzogen.<br />
Das Rei<strong>ch</strong> wird als Rei<strong>ch</strong> der Himmel <strong>ch</strong>arakterisiert, weil sein Urbild der Himmel <strong>und</strong> dessen<br />
Vollkommenheit ist. Mit dieser Bezei<strong>ch</strong>nung wird au<strong>ch</strong> auf den ewigen <strong>und</strong> bleibenden Wert dieser<br />
Herrs<strong>ch</strong>aft Bezug genommen. Außerdem geht es dabei um den Gedanken der himmlis<strong>ch</strong>en Entstehung<br />
<strong>und</strong> Herkunft des Rei<strong>ch</strong>s, wobei der Gott des Himmels derjenige ist, der es aufri<strong>ch</strong>ten wird. Der Name<br />
"Rei<strong>ch</strong> Gottes" wird verwendet, weil er auf den geistli<strong>ch</strong>en Charakter der Herrs<strong>ch</strong>aft <strong>und</strong> Ma<strong>ch</strong>t hinweist.<br />
In ihm geht es einzig <strong>und</strong> allein um die Ehre Gottes. Das Werk des Christus, womit er ledigli<strong>ch</strong> Seinen<br />
Vater verherrli<strong>ch</strong>en will, wird vollendet, wenn Gott verherrli<strong>ch</strong>t wird. Darin besteht das Ziel <strong>und</strong> der<br />
Zweck des Rei<strong>ch</strong>s Gottes.<br />
Walvoord bemerkt dazu:<br />
Obwohl Dispensationalisten dazu neigen, den Begriff Rei<strong>ch</strong> der Himmel in seiner Beziehung zum<br />
zukünftigen messianis<strong>ch</strong>en Rei<strong>ch</strong> hervorzuheben, gilt er au<strong>ch</strong> für das Rei<strong>ch</strong> im gegenwärtigen Zeitalter ...<br />
Ebenso ist wahr, daß der Ausdruck Rei<strong>ch</strong> Gottes sowohl für das jetzige Zeitalter als au<strong>ch</strong> für das<br />
zukünftige messianis<strong>ch</strong>e Rei<strong>ch</strong> gebrau<strong>ch</strong>t wird. Mit anderen Worten: Weder Rei<strong>ch</strong> Gottes no<strong>ch</strong> Rei<strong>ch</strong> der<br />
Himmel sind Fa<strong>ch</strong>begriffe an si<strong>ch</strong>, die für das messianis<strong>ch</strong>e Rei<strong>ch</strong> gelten. Im Kontext jeder einzelnen<br />
Stelle kann man ents<strong>ch</strong>eiden, ob auf die gegenwärtige Gestalt des Rei<strong>ch</strong>s oder auf das zukünftige<br />
messianis<strong>ch</strong>e Rei<strong>ch</strong> hingewiesen wird.<br />
J.D.<strong>Pentecost</strong> 278