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Bescheid Spruch - Rettet die Mur!

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Friehs/Ellinger<br />

Ad Fischaufstiegshilfen<br />

Der Bau von Fischaufstiegshilfen hat in Österreich eine lange Tradition. Wurden Fischaufstiegshilfen<br />

vormals in erster Linie für fischereiwirtschaftlich genutzte Fischarten gebaut (z.B. Bachforelle), so<br />

haben sich mit der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie <strong>die</strong> Anforderungen grundlegend geändert:<br />

Die Grundforderung besteht darin, dass anthropogene Wanderungshindernisse im natürlichen<br />

Fischlebensraum ganzjährig fischpassierbar sein müssen. Gemäß den Erläuterungen in der QZV<br />

Ökologie ist <strong>die</strong> Durchwanderbarkeit einer Gewässerstrecke dann gegeben (bzw. nur geringfügig<br />

eingeschränkt), wenn eine Fischpassage für <strong>die</strong> Leitfischarten und typischen Begleitfischarten<br />

entsprechend der aktuellen gewässertypspezifischen Leitbilder (nach dem "Leitfaden für <strong>die</strong> Erhebung<br />

der biologischen Qualitätselemente, Teil A1 – Fische") gegeben ist und ein wesentlicher Teil der<br />

wanderwilligen Individuen und Alterssta<strong>die</strong>n (ab 1+) <strong>die</strong>ser Fischarten unter Berücksichtigung der<br />

größenbestimmenden Fischart gegeben ist. War nun zum Beispiel eine ältere Fischaufstiegshilfe<br />

geeignet, adulten Bachforellen (<strong>die</strong> größere Abstürze innerhalb einer Fischaufstiegshilfe bis zu einem<br />

gewissen Maß auch springend überwinden können) eine Passage zu gewährleisten, so reicht das im<br />

Hinblick auf <strong>die</strong> neuen Vorgaben nicht mehr aus, da nun auch Jungfische und andere Fischarten, <strong>die</strong><br />

ursprünglich im Gewässer vorhanden waren und <strong>die</strong> Hindernisse nicht springend überwinden können,<br />

ganzjährig in der Lage sein sollen, eine Fischaufstiegshilfe zu „durchschwimmen“. Viele <strong>die</strong>ser<br />

älteren Anlage weisen demnach Defizite auf, <strong>die</strong> letztendlich im Zuge der Vorarbeiten zum Nationalen<br />

Gewässerbewirtschaftungsplan erkannt wurden und <strong>die</strong> auch in <strong>die</strong> Beurteilung der<br />

Belastungssituation eingeflossen sind.<br />

Im Sept. 2008 hat das Lebensministerium das Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement,<br />

Department Wasser - Atmosphäre - Umwelt der Universität für Bodenkultur Wien (Univ. Prof. Dr.<br />

Schmutz) beauftragt, mit einer Expertengruppe („Arbeitsgruppe Fischaufstiegshilfen“) Grundlagen<br />

für einen österreichischen Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen zu erarbeiten. Im März 2011<br />

wurde schließlich das folgende Grundlagenpapier der Arbeitsgruppe Fischaufstiegshilfen<br />

veröffentlicht: „AG-FAH (2011): Grundlagen für einen österreichischen Leitfaden zum Bau von<br />

Fischaufstiegshilfen (FAHs). Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />

Wasserwirtschaft, Wien, 87 S.“. Dieses Grundlagenpapier enthält Vorschläge für <strong>die</strong><br />

Dimensionierung von Fischaufstiegshilfen sowie sonstiger Rahmenbedingungen, <strong>die</strong> dem<br />

Lebensministerium in weiterer Folge als Grundlage <strong>die</strong>nen sollen, einen Leitfaden für den Bau von<br />

Fischaufstiegshilfen zu erstellen, mit dem – unter Berücksichtigung des Standes der Technik - in Bezug<br />

auf <strong>die</strong> ökologische Durchgängigkeit <strong>die</strong> Erreichung und Erhaltung des typspezifischen guten<br />

ökologischen Zustandes bzw. guten ökologischen Potentials in unseren Gewässern auch langfristig<br />

und mit hoher Sicherheit sichergestellt werden kann. Die in der Stu<strong>die</strong> vorgeschlagenen<br />

Bemessungswerte sind auf den Regelfall ausgerichtet, <strong>die</strong> Funktionsfähigkeit der FAH mit hoher<br />

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