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Bescheid Spruch - Rettet die Mur!

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Interessenabwägung<br />

Das öffentliche Interesse an der Realisierung des <strong>Mur</strong>kraftwerk Graz ist gegenüber dem Interesse und<br />

dem Nutzen an der Verwirklichung der in § 30a WRG 1959 normierten Ziele abzuwägen.<br />

Das <strong>Mur</strong>kraftwerk Graz verstößt gegen das Verschlechterungsverbot und es ist für den Fall seiner<br />

Realisierung mit einer Verschlechterung des biologischen Zustands des OWK 802710012 von derzeit<br />

gut auf künftig mäßig zu rechnen.<br />

Zu beachten ist jedoch, dass nach dem Fachgutachten Gewässerökologie bei fachgerechter Umsetzung<br />

aller geplanten Maßnahmen <strong>die</strong> Erreichung eines in Abhängigkeit von der Belastungssituation zu<br />

definierenden, ökologischen Potentials für den OWK 802710012 grundsätzlich möglich erscheint.<br />

Weiters ist zu bedenken, dass <strong>die</strong> <strong>Mur</strong> im Projektgebiet aufgrund der im 19. Jahrhundert erfolgten<br />

<strong>Mur</strong>regulierung eine naturferne Gestaltung aufweist. Schließlich ist ins Treffen zu führen, dass <strong>die</strong><br />

nach Realisierung der Kraftwerke Gössendorf und Kalsdorf derzeit noch verfügbare freie Fließstrecke<br />

von 9,6 km auf etwa 5,4 km reduziert würde. Es verbliebe also noch etwas mehr als <strong>die</strong> Hälfte der<br />

freien Fließstrecke, das <strong>Mur</strong>kraftwerk Graz schließt also nicht nahtlos an das Oberliegerkraftwerk an.<br />

Schließlich sind auch noch <strong>die</strong> Vorteile, <strong>die</strong> das Vorhaben bezüglich des ZSK, welcher von der Stadt<br />

Graz forciert wird, mit sich bringt, anzuführen: Der ZSK stellt eine maßgebliche Verbesserung der<br />

Entwässerungssituation für <strong>die</strong> Stadt Graz dar. Durch das Bauwerk können <strong>die</strong> aktuellen<br />

Anforderungen an <strong>die</strong> Mischwasserbewirtschaftung nahezu vollständig erreicht werden. Dadurch<br />

werden <strong>die</strong> Entlastungen von Mischwasser in <strong>die</strong> <strong>Mur</strong> nachhaltig reduziert, da ein Großteil der<br />

anfallenden Mischwassermengen nicht mehr in <strong>die</strong> <strong>Mur</strong> entlastet wird, sondern zwischengespeichert<br />

und nach Ende der Niederschlagsereignisse in der Kläranlage einer Reinigung zugeführt werden kann,<br />

sodass eine weitere Verbesserung der Wasserqualität in der <strong>Mur</strong> erwartet werden kann.<br />

Um den Einstau von insgesamt 9 Mischwasserentlastungsanlagen des bestehenden Kanalsystems des<br />

Stadt Graz im Zuge der Realisierung des <strong>Mur</strong>kraftwerk Graz zu verhindern, muss <strong>die</strong> Ableitung der<br />

anfallenden Mischwässer im Ausmaß von maximal 80 m³/s in das Unterwasser des geplanten<br />

Kraftwerks sichergestellt werden, um zu gewährleisten, dass es zu keiner Verschlechterung des Grazer<br />

Kanalsystems kommt. Da <strong>die</strong> Anforderungen aus dem Kraftwerksprojekt und jene des geplanten ZSK<br />

in weiten Teilen übereinstimmen, erscheint es sinnvoll, in dem vom <strong>Mur</strong>kraftwerk Graz beeinflussten<br />

Bereich des Grazer Kanalsystems den ZSK zeitgleich mit dem <strong>Mur</strong>kraftwerk Graz zu errichten. Durch<br />

eine gemeinsame Umsetzung zwischen der Energie Steiermark und der Holding Graz Services<br />

Wasserwirtschaft (vormals: Kanalbauamt Graz) können <strong>die</strong> Vorgaben für <strong>die</strong> Ableitung der<br />

Entlastungsmengen und für <strong>die</strong> zukünftige Bewirtschaftung des Kanalnetzes technisch und<br />

wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt werden.<br />

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