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Bescheid Spruch - Rettet die Mur!

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Tiefnig<br />

Nach eingehender fachlicher Prüfung wird zum Antrag der Konsenswerberin um Änderung des<br />

Maßnahmenvorschlages 217, betreffend <strong>die</strong> Durchlässigkeit der Baustelle für Fischotter, wie folgt<br />

ausgeführt:<br />

Im UVP-Gutachten vom 05.01.2012 wurde zur Minderung der Projektwirkungen während der<br />

Errichtungsphase im Bereich der Kraftwerksbaustelle, zwischen der <strong>Mur</strong>umleitungsstrecke und den<br />

Baustelleneinrichtungsflächen, entweder entlang der Böschungsoberkante oder am Böschungsfuß in<br />

Form einer Berme, <strong>die</strong> Errichtung eines Korridors von zumindest 5 m Breite, der mit einer<br />

durchgehenden Leitstruktur aus Astmaterial zu versehen ist, als erforderlich beurteilt.<br />

Laut Stellungnahme der Konsenswerberin vom 15.03.2012 wird auf Grundlage der RVS Wildschutz an<br />

der Böschungsoberkante der <strong>Mur</strong>umleitung ein Streifen von 1 m Breite, welcher mit Astmaterial,<br />

Wurzelstöcken etc. strukturiert wird, als ausreichend erachtet. Der Antrag auf Abänderung<br />

beziehungsweise Verringerung der Breite wird damit begründet, dass der Baustellenbereich KW<br />

Kalsdorf in den Dämmerungs- und Nachtstunden vom Fischotter regelmäßig gequert wird.<br />

Dazu wird angemerkt, dass eine Umgehung des Arbeitsfeldes KW Kalsdorf durch <strong>die</strong> vorkommenden<br />

Wildarten nicht nur entlang der <strong>Mur</strong>ufer stattfindet, sondern auch großräumig im Bereich des<br />

Auwaldgürtels, der bis unmittelbar an <strong>die</strong> KW-Baustelle reicht, möglich ist. Im Unterschied dazu<br />

beschränkt sich der Korridor im Bereiche des geplanten KW Graz auf den <strong>Mur</strong>fluss inklusive<br />

Böschungen. Für den Zeitraum von zwei Jahren erfolgt <strong>die</strong> Ausleitung des Flusses. Die<br />

Umleitungsstrecke von rund 400 m Länge führt über <strong>die</strong> Olympiawiese, <strong>die</strong> während der KW-<br />

Errichtungsphase als Lager- und Manipulationsfläche verwendet wird. Eine Umgehung der Baustelle<br />

und der sonstigen Baustelleninfrastrukturflächen ist nicht möglich, entlang der Umleitungsstrecke<br />

fehlen Leitstrukturen und ist auch keine Deckung vorhanden.<br />

Aus wildökologischer Sicht besteht daher <strong>die</strong> Notwendigkeit, einerseits eine durchgehende Leitstruktur<br />

im Form von Astmaterial zu errichten, <strong>die</strong> auch entsprechende Deckung bietet, anderseits, im Hinblick<br />

auf <strong>die</strong> Länge des Korridors, eine entsprechende Mindestbreite vorzusehen. Wie<br />

Untersuchungsergebnisse belegen, werden vom Fischotter über kürzere Strecken zwar auch schmälere<br />

Korridore angenommen, Voraussetzung dafür ist allerdings, dass auch breitere Abschnitte oder<br />

Wildinseln zur Verfügung stehen.<br />

Demzufolge ist <strong>die</strong> Durchlässigkeit entlang der <strong>Mur</strong>-Umleitungsstrecke ebenfalls gewährleistet, wenn<br />

der Korridor abschnittsweise in einer unterschiedlichen Breite errichtet wird und buchtige,<br />

randlinienartige Strukturen beinhaltet. Als Korridor-Mindestbreite sind dennoch zumindest 2 m<br />

vorzuschreiben, wobei <strong>die</strong> einzelnen Strecken mit Flaschenhalssituation maximal eine Länge von 50 m<br />

aufweisen dürfen, <strong>die</strong> durchschnittliche Breite ist mit 5 m festzulegen. Dem Korridor sind für den<br />

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