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Bescheid Spruch - Rettet die Mur!

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durch das <strong>Mur</strong>kraftwerk Graz werde es zu einer Verschlechterung der Altersstruktur kommen,<br />

keinesfalls zwingend.<br />

b) Auch der Hinweis auf <strong>die</strong> in der QZV Ökologie angeführte zeitverzögerte Wirkung von Eingriffen<br />

im Wasserkörper auf <strong>die</strong> biologischen Qualitätskomponenten stützt <strong>die</strong> Argumentationslinie nicht.<br />

Eine zeitverzögerte Verschlechterung der biologischen Werte ist nicht zu erwarten, da <strong>die</strong> Regulierung<br />

der <strong>Mur</strong> im ausgehenden 19. Jahrhundert ausreichend lange zurückliegt, um sich in den Ergebnissen<br />

der biologischen Qualitätselemente abgebildet zu haben. Ein Einfluss infolge gestörter<br />

Durchwanderbarkeit vom Wasserkörper 802710015 durch das Kraftwerk Gössendorf in den<br />

Wasserkörper 802710012 ist schon deswegen unwahrscheinlich, weil <strong>die</strong> Fischbiomasse im<br />

unterliegenden Wasserkörper bereits vor Errichtung des Wasserkraftwerkes Graz<br />

nachgewiesenermaßen sehr gering war. Die Populationsstruktur von Gründling und Schneider sind im<br />

Gewässerkörper 802710015 mit 2 schlechter bewertet als im Gewässerkörper 802710012 (Bewertung<br />

mit 1). Es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass der in allen Kriterien schlechter bewertete<br />

Wasserkörper 80270015 populationsstützend auf den Wasserkörper 80270012 wirkt. Barben nutzen<br />

Staue als Lebensraum (Schmutz et al. 2010) und bei allen Laichplätzen im Projektgebiet kommt es zu<br />

einer Verbesserung in Richtung Ansprüche des Barben. Auch <strong>die</strong> Reduzierung der<br />

Fließgeschwindigkeit ist eine Annäherung an den Präferenzindex.<br />

c) Durch <strong>die</strong> hydrologischen Veränderungen, wie <strong>die</strong> Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit,<br />

kommt es zu geringfügigen und „kleinräumigen“ (gemäß QZV Ökologie OG) nachteiligen<br />

Veränderungen in der Betriebsphase, jedoch führen Flächenvergrößerungen und zahlreiche<br />

Strukturierungsmaßnahmen zu einer teilweisen Kompensation der nachteiligen Auswirkungen.<br />

d) Insgesamt kann daher entsprechend der QZV Ökologie OG angenommen werden, dass nach<br />

Projektumsetzung im betroffenen Gewässerabschnitt mit einer kleinräumigen Beeinflussung von<br />

weniger als 2 km der gute ökologische Zustand erhalten bleibt, denn es weisen <strong>die</strong> biologischen<br />

Qualitätselemente Makrozoobenthos, Makrophyten, Phytobenthos und Fische auf den „guten<br />

ökologischen Zustand“ hin.<br />

e) Fachspezifische Diskussionen gehen auch davon aus, dass ein Stau von mehreren 100 m Länge<br />

bereits eine Beeinträchtigung des „guten ökologischen Zustandes“ darstellen kann. Das gute<br />

ökologische Potenzial ist im Falle einer Ausweisung als erheblich veränderter Wasserkörper jedenfalls<br />

mit den vorgesehenen Maßnahmen erreichbar.<br />

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