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Workshop 1.6 - Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge

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<strong>Workshop</strong> 1.7<br />

Integration von Migrantinnen <strong>und</strong><br />

Migranten zwischen Betreuung <strong>und</strong><br />

Eigenverantwortung<br />

Donnerstag, 8. Mai 2003<br />

10:00 Uhr–12:30 Uhr<br />

Vorträge:<br />

• Integration von Migranten durch Partizipation<br />

– Chancen <strong>und</strong> Selbstorganisation<br />

Ahmad Al Khalifa,<br />

Kulturreferent der Islamischen Gemeinschaft<br />

in Deutschland, Stadt Garching b. München<br />

• Inter- <strong>und</strong> intrakulturelle Wege der<br />

Integration in sozial segregierten<br />

Stadtteilen – Erfolge <strong>und</strong> Begrenzungen<br />

des Programms „Die soziale Stadt“<br />

Stadträtin Dr. Dagmar Schlapeit-Beck,<br />

Leiterin der Sozial-, Jugend- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsverwaltung,<br />

Stadt Göttingen<br />

• Bürgerpartizipation <strong>und</strong> Integration von<br />

Migranten – Aufgabenfeld der Wohlfahrtsverbände<br />

Roberto Alborino,<br />

Leiter des Referats Migration <strong>und</strong> Integration,<br />

<strong>Deutscher</strong> Caritasverband, Freiburg<br />

Diskussion:<br />

• Integration von Migrantinnen <strong>und</strong><br />

Migranten zwischen Betreuung <strong>und</strong><br />

Eigenverantwortung – Chancen der<br />

Partizipation – Anforderungen an<br />

Kommunen <strong>und</strong> Verbände<br />

Wolfgang Barth<br />

Integration von Migranten durch Partizipation -<br />

Chancen <strong>und</strong> Selbstorganisation<br />

Ahmad Al-Khalifa<br />

Kulturreferent der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland<br />

Migration <strong>und</strong> Zuwanderung<br />

1. Gründe der Migration<br />

Die Gründe der Migration in die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland sind fast so<br />

vielfältig, wie die Migranten <strong>und</strong> ihre Heimatländer selbst. Jede dieser Gruppen<br />

entwickelt sich in ihren Erwartungen wie auch in ihrer Bereitschaft der Verantwortung<br />

der „neuen“ Heimat gegenüber unterschiedlich. Die alte Heimat wie<br />

auch die „neue“ Heimat verursacht bei diesen Gruppen verschiedene<br />

Eindrücke <strong>und</strong> hinterlässt verschiedene Beigeschmäcke. Der eine freut sich,<br />

eine „neue“ Heimat hier gef<strong>und</strong>en zu haben, der andere „trauert“ der alten<br />

Heimat immer noch hinterher <strong>und</strong> wünscht sich die Rückkehr, auch wenn es erst<br />

nach der Pensionierung möglich wird. Unter diese Gruppierungen sind folgende<br />

zu zählen: EU-Binnenmigranten / Familiennachzug / Spätaussiedler / Jüdische<br />

Zuwanderer aus dem Gebiet der ehemaligen UdSSR / Asylzuwanderer /<br />

Kriegs-, Bürgerkriegs- <strong>und</strong> Flüchtlinge / Werkvertrags-, Saison-, Gastarbeitnehmer<br />

<strong>und</strong> Arbeitsmigranten / IT-Fachkräfte / Ausländische Studierende /<br />

Unkontrollierte Migration.<br />

2. Menschenrechte <strong>und</strong> Migration<br />

Und egal wie versucht wurde, die Migration durch Gesetze zu kontrollieren<br />

bzw. einzuschränken, konnte man in der Geschichte der Menschheit niemals die<br />

Völkerwanderung stoppen. Zeitweise konnte man sie regulieren, aber niemals<br />

austrocknen. Heute in der Zeit der Globalisierung der Märkte <strong>und</strong> der GATT<br />

kann man auf gar keinen Fall den wichtigsten Produktionsfaktor der Welt hindern<br />

frei zu handeln, nämlich die Arbeitskraft. Mit der Arbeitskraft werden die<br />

Menschen kommen <strong>und</strong> dadurch entsteht die Migration <strong>und</strong> ihre Bedürfnisse.<br />

Zu der zweiten Migrantengruppe gehören die Flüchtlinge <strong>und</strong> die Asyl-<br />

Suchenden, die eine Lebensrettung <strong>und</strong> Sicherheit suchen.<br />

Zu der dritten Gruppe gehören die Studierenden, die versuchen sich <strong>für</strong> ihre<br />

Heimat das Wissen <strong>und</strong> das Know-how <strong>für</strong> die Fortschritte anzueignen.<br />

All diese Gründe werden durch die Charta der Menschenrechte geschützt.<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> Migranten<br />

3. Multi-, Inter- oder Transkulturelle Gesellschaft<br />

Das Problem der Migration entsteht in der Regel nicht in der Gesetzgebung,<br />

sondern in den Köpfen der Menschen <strong>und</strong> wird durch die Angst vor der Öffnung<br />

der Gesellschaft <strong>und</strong> vor der Fremdheit der „Neulinge“ befestigt. Als hauptsächliche<br />

Ablehnungsgründe <strong>für</strong> die „Einwanderungsländer“ wurden weder die<br />

wirtschaftliche Lage noch die Kriminalität genannt –was nicht heißt, dass diese<br />

nicht später in der Diskussion als „Unterstützung“ erwähnt wurden. Der Hauptablehnungsgr<strong>und</strong><br />

war <strong>und</strong> ist immer die Gefahr der Kultur <strong>und</strong> der<br />

Entfremdung. Im Rausch dieser Angst verspricht man sich den Zustand <strong>und</strong> die<br />

Zukunft des eigenen Landes, ob es eine multikulturelle, interkulturelle oder<br />

transkulturelle Gesellschaft ist <strong>und</strong> wird, <strong>und</strong> was dies alles <strong>für</strong> die Zukunft bzw.<br />

<strong>für</strong> die innere Sicherheit bedeutet.<br />

Aus der Sicht der „Welthumanisten“ stellt sich die Gegenfrage, ob die Kultur<br />

einer Minderheit <strong>für</strong> eine stabile Kultur der Mehrheit eine Gefahr oder eine<br />

Bereicherung darstellt. Natürlich erspare ich mir <strong>und</strong> Ihnen heute jegliche<br />

Antwort auf solche <strong>und</strong> ähnliche Fragen.<br />

4. Deutschland – ein Einwanderungsland?<br />

Ich erspare uns auch die Antwort auf diese Frage, weil es keinem Menschen<br />

hilft, eine Antwort zu geben, da jeder von uns <strong>und</strong> auch von den anderen, die<br />

heute nicht unter uns vertreten sind, seine Meinung nicht ändern wird. Genau<br />

wie die Antwort auf die Frage, ob Deutschland ein Einwanderungsland ist oder<br />

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