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Workshop 1.6 - Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge

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alt gewordenen Kindern gemeinsam unterstützungsbedürftig werden. Es gibt bisher wenig Dienste, die sich diesem komplexen Bedarf<br />

in der oft symbiotischen Beziehung zwischen den Eltern <strong>und</strong> ihren behinderten Kindern stellen.<br />

Der Unterstützungsbedarf der alt gewordenen Menschen ist in vielen Fällen vielschichtig, individuell unterschiedlich, bedarf differenzierter<br />

Kompetenz der am Unterstützungsprozess beteiligten Personen <strong>und</strong> ist in der Regel durch ein dritte Person zu koordinieren. Die<br />

verbliebenen Fähigkeiten der betroffenen Menschen <strong>und</strong> die Ressourcen aus dem familiären <strong>und</strong> außerfamiliären nichtprofessionellen<br />

Hilfesystem sind in die Hilfen einzubinden.<br />

Es fehlen in besonderem Maße Dienste, die sich den unterschiedlichen Anforderungen zu stellen in der Lage sind. Der Personenkreis<br />

ist, so scheint es, bei den ambulanten Dienstleistungsanbietern noch gar nicht entdeckt. Die verschiedenartige Zuständigkeit zwischen<br />

Pflegeversicherung <strong>und</strong> Sozialhilfeträger trägt noch einmal dazu bei, bedarfsgerechte Dienste zu konzipieren, anzubieten <strong>und</strong><br />

vorzuhalten. Das Fehlen geeigneter ambulanten Unterstützungsstrukturen fördert die Dominanz der stationären Lösungen.<br />

Lassen Sie mich mein Referat mit einem Beispiel enden. Einer unserer Nutzer, ein geistig behinderter Mann, hatte am Ende seines<br />

Arbeitslebens einen Traum. Er wollte in New York auf einem Hochhaus stehen. Sein Betreuer <strong>und</strong> er brachten aus seinen Rücklagen<br />

von 2301 Euro das Geld zusammen, damit er mit einem speziellen Reiseveranstalter <strong>für</strong> behinderte Menschen nach New York fliegen<br />

<strong>und</strong> seinen Traum verwirklichen konnte.<br />

Ich glaube, dass wir als professionelle Kräfte wieder verstärkt zuhören <strong>und</strong> spüren sollten, was einzelne behinderte Menschen wollen,<br />

wo ihre Ängste <strong>und</strong> Hoffungen sind. Wir sollten lernen, wie unser behinderter Mann zu träumen, trotz aller Einschränkungen kreativ<br />

zu sein <strong>und</strong> Hochhäuser zu besteigen, damit wir ein wenig mehr erkennen <strong>und</strong> sehen, was behinderte Menschen im Alter wollen.<br />

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