Workshop 1.6 - Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
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Die Leistungen werden nach den Gr<strong>und</strong>sätzen von Ganzheitlichkeit, Selbsthilfe, Partizipation <strong>und</strong> Flexibilität erbracht.<br />
Um diese Ganzheitlichkeit herstellen zu können, muss die Regionalisierung zum Arbeits- <strong>und</strong> Organisationsprinzip erhoben werden.<br />
Der erforderliche Umbau aller Dienste nach regionalen/bezirklichen Gesichtspunkten ist somit eine wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong><br />
sozialraumbezogene, ganzheitliche <strong>und</strong> präventive Arbeit.<br />
1.2 Die Projektziele<br />
Um diese globale Zielbestimmung <strong>für</strong> den Bereich „soziale Dienstleistungen“ fassbar zu machen, wurden folgende Teilziele formuliert:<br />
Aktivierende Hilfe:<br />
Eine optimale soziale Dienstleistung soll die Hilfebedürftigen in die Lage versetzen, ihre Notlagen zu überwinden <strong>und</strong> wieder ein<br />
selbstständiges Leben führen zu können.<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“ ist dabei der Leitgedanke.<br />
Die (passive) Versorgung mit materiellen Leistungen, die bisher im Mittelpunkt der Sozialhilfepraxis steht, reicht dazu nicht aus.<br />
Erforderlich ist vielmehr eine umfassende, individuelle Beratung <strong>und</strong> Unterstützung, eine führende statt lediglich nur eine ausführende<br />
Hilfe.<br />
Ganzheitliche Hilfe:<br />
Diese berücksichtigt, dass die prekären Lebenssituationen, in denen sich Hilfeempfänger befinden, vielschichtig <strong>und</strong> facettenreich sind.<br />
Denn wenn man eine (Verhaltens-)Änderung bewirken will, darf man die Menschen nicht isoliert von, sondern muss sie in ihren<br />
gesamten Lebenszusammenhängen betrachten <strong>und</strong> begreifen, muss die Entstehungs- <strong>und</strong> Wirkungszusammenhänge von Problemlagen<br />
beachten.<br />
Das Prinzip der Ganzheitlichkeit erfordert integrative Handlungskonzepte, die erst durch eine Zusammenführung aller Hilfsangebote<br />
<strong>und</strong> Leistungen in einem Sozialraum ihre präventive Wirkung entfalten können.<br />
Die Leistungen sollen daher vernetzt <strong>und</strong> gebündelt, also „aus einer Hand“ gewährt werden.<br />
Sozialraumorientierung <strong>und</strong> Dezentralisierung:<br />
Die Leistungen werden vor Ort angeboten, d.h. in dem Stadtteil, in dem die Hilfe suchenden leben.<br />
Dabei wird davon ausgegangen, dass die Menschen in ihrer „Lebenswelt“ besser zu erreichen sind (vgl. Leitziel).<br />
Kooperation:<br />
Die Zusammenarbeit mit den freien Wohlfahrtsverbänden, aber auch mit <strong>Verein</strong>en, Selbsthilfegruppen, Nachbarschaftsinitiativen etc.<br />
wird intensiviert <strong>und</strong> ausgebaut.<br />
Das Netz sozialer Hilfen kann so stabilisiert <strong>und</strong> besser genutzt werden.<br />
Wirtschaftlichkeit:<br />
Durch eine vernetzte Arbeitsweise mit einheitlichen DV-Verfahren, effizienteren Arbeitsabläufen <strong>und</strong> durch verbesserte Hilfen <strong>für</strong> die<br />
Klientinnen <strong>und</strong> Klienten im Sinne einer aktivierenden Hilfe soll die Wirtschaftlichkeit erhöht werden.<br />
Diese Neuorganisation gegenseitig transparenter kooperierender Dienstleistungen beschreibt Thiersch als „Hilfen unter einem Dach“,<br />
die am ehesten an den Gedanken einer Vernetzung anknüpfen. Bei „Hilfen unter einem Dach“ soll das Zusammenfügen verschiedenen<br />
Hilfen allerdings über eine intensive Kooperation hinausgehen ( Thiersch 1998, S. 30).<br />
Während der Begriff der „Hilfen unter einem Dach“ also eher den Gedanken der Vernetzung beschreibt, wird in Fortsetzung dessen mit<br />
dem Begriff der „Hilfen aus einer Hand“ der Versuch unternommen, unter diesem Dach ein Team in den Mittelpunkt zu stellen, das als<br />
Ausgangspunkt <strong>und</strong> Initiator des Hilfeverlaufs fungiert (Merchel 1998, S. 300; MASQT 2001, S. 7).<br />
2. Die Teambildung<br />
An dem dezentralen Standort wird die bisherige organisatorische Trennung zwischen den verschiedenen Ämtern <strong>und</strong> Fachdisziplinen<br />
durch die Bildung eines Teams aufgehoben.<br />
In dem Team werden die unterschiedlichen Kompetenzen <strong>und</strong> Qualifikationen der Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen (MA) zusammengeführt<br />
<strong>und</strong> verknüpft.<br />
So sollen die spezifischen Fachkenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen der Fachkräfte (FK) aus der Sozialarbeit auf der einen <strong>und</strong> der<br />
Verwaltungskräfte auf der anderen Seite vernetzt werden. Auf diesem Wege soll die ganzheitliche Hilfe realisiert werden. Allerdings<br />
gilt auch, dass in Zukunft nicht jeder alles machen soll.<br />
Die MA sollen nicht zu „Allro<strong>und</strong>ern“ werden.<br />
Die unterschiedlichen Kenntnisse <strong>und</strong> Kompetenzen der jeweiligen Professionen bleiben erhalten <strong>und</strong> werden zum Nutzen der Rat<br />
suchenden in die Teamarbeit eingebracht.<br />
Außerdem gilt auch, dass in Zukunft nicht alles gemeinsam gemacht werden soll.<br />
Das heißt, dass die Probleme von Rat Suchenden, die von einer FK alleine gelöst werden können, auch nur von dieser FK alleine<br />
bearbeitet werden. Erst wenn dies nicht möglich ist, z.B. aufgr<strong>und</strong> einer mehrdimensionalen Problemkonstellation, soll ein „Fallteam“<br />
gebildet werden, das gemeinsam <strong>für</strong> den Fall verantwortlich ist.<br />
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