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Workshop 1.6 - Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge

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Grußwort von Herrn Sozialminister Dr. Friedhelm Repnik MdL<br />

anlässlich der Eröffnung des 76. Deutschen <strong>Fürsorge</strong>tages<br />

Die Gestaltung der sozialen Zukunft<br />

Gliederung<br />

1. Einleitung<br />

2. Rahmenbedingungen der sozialen Sicherung<br />

3. Ordnungspolitische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

4. Verantwortung des Individuums<br />

5. Schluss<br />

Es gilt das gesprochene Wort<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Deufel,<br />

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Salomon,<br />

sehr geehrte Frau B<strong>und</strong>esministerin Schmidt,<br />

meine sehr verehrten Damen <strong>und</strong> Herren.<br />

Begrüßung<br />

1. Einleitung<br />

es freut mich sehr, Sie im Namen der Landesregierung in Baden-Württemberg <strong>und</strong> in der schönen Stadt Freiburg im Breisgau begrüßen<br />

zu können.<br />

Der Deutsche <strong>Verein</strong> hat – wie ich finde – mit dem diesjährigen Veranstaltungsort <strong>für</strong> den 76. Deutschen <strong>Fürsorge</strong>tag ein ausgezeichnetes<br />

Umfeld gewählt. Ich kann Ihnen nur empfehlen: Lassen Sie sich bei Ihrer Arbeit <strong>und</strong> Ihren Diskussionen von dem besonderen<br />

Charme der heimlichen Hauptstadt des Schwarzwaldes beflügeln <strong>und</strong> anregen.<br />

Der <strong>Fürsorge</strong>tag deckt unter seinem Motto „Zwischen Versorgung <strong>und</strong> Eigenverantwortung“ eine ganze Reihe von wichtigen <strong>und</strong><br />

aktuellen Themenfeldern ab. Insbesondere widmet er sich zentralen Kernfragen der sozialen Sicherung: Welche staatlich organisierte<br />

soziale Absicherung ist finanziell machbar? Was muss der Einzelne selbst leisten? Was kann der Staat tun?<br />

Diese Fragen haben sich in den letzten Jahren zu den „Gretchenfragen“ der Sozialpolitik entwickelt.<br />

Ich möchte auf diese Fragen deshalb näher eingehen <strong>und</strong> vor allem eines deutlich machen: Soziale Sicherung kann meines Erachtens<br />

nur durch Veränderung bewahrt werden. Denn: Der freiheitliche Sozialstaat ist keine Konstante. Er ist vielmehr ein lebendiges Gebilde,<br />

das ein hohes Maß an Gestaltungskraft erfordert. Er ist ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Entwicklung. Der Wandel ist nicht nur<br />

immanentes Merkmal des Sozialstaates. Er ist sogar erforderlich, um die soziale Sicherheit selbst zu erhalten.<br />

2. Rahmenbedingungen der sozialen Sicherung<br />

Meine sehr verehrten Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

die soziale Sicherheit befindet sich in einem komplexen Beziehungsgeflecht der unterschiedlichsten nationalen <strong>und</strong> auch internationalen<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> Interessen.<br />

Die ökonomischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändern sich rasant. Die Industriegesellschaft wird durch eine<br />

Wissensgesellschaft abgelöst. In einem dynamischen Wandel wird Wissen zur entscheidenden Ressource. Schnelligkeit <strong>und</strong> Flexibilität<br />

werden zu entscheidenden Standortmerkmalen. Der Wettbewerb ist zunehmend internationalisiert. Technologischer Fortschritt <strong>und</strong><br />

Globalisierung bieten neue Chancen. Sie zeigen aber auch, dass ökonomisches <strong>und</strong> soziales Denken nicht an Ländergrenzen Halt machen<br />

darf.<br />

Auch die deutsche Gesellschaft wird sich verändern. Die Deutsche Wiedervereinigung muss auf wirtschaftlichem <strong>und</strong> sozialem Gebiet<br />

noch weitergeführt werden.<br />

Die demographische Entwicklung wird uns in den nächsten Jahrzehnten vor gewaltige Herausforderungen stellen.<br />

Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland ist höchst problematisch. Die andauernd hohe Arbeitslosigkeit ist nicht akzeptabel.<br />

Die europäische Integration schreitet zügig voran. Die Ost-Erweiterung der Europäischen Union rückt näher. Die Folgerungen, die<br />

daraus zu ziehen sind, sind noch nicht vollständig absehbar.<br />

Neben diesen Entwicklungen haben uns die verabscheuungswürdigen Terroranschläge in den USA <strong>und</strong> der Krieg im Irak nur zu bewusst<br />

gemacht, auf welch dünnem Eis Freiheit, Sicherheit <strong>und</strong> auch soziale Sicherung stehen.<br />

Es ist mehr als deutlich geworden, in welch engem Zusammenhang das politische Koordinatensystem in Deutschland <strong>und</strong> internationale<br />

Ereignisse stehen können.<br />

Aus den skizzierten Entwicklungen lässt sich meiner Ansicht nach nur folgern: Der Sozialstaat Deutschland muss auch in Zukunft ein<br />

hohes Maß an Veränderungsbereitschaft zeigen. Dabei dürfen ideologische Scheuklappen nicht die Diskussion bestimmen. Notwendig<br />

ist vielmehr eine emotionsfreie Analyse der gesellschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Wirklichkeit. Darauf müssen eine Modernisierung des<br />

Sozialstaates <strong>und</strong> die Schaffung einer sozial fairen Gesellschaft aufbauen.<br />

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