Workshop 1.6 - Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge

Abbildung 2: Sozialer Schutz in der EU
Spanien
3713
Irland
Italien
4748
Sozialer Schutz
in der EU
Sozialleistungen 2000
5943
6458
7004
7754
9235
7396
7025
Quelle: Sozial- und Wirtschaftskunde – Zahlenbilder Nr. 725 420, Berlin / Bielefeld / München (E.-Schmidt-Verlag)
Greift man nun auch das zweite Argumentationsmuster, d.h. das der exorbitanten Lohnnebenkosten, auf und betrachtet es empirisch, so
zeigt sich wiederum Erstaunliches: Richtig ist, was z.B. der Kanzler in seiner Regierungserklärung vom 14.3.2003 sagte: „Zwischen
1982 und 1998 sind die Lohnnebenkosten von 34 auf fast 42 % angewachsen“ (S. 4). Falsch ist, wenn verschwiegen wird, dass die
Arbeitskosten und vor allem die Lohnstückkosten – also das, was für eine fixe Gütereinheit als Lohn bezahlt werden musste – seit Jahren
insbesondere wegen einer gut entwickelten Produktivität kontinuierlich sinken –, wie selbst das Institut der Deutschen Wirtschaft
(2002, S. 45 f.) als unverdächtige Quelle bezeugt.
Abbildung 3: Veränderung der Arbeitskosten, Produktivität und Lohnstückkosten je Arbeitnehmer
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
in Kaufkraftstandards
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
-1,0
20 14 25 27 27 32 29 21 29 30 30 27 25 26 23
Belgien
Niederlande
Schweden
Dänemark
7367
Luxemburg
Österreich
Deutschland
in %
des BIP
Arbeitskosten
Frankreich
6748
Großbritannien
Finnland
6048
5925
Griechenland
4032
Portugal
3675
Produktivität
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
Lohnstückkosten
Arbeitskosten je Arbeitnehmer Produktivität je Erwerbstätigen Lohnstückkosten
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft (2002): Deutschland in Zahlen, Köln, S. 47
Übrigens zeigt auch der EU-/OECD-Vergleich, dass die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Wettbewerb gut dasteht: Ihre
Lohnstückkosten sind in den letzten 10 Jahren um 6,2 % gesunken, während die der USA um 35,8 %, die des Vereinigten Königreichs
um 49,9 % und die von Japan sogar um 63,2 % gestiegen sind.
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