Workshop 1.6 - Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
Workshop 1.6 - Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
Workshop 1.6 - Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Es gilt der Gr<strong>und</strong>satz:<br />
Das Team ist gemeinsam <strong>für</strong> die Erledigung aller in dem Sozialraum anfallenden Aufgaben bzw. sozialen Dienstleistungen verantwortlich.<br />
Neben den gr<strong>und</strong>sätzlichen Aufgaben des Fallmanagements werden folgende Leistungen vom „Kernteam“ erbracht:<br />
• Hilfe zum Lebensunterhalt<br />
• Hilfe in besonderen Lebenslagen<br />
• Wohngeld <strong>und</strong> Wohnberechtigungsschein<br />
• Allgemeiner Sozialer Dienst<br />
• Hilfen zur Erziehung<br />
• Pflegekinderdienst<br />
• Jugendgerichtshilfe<br />
• Erziehungsbeistandschaft<br />
Aufgaben wie R<strong>und</strong>funkgebührenbefreiung, Verlängerung von Schwerbehindertenausweisen, Ausgabe von Krankenscheinen etc.<br />
werden vom Empfang bzw. von dem dazugehörigen Backoffice wahrgenommen. Ergänzt wird dieses Team um so genannte<br />
„Spezialdienste“ aus dem Jugend-, dem Sozial- <strong>und</strong> dem Ges<strong>und</strong>heitsamt. Diese Dienste werden allerdings nur temporär vor Ort als<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> die Hilfe Suchenden zur Verfügung stehen.<br />
Zu den Spezialdiensten gehören:<br />
• Pädagogische Familienhilfe<br />
• Hilfe <strong>für</strong> allein Erziehende<br />
• Wirtschaftliche Jugendhilfe<br />
• Unterhaltsvorschusskasse/Beistandschaften<br />
• Versicherungsamt<br />
• Seniorenberatung<br />
• Hilfe zur Pflege<br />
• <strong>Fürsorge</strong>stelle <strong>für</strong> Schwerbehinderte<br />
• Beratungsstelle <strong>für</strong> Mütter <strong>und</strong> Väter<br />
• Beratungsstelle <strong>für</strong> sprach- <strong>und</strong> mehrfachbehinderte Kinder<br />
• Sozialpsychiatrischer Dienst, Sozialdienst <strong>für</strong> ausländische Flüchtlinge<br />
Hinsichtlich einer Bewertung dieser Leitziele, insbesondere des Ziels der Zusammenführung verschiedener Hilfen, wird deutlich, dass<br />
die Leistungsfähigkeit, die Einsatzbereitschaft <strong>und</strong> die fachliche Kompetenz der MA entscheidenden Einfluss auf Qualität <strong>und</strong> Umfang<br />
der Aufgabenerledigung haben.<br />
Aus diesen Gründen <strong>und</strong> den veränderten Bedingungen sozialer Arbeit in Richtung Partizipation, Eigenverantwortung <strong>und</strong> Delegation<br />
von Fach- <strong>und</strong> Ressourcenverantwortung, Mitwirkung bei Planungs- <strong>und</strong> Entscheidungsprozessen gewinnt Teamarbeit zunehmend an<br />
Bedeutung.<br />
Dazu kommt, dass heute eine „Ergebnisqualität“ sozialer Dienstleistungen gefordert wird, die ein Einzelner weder inhaltlich noch<br />
zeitlich in einer Weise erreichen kann, wie dies <strong>für</strong> Teams möglich ist.<br />
„Zweck einer Teamentwicklung ist es also, die Leistungsfähigkeit einer bestehenden Gruppe zu erhöhen. Sie soll sich zu einem Team<br />
entwickeln. Des Weiteren soll durch eine Teamentwicklung die Kommunikationsfähigkeit gestärkt, die kollegiale Unterstützung <strong>und</strong><br />
die konstruktive Konflikthandhabung erhöht werden“ (Graeff 1996, S. 205).<br />
Soll im Rahmen einer qualifizierten Teamarbeit fachübergreifend an der Lösung von Aufgaben <strong>und</strong> Problemen gearbeitet werden, muss<br />
auch die Team- <strong>und</strong> Eigenverantwortung gestärkt <strong>und</strong> gefördert werden.<br />
Das setzt voraus, dass das Bewusstsein aller Fachkräfte über ihre Rollen <strong>und</strong> Aufgaben innerhalb des Arbeitsgebietes klar ist <strong>und</strong> sich<br />
Verwaltungsfachkräfte <strong>und</strong> Fachkräfte sozialer Arbeit in ihren Entscheidungen nicht wechselseitig aushebeln, sondern ihr Handeln<br />
kooperativ aufeinander abstimmen.<br />
Die Entwicklung einer „Corporate Identity“ ist erforderlich <strong>und</strong> gilt als Gr<strong>und</strong>lage da<strong>für</strong>, dass die Fachkräfte die Verantwortung <strong>für</strong> die<br />
Gesamtleistung, das Gesamtprodukt gemeinsam tragen <strong>und</strong> auch nach außen repräsentieren.<br />
Dies erfordert nicht nur einen guten Informationsfluss untereinander, sondern auch einen mit den externen, nicht unmittelbar zum Team,<br />
aber zu den Ko-Produzenten der Leistungen zählenden Beteiligten.<br />
Insofern sind hinsichtlich der Inhalte, der Ziele sowie der Ausgestaltung der Angebote auch andere Fachbereiche <strong>und</strong> -disziplinen in<br />
ihren fachlichen Unterschieden mit einzubeziehen.<br />
Zurück zum Inhalt<br />
70