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Workshop 1.6 - Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge

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<strong>Workshop</strong> 2.5<br />

Sozialräumliche Konzepte:<br />

Ressourcennutzung<br />

<strong>und</strong> Empowerment<br />

Donnerstag, 8. Mai 2003<br />

10:00 Uhr–17:30 Uhr<br />

Vorträge:<br />

• Sozialräumliche Konzepte im<br />

Spannungsfeld von Jugendhilfeplanung,<br />

Stadtteilarbeit <strong>und</strong> Erziehungshilfen in<br />

Frankfurt (Oder)<br />

Hanka Richter,<br />

Jugendhilfeplanerin, Jugendamt<br />

Frankfurt (Oder)<br />

• Im Stadtteil unterwegs –<br />

wo wir uns überall trafen –<br />

Verwirklichung sozialräumlicher Ansätze<br />

im Rahmen der flexiblen ambulanten<br />

Erziehungshilfen – ein Praxisbericht<br />

Martina Donner,<br />

Sozialarbeiterin, Artists for Kids-Projekt<br />

<strong>für</strong> kreative Jugendhilfe, München<br />

• Paradigmenwechsel im Hinblick auf<br />

Organisation <strong>und</strong> Qualifikation<br />

Dirk Beiser,<br />

Dipl.-Sozialarbeiter, Mobile Jugendarbeit,<br />

Caritasverband, Stuttgart<br />

Sozialräumliche Konzepte im Spannungsfeld<br />

von Jugendhilfeplanung, Stadtteilarbeit <strong>und</strong><br />

Erziehungshilfen in Frankfurt (Oder)<br />

Hanka Richter<br />

Vorbemerkungen<br />

Ich möchte Ihnen heute darstellen, wie wir in Frankfurt (Oder) praktisch versuchen,<br />

sozialräumliche Ansätze in der Jugendhilfe zu etablieren, wobei bei uns<br />

gegenwärtig ein besonderer Schwerpunkt auf den Hilfen zur Erziehung liegt.<br />

Wenn wir immer nur das tun, was wir können, werden wir das bleiben, was<br />

wir sind.<br />

Da wir nicht immer bleiben wollten, was wir waren, haben wir uns das Ziel gestellt,<br />

flexible integrierte <strong>und</strong> regionalisierter Hilfen zur Erziehung (HzE) in<br />

Frankfurt (Oder) zu entwickeln <strong>und</strong> zu etablieren, obwohl es ein sehr steiniger<br />

<strong>und</strong> dorniger Weg war <strong>und</strong> auch immer noch ist.<br />

1. Ausgangssituation <strong>und</strong> Schritte in Richtung flexibler, integrierter <strong>und</strong><br />

regionalisierter HzE in Frankfurt (Oder)<br />

Die Stadt Frankfurt (Oder) ist eine kreisfreie Stadt mit r<strong>und</strong> 69.000 Einwohnern,<br />

wobei es 1989 noch ca. 86 000 Einwohner waren. Das Amt <strong>für</strong> Jugend <strong>und</strong><br />

Soziales Frankfurt (Oder) entwickelte in den letzten ca. 7 Jahren sukzessive<br />

einen sozialräumlichen Arbeitsansatz, der sich insbesondere über veränderte<br />

strukturelle <strong>und</strong> inhaltliche Arbeitsformen des sozialen Dienstes qualifiziert <strong>und</strong><br />

gestaltet.<br />

Über einen Zeitraum von vielen Jahren wurden strukturelle Erneuerungen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich so angelegt, dass alle fachlichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Dienste den<br />

sozialen Raum als Bezugsgröße haben.<br />

Mit der räumlichen Etablierung der ASD-Teams in drei Stadtgebieten, die<br />

jeweils <strong>für</strong> zwei Stadtteile zuständig sind, hat sich das Amt <strong>für</strong> Jugend <strong>und</strong><br />

Soziales der Aufgabe gestellt, neben einzelfallbezogener Unterstützung von<br />

Kindern, Jugendlichen <strong>und</strong> deren Familien stärker den integrativen <strong>und</strong> vernetzenden<br />

Arbeitsansatz sozialer Arbeit vor Ort zu entwickeln.<br />

Weitere Chancen <strong>für</strong> den Prozess der Sozialraumorientierung bietet der zu Beginn<br />

des Jahres 2001 im Rahmen eines umfassenden Reorganisationsprozesses<br />

vollzogene Zusammenschluss des Jugendamtes <strong>und</strong> des Sozialamtes zum „Amt<br />

<strong>für</strong> Jugend <strong>und</strong> Soziales“. Die Regionalteams mit Sozialarbeitern, Mitarbeitern<br />

der Sozialhilfe <strong>und</strong> Wohngeldsachbearbeitern des Amtes sollen perspektivisch<br />

stadtteilbezogen arbeiten, um die Wege <strong>für</strong> die Hilfe Suchenden kürzer <strong>und</strong> die<br />

Lebenswelt der Menschen <strong>für</strong> die regional tätigen Mitarbeiter erfahrbarer zu<br />

machen.<br />

Parallel haben sich in diesen ASD-Gebieten ambulante flexible Projekte jeweils<br />

eines freien Trägers entwickelt. Diese freien Träger <strong>und</strong> die Träger stationärer<br />

Hilfen haben sich gemeinsam mit dem Amt <strong>für</strong> Jugend <strong>und</strong> Soziales auf den<br />

Weg begeben, den neuen Arbeitsansatz der flexiblen, integrierten <strong>und</strong> regionalisierten<br />

Hilfen zur Erziehung umzusetzen.<br />

Eine weitere positive Ausgangsbedingung <strong>für</strong> sozialraumorientierte Arbeit stellen<br />

vier1 aktiv arbeitende Stadtteilkonferenzen in allen drei ASD-Gebieten dar.<br />

Die gemeinsame Zielentwicklung durch <strong>öffentliche</strong> <strong>und</strong> freie Träger, die insbesondere<br />

im „Leitbild flexible Erziehungshilfen“ ihren Niederschlag fand, war<br />

ebenfalls eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> sozialraumorientiertes Arbeiten. Das<br />

erforderliche fachliche Rüstzeug zur Umsetzung des neuen Arbeitsansatzes<br />

erwarben sich die Mitarbeiterinnen des ASD <strong>und</strong> der freien Träger in gemeinsamen<br />

Qualifizierungen, den so genannten „Ressourcentrainings“, die durch<br />

das Institut <strong>für</strong> stadtteilbezogene Arbeit <strong>und</strong> Beratung der UNI Essen realisiert<br />

worden sind.<br />

1) In einem ASD-Gebiet bestehen zwei Stadtteilkonferenzen.<br />

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