02.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Etrurien<br />

Stadtgenese<br />

ARCHÄOLOGIE; ALTERTUMSWISSENSCHAFT 92<br />

scher Quellen sowie mit Hilfe der archäologischen Befunde soll am<br />

Beispiel eines bestimmten Triumphweges, nämlich vom südlichen<br />

Marsfeld vor der Porta Triumphalis durch das Stadtzentrum bis zum<br />

zentralen Heiligtum des Jupiter Optimus Maximus auf dem Kapitol,<br />

der rituelle Handlungsraum rekonstruiert werden. In diesem Zusammenhang<br />

sollen Bilderschmuck, Inschriften und Architekturen in ihrer<br />

funktionalen, ikonographischen und religionshistorischen Beziehung<br />

zum Festzug untersucht werden, um die wechselseitige Durchdringung<br />

von religiöser Kommunikation, öffentlichem Raum und politischer<br />

Macht interpretieren zu können.<br />

„Stadtgenese und urabanistische Entwicklung in Etrurien (mit<br />

Schwerpunkt auf dem Zeitraum vom 8. bis zur 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts<br />

v.Chr.)“ ist Thema einer von der <strong>Stiftung</strong> geförderten Untersuchung<br />

von Prof. S. Steingräber (Deutsches Archäologisches Institut,<br />

Rom).<br />

In diesem Forschungsvorhaben soll die entscheidende Phase des<br />

Stadtwerdungsprozesses und der urbanistischen Entwicklung in<br />

Etrurien (Toskana, Nordlatium, Westumbrien) und den zeitweilig<br />

etruskisierten Zonen Italiens (Emilia-Romagna, Südlatium, Campanien)<br />

über etwa drei Jahrhunderte nachgezeichnet und in einer Publikation<br />

dargestellt werden. Die Zusammenarbeit mit italienischen<br />

und anderen Fachkollegen sowie die Anbindung an das DAI in Rom<br />

stellen die Voraussetzung dafür dar, auch Ergebnisse aus laufenden<br />

Siedlungsgrabungen, geophysikalischen, paläoanthropologischen,<br />

-zoologischen und -botanischen Untersuchungen sowie die Auswertung<br />

von Luftaufnahmen in die Recherchen miteinzubeziehen und<br />

im Kontext des eigenen Ansatzes zu analysieren. Dabei geht es vor<br />

allem um die Entstehung und Differenzierung von öffentlich-politischen<br />

sakralen und privaten Bereichen und Gebäuden, die im Verhältnis<br />

zum Vorderen Orient, zur griechischen Welt (vor allem: Ionien,<br />

Unteritalien und Sizilien) und zu Rom zu bewerten sind.<br />

Dem Einführungsteil, in dem es um Forschungsgeschichte sowie um<br />

Zielsetzung und Methoden des Forschungsvorhabens geht, soll sich<br />

ein sämtliche relevanten etruskischen Siedlungsreste erfassender<br />

Katalog anschließen. Die dort gewonnenen Einzelergebnisse werden<br />

im folgenden systematischen Teil vor allem unter der Fragestellung<br />

zu bewerten sein, wann und wo sich unterschiedliche Bereiche gemeinschaftlichen<br />

Zusammenlebens (öffentliche, sakrale und private<br />

Zonen, Gebäude und Räume) herausgebildet haben und wie sie sich<br />

innerhalb der Siedlungsstruktur darstellen. Von Bedeutung sind dabei<br />

Fragen der Siedlungsfläche, der Siedlungsdauer und -kontinuität,<br />

des Stadtplans, des Verhältnisses von bebauten zu unbebauten<br />

Zonen, möglicher Gesetzmäßigkeiten in der Anordnung öffentlicher,<br />

sakraler und privater Bauten, funktionaler, architektonischer<br />

und sozialer Unterschiede zwischen einzelnen Stadtquartieren, von<br />

Monumentalisierung und Innovation der Architektur und von Nekropolen<br />

als partielle Widerspiegelungen neuer urbanistischer Tendenzen.<br />

Im dritten Teil geht es um die kulturhistorische Einbindung der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!