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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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Winckelmann<br />

Nachlass<br />

Athribis<br />

Ägypten<br />

ARCHÄOLOGIE; ALTERTUMSWISSENSCHAFT 104<br />

des täglichen Gebrauchs gehören neben Ziegel- und Amphorenstempeln<br />

auch die Gemmen. Dressel konnte dieses Werk nicht abschließen;<br />

die Gemmeninschriften blieben unpubliziert.<br />

Parallel zum Katalog arbeitet die Autorin an der Vita des Sammlers.<br />

Grundlegend dazu, aber auch eine reiche Quelle für die Geschichte<br />

der Archäologie, sind seine bislang unpublizierten Briefe im Archiv<br />

des Deutschen Archäologischen Instituts Rom, die gesichtet, transkribiert<br />

und ausgewertet wurden. Die Briefe stammen aus den römischen<br />

Jahren Dressels als Wissenschaftler am dortigen Institut, in denen<br />

er auch während der Sommermonate jeweils den Direktor offiziell<br />

zu vertreten hatte. Sie zeichnen ein lebendiges Bild der Arbeit der<br />

deutschen Archäologen auf dem Kapitol.<br />

PD Dr. M. Kunze, Präsident der Winckelmann-Gesellschaft e.V.,<br />

Stendal, erhält von der <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> für die „Erschließung<br />

des handschriftlichen Nachlasses von Johann Joachim Winckelmann<br />

und Einbindung der digitalisierten Manuskripte in die Winckelmann-<br />

Bilddatenbank“ Fördermittel.<br />

Johann Joachim Winckelmann (1717–1768) gilt als Begründer der<br />

wissenschaftlichen Archäologie und der modernen Kunstwissenschaft.<br />

Seine Werke hatten bedeutende Wirkung auf das europäische<br />

Geistesleben. Sein ca. 10.000 Seiten umfassender und auf acht Bibliotheken<br />

in Europa verteilter Nachlass ist weitgehend unbekannt<br />

geblieben.<br />

Der Schwerpunkt der Arbeiten lag im Berichtszeitraum auf den bisher<br />

völlig unerschlossenen Nachlassbänden in Montpellier, Bibliothèque<br />

de la Faculté de Médecine, Bd. H 356 (Umfang 223 Seiten),<br />

Bd. 433 (92 Seiten), und dem Bd. in Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek,<br />

IV/82 (258 Seiten). Zusätzlich wurde das Manuskript<br />

in Savignano entsprechend bearbeitet.<br />

Für die Archäologische und philologische Erforschung der spätptolemäischen<br />

Stadt Athribis im 9. oberägyptischen Gau (Panopolites)<br />

stellt die <strong>Stiftung</strong> Prof. C. Leitz (Seminar für Ägyptologie, Universität<br />

Köln) Fördermittel zur Verfügung.<br />

Die Stadt Athribis in Mittelägypten ist trotz ihrer guten Erhaltung<br />

weitgehend unerforscht. Vom Tempel der Repit sind Einzelheiten<br />

bekannt, allerdings nur bruchstückhaft und falsch interpretiert. Darüber<br />

hinaus sind das Areal der Stadt sowie einzelne Grabanlagen<br />

bekannt. Neuere Sondagen des ägyptischen Antikendienstes eröffnen<br />

vielversprechende Möglichkeiten einer präziseren Erforschung.<br />

Besonderes Interesse gilt der Konstellation dieser Stadt, die ein Ensemble<br />

von Bauten der späten Ptolemäerzeit darstellt, und die später<br />

bei der Errichtung des sogenannten weißen Klosters, einem der zentralen<br />

koptischen Zentren, benutzt wurden.<br />

Geplant ist eine zweijährige Bauaufnahme der Tempelruine und der<br />

bisher freigelegten, von Zerstörung bedrohten Baublöcke, verbunden<br />

mit einer surveygestützten topographischen Erfassung des

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