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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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241<br />

MEDIZIN UND NATURWISSENSCHAFTEN<br />

und einzelnen Abschnitten der Abeta-Region von APP nachvollziehen<br />

und dann weitere Proteine identifizieren, die mit PAT1 in Wechselwirkung<br />

treten.<br />

In einem dritten Teilprojekt schließlich soll mit molekular- und zellbiologischen<br />

sowie immunologischen Methoden untersucht werden,<br />

an welchen Stellen in der Zelle sich PAT1 normalerweise befindet,<br />

um daraus Rückschlüsse auf seine physiologische Funktion zu ziehen.<br />

„Cerebral Amyloid Angiopathy: Genetics, Mechanism, and Significance“<br />

ist das Thema einer durch die <strong>Stiftung</strong> unterstützten Forschungsarbeit<br />

von PD Dr. M. Jucker, Institut für Neuropathologie der<br />

Universität Basel.<br />

Bei alternden Menschen sind gelegentlich Amyloidablagerungen im<br />

zerebralen Gefäßsystem zu beobachten (nach der englischen Bezeichnung<br />

cerebral amyloid angiopathy auch kurz als CAA bezeichnet).<br />

CAA kommt besonders häufig bei der Alzheimerschen Erkrankung<br />

vor, und es besteht der Verdacht, dass diese an der Entstehung<br />

der alzheimerschen Demenz beteiligt sein könnte. Auch bei verschiedenen<br />

genetisch bedingten Erkrankungen kommt es gehäuft zu<br />

solchen Ablagerungen, deren Folge unter Umständen tödliche Hirnblutungen<br />

sein können.<br />

Aufgrund der geringen Verfügbarkeit von Tiermodellen sind die<br />

Fortschritte im Bereich der CAA-Forschung eher schleppend, in vergangenen<br />

Studien hat man sich weitgehend auf natürlich vorkommende<br />

CAA-Ablagerungen bei alternden Primaten und Hunden gestützt.<br />

Der Arbeitsgruppe von Dr. Jucker ist es gelungen, in Plaques<br />

und Gefäßen im Gehirn alternder transgener Mäuse, die das Amyloid-�-Vorläuferprotein<br />

exprimieren, Amyloid-Ablagerungen nachzuweisen.<br />

Diese ähneln denen bei alternden Menschen und Alzheimer-Patienten,<br />

auch bei ihnen beobachtet man die Degeneration von<br />

Nervenzellen sowie das Auftreten von Hirnblutungen im mikroskopischen<br />

Bereich. Kürzlich konnte die Arbeitsgruppe von Dr. Jucker<br />

zeigen, dass Hirnblutungen als seltene Nebenwirkung thrombolytischer<br />

Therapie durch CAA als Risikofaktor begünstigt werden können.<br />

Es gibt verschiedene autosomal dominante Formen von schwerer<br />

CAA, bei denen man die ursächliche Mutation kennt (HCHWA-D-<br />

Hereditary Cerebral Hemorrhage With Amyloidosis Dutch-Type,<br />

HCHWA-I-Hereditary Cerebral Hemorrhage With Amyloidosis Iceland-Type<br />

und die britische Form der familiären CAA – Familial British<br />

Dementia): In allen Fällen handelt es sich um Punktmutationen,<br />

die entweder das Amyloidvorläuferprotein A�PP (beziehungsweise<br />

im Falle der britischen Variante das „British-Amyloid-Vorläuferprotein“<br />

ABriPP) oder das Gen für Cystatin C betreffen. Dr. Jucker versucht<br />

transgene Tiere zu schaffen, in denen diese drei fehlerhaften<br />

Proteine exprimiert werden, um an ihnen der Frage nachzugehen,<br />

auf welche Weise die erwähnten Punktmutationen zur Entstehung<br />

CAA

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