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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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Palmyra<br />

ARCHÄOLOGIE; ALTERTUMSWISSENSCHAFT 100<br />

– Rückschlüsse auf die kulturelle, wirtschaftliche, soziale und ethnische<br />

Situation in dieser Region, unter Berücksichtigung der<br />

historischen Quellenlage.<br />

Die Untersuchungsergebnisse zur vorrömischen Zeit dieser Gegend<br />

finden sich in:<br />

Roll, I.; O. Tal: Apollonia Arsuf. Final Report of excavations. Vol.<br />

1: The Persian and Hellenistic periods (with appendices on the<br />

Chalcolithic and Iron Age II remains). – Tel Aviv 1999. (Tel Aviv<br />

University, Monograph Series of the Institute for Archaeology;<br />

16).<br />

Die <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> unterstützt das Forschungsprojekt „Die<br />

Urbanistik des hellenistischen Palmyra“ (Prof. A. Schmidt-Colinet,<br />

Institut für Klassische Archäologie, Universität Wien).<br />

Während man über die Geschichte und Kultur der syrischen Oasenstadt<br />

Palmyra in römischer Zeit durch literarische und archäologische<br />

Quellen gut informiert ist, ist das vorrömisch-hellenistische Palmyra<br />

bisher nur aus literarischen Quellen bekannt. Im Rahmen eines interdisziplinären<br />

Kooperationsprojektes des Deutschen Archäologischen<br />

Instituts und der Generaldirektion der Altertümer und Museen<br />

Syriens sollen daher die vorrömisch-hellenistische Siedlung von Palmyra<br />

lokalisiert und die urbanistischen Strukturen dieser frühen<br />

Stadt erforscht werden.<br />

Aus verschiedenen Gründen wurde die Lage der vorrömischen Siedlung<br />

von Palmyra außerhalb der späteren römischen Stadt südlich<br />

des großen Wadi vermutet. Dieses Areal von ca. 20 ha zeigt heute nur<br />

wenige oberirdische Bebauungen und ist in spätantiker und nachantiker<br />

Zeit nicht mehr überbaut worden. Durch eine geophysikalische<br />

Prospektion des betreffenden Geländes wurden im Magnetogramm<br />

auf der gesamten Fläche unterirdische Bebauungsstrukturen sichtbar:<br />

Haupt- und Nebenstraßen, kleinere und größere Wohneinheiten,<br />

Großbauten, Plätze und freie Flächen. Ausgehend von einer vorläufigen<br />

Interpretation des Magnetogrammes sollen durch Testgrabungen<br />

exemplarisch Ausschnitte der urbanistischen Strukturen dieser<br />

Siedlung erfasst werden. Stratigraphische Untersuchungen sollen<br />

darüber hinaus feste Anhaltspunkte für eine relative und absolute<br />

Datierung der entsprechenden Baustrukturen liefern.<br />

Erste 1999 und 2000 durchgeführte Sondagen erbrachten folgende<br />

Ergebnisse: Es wurde eine der Hauptstraßen mit angrenzender<br />

Wohnbebauung angeschnitten. Massive Kanalkonstruktionen belegen<br />

eine reiche Wasserversorgung des Quartiers. Die aufgehende<br />

Architektur besteht aus zwei Lagen Kalksteinquadern; darüber<br />

schließt eine mit Stuck verkleidete Lehmziegelarchitektur an. Öfen,<br />

große Pithoi mit inwendigen Resten von Färbematerial sowie zahlreiche<br />

Webgewichte lassen auf eine wirtschaftliche Nutzung, möglicherweise<br />

im Zusammenhang mit Textilproduktion, schließen. Relativ<br />

chronologisch lassen sich mehrere Bauphasen nachweisen, die

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