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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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39<br />

GESCHICHTSWISSENSCHAFTEN<br />

Die vorgesehenen Residenzartikel zeigen an, welcher Herrscher wie<br />

oft auf welchen Verwaltungsmittelpunkten residierte und welchen<br />

Einfluss er auf die jeweilige Residenz genommen hat. In den Artikeln<br />

zu den Reichsfürstentümern werden die Höfe der weltlichen und<br />

geistlichen Fürsten zusammenfassend beschrieben und im Hinblick<br />

auf die unterschiedliche Organisation des Hof- und Verwaltungsapparates<br />

verglichen. Die Artikel zu den verschiedenen Herrscherdynastien<br />

schließlich verdeutlichen die innere Verflechtung von Herrschaft<br />

und Geschlecht. Das Handbuch orientiert sich an der verfassungsgeschichtlichen<br />

Realität des Heiligen römischen Reiches deutscher<br />

Nation um 1500. Es beschreibt geographisch das Gebiet des<br />

spätmittelalterlichen Reiches (u. a. mit Trient, Brixen und Aquileja,<br />

Savoien und Genf, Lothringen, den Bistümern Metz, Toul und Verdun,<br />

den alten Niederlanden, den bömischen Ländern, Schlesien,<br />

dem Ordensstaat). Der Bearbeitungszeitraum reicht von der Mitte<br />

des 13. Jahrhunderts bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges.<br />

<strong>2002</strong> wurden von der <strong>Stiftung</strong> zusätzliche Mittel für eine Bilddokumentation<br />

der landesherrlichen Residenzen bewilligt. Der geplante<br />

Bildband soll die Architektur und Organisationen von Hof und Residenz<br />

zum ersten Mal nach funktionalen Gesichtspunkten gegliedert<br />

systematisch erfassen und darstellen. Es ist dabei sowohl an eine Illustration<br />

der im bereits erarbeiteten dynastisch-topographischen<br />

Handbuch erfassten fürstlichen Residenzen und Höfe als auch an<br />

eine nach chronologischen und funktionalen Gesichtspunkten gegliederte<br />

Darstellung von fürstlichem Herrschen und Wohnen im<br />

späten Mittelalter gedacht.<br />

Bislang noch nicht genannte Publikationen:<br />

Wettlaufer, Jörg; Jan Hirschbiegel: Fürstliche Höfe und Residenzen<br />

im spätmittelalterlichen Reich. Ein dynastisch-topographisches<br />

Handbuch. – In: Mitteilungen der Residenzen-Kommission.<br />

11,2. 2000. S. 9–14.<br />

Hirschbiegel, Jan: Fürstliche Höfe im spätmittelalterlichen Reich<br />

– ein Projekt der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften<br />

in Göttingen. – In: Burgenbau im 13. Jahrhundert.<br />

Hrsg. von der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen<br />

und Schlössern in Verbindung mit dem Germanischen Nationalmuseum.<br />

Red.: G.U. Grossmann. München u. a. <strong>2002</strong>. S. 73–82.<br />

Aristokratische Polygynie im Hochmittelalter im europäischen Vergleich<br />

ist Thema eines Forschungsprojektes am Institut für Vergleichende<br />

Geschichte Europas im Mittelalter, Humboldt-Universität zu<br />

Berlin (Prof. M. Borgolte).<br />

Polygynie (Beziehungen eines Mannes zu mehreren Frauen, im Gegensatz<br />

zu Polygamie, der Vielehe) war für die Aristokraten des<br />

hochmittelalterlichen Europas ein aktuelles Thema – zumal, da gerade<br />

zwischen 1050 und 1250 das kirchliche Ehemodell, die prinzipiell<br />

alternativlose, definitive Bindung eines Mannes und einer Frau,<br />

Polygynie

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