02.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Multinationale<br />

Unternehmen<br />

QUERSCHNITTBEREICH „INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN“ 236<br />

Im Anschluss an ein inzwischen abgeschlossenes und von der <strong>Fritz</strong><br />

<strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> gefördertes Projekt über die Entstehung einer Europäischen<br />

Verfassungsordnung (s. J. Schwarze, Die Entstehung einer<br />

europäischen Verfassungsordnung, Nomos-Verlag 2000) sollen<br />

im Rahmen einer deutsch/französischen Arbeitsgruppe die einzelnen<br />

Schwerpunkte des Grundlagenteils eines Europäischen Verfassungsvertrages<br />

erarbeitet und sodann konkrete Vorschläge für den<br />

Entwurf eines kohärenten Vertragstextes vorgelegt werden.<br />

Anders als bei bereits vorliegenden Studien soll es auch Ziel des Projekts<br />

sein, zu inhaltlichen Neugestaltungsvorschlägen bei der Kompetenzabgrenzung<br />

zwischen Europäischer Union und den Mitgliedsstaaten<br />

zu gelangen. Wie für den von der EU eingesetzten Verfassungskonvent<br />

gilt es, auch alternative Lösungen für den Bereich der<br />

Gestaltung des Gesetzgebungsverfahrens, des Rechtsschutzes und<br />

der Hierarchisierung der Rechtsnormen zu bedenken. Dabei ist zugleich<br />

darauf zu achten, dass der vorzuschlagende Vertragstext im<br />

Grundlagenteil nicht über das sachlich Notwendige hinausreicht. Es<br />

ist vorgesehen, dem Entwurf des Vertragstextes bzw. einzelnen Artikeln<br />

knappe Begründungen beizufügen.<br />

Prof. H. Klodt, Leiter der Forschungsabteilung I Wachstum, Strukturwandel<br />

und internationale Arbeitsteilung am Institut für Weltwirtschaft<br />

an der Universität Kiel, arbeitet mit Unterstützung der <strong>Stiftung</strong><br />

an dem Projekt „The Role of Multinational Enterprises in Globalization“.<br />

Das Forschungsprojekt analysiert multinationale Unternehmen<br />

(MNU) im Globalisierungsprozess in ihrer zentralen Position im internationalen<br />

Handel sowie im grenzüberschreitenden Transfer von<br />

Sachkapital, Wissen und Technologie. Dafür wird in einem ersten<br />

Schritt ein theoretisches Modell entwickelt werden, das in einem<br />

zweiten Schritt einer empirischen Überprüfung unterzogen werden<br />

soll. Die Arbeit konzentriert sich auf die Industrieländer, da ein Großteil<br />

der internationalen Transaktionen weiterhin zwischen diesen<br />

Ländern abgewickelt wird.<br />

Das Forschungsvorhaben will drei Richtungen ökonomischer Forschung<br />

vereinen: Die breit angelegte, hauptsächlich empirische Forschung<br />

zur Globalisierung, die mikroökonomische Theorie der MNU<br />

und den evolutionären Ansatz, der von der Forschung zur neuen<br />

ökonomischen Geographie entwickelt wurde. Das empirische Bild<br />

aus der Globalisierungsliteratur motiviert eine theoretische Analyse<br />

der Aktivitäten von MNUs im Globalisierungsprozess. Der Globalisierungsprozess<br />

entwickelt sich als Anpassung von Unternehmen<br />

und Individuen auf im Zeitablauf (exogen) fallende Distanzkosten.<br />

Da die Wirtschaftssubjekte sich ständig ändernden Bedingungen anpassen,<br />

„bewegen“ sich die Volkswirtschaften von disintegrierten<br />

nationalen Ökonomien zu einer globalen Ökonomie.<br />

Annahmen und Ergebnisse der theoretischen Arbeit werden empirisch<br />

untersucht. Die wichtigste Annahme des Modells liegt in der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!