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Jahresbericht 2001/2002 - Fritz Thyssen Stiftung

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199<br />

POLITIKWISSENSCHAFT<br />

In einem zweiten Schritt soll versucht werden, einen Zusammenhang<br />

zwischen diesen Grundformen und den Leistungen politischer Systeme<br />

in den Bereichen Freiheit, Wohlfahrt und (innere) Sicherheit zu<br />

ergründen und damit einen Beitrag zur Frage nach der „besten“<br />

Form der Demokratie zu offerieren.<br />

Zur Operationalisierung der Politikfelder sollen zunächst verschiedene<br />

internationale Datensammlungen mit empirischen Indikatoren<br />

herangezogen werden. So werden im Bereich der Freiheit Bürgerund<br />

politische Rechte identifiziert. Im Hinblick auf die Wohlfahrt<br />

sind das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf sowie die Arbeitslosenquote<br />

und Inflationsrate zentrale Messgrößen. Die Dimension der Sicherheit<br />

kann daran abgelesen werden, dass politisch motivierte Gewalt<br />

und Aufstände fehlen, dass die Zahl der Gewaltdelikte Mord- und<br />

Totschlag sowie die des Eigentumsdeliktes Einbruch gering ist.<br />

Im Anschluss sollen 40 Länder nach den einzelnen institutionellen<br />

Grundformen kategorisiert und dann auf die erstellten Indikatoren<br />

hin überprüft werden. Die Auswahl bezieht Länder von mindestens<br />

500.000 Einwohnern ein, die zwischen 1945 und 2000 eine mehr als<br />

25jährige demokratische Praxis aufweisen können.<br />

Dr. M. Brzoska, Bonn International Center for Conversion (BICC),<br />

Bonn, erhielt im Bewilligungszeitraum Fördermittel für das Projekt<br />

„The implementation of arms embargoes – analytical foundations for<br />

improving their effectiveness (Die Umsetzung von Waffenembargos<br />

– analytische Grundlagen zur Verbesserung ihrer Wirksamkeit)“.<br />

Zur Frage der Wirksamkeit von Waffenembargos sollen systematische<br />

Grundlagen erarbeitet werden. Dafür soll ein analytischer Rahmen<br />

erstellt und empirisch getestet werden, der verschiedene Elemente<br />

in Bezug auf eine effektive Durchsetzung von Embargos enthält.<br />

Hierzu gehören:<br />

– die aktuellen Beziehungsgeflechte des Waffentransfers,<br />

– der Typ und die Art des sanktionierten Verhaltens,<br />

– die Entscheidungsfindung innerhalb des (vom Embargo) betroffenen<br />

Landes oder der betroffenen Ländergruppe,<br />

– die Identifizierung innenpolitischer Akteure, die Gewinne oder<br />

Verluste von Embargos zu erwarten haben und<br />

– die Umsetzung von Embargos durch waffenliefernde Staaten.<br />

Insgesamt wird in pragmatischer Absicht versucht, eine Verbesserung<br />

der Durchführung gezielter Sanktionen, speziell von Waffenembargos,<br />

zu erreichen, um damit zu einer Verhinderung oder einer<br />

Beendigung von gewalttätigen Konflikten und von Kriegen beizutragen.<br />

Die erkenntnisleitende Hypothese lautet, dass wirksame Sanktionsmechanismen<br />

in hohem Maße von der Fähigkeit abhängen, Anreize<br />

Waffenembargos

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